• Ich komme gerade von der Beerdigung eines 19jährigen, den ich gekannt habe und der letzte Woche an Knochenkrebs verstorben ist.

    Vor ca. 1 ½ Jahren hatte er Schmerzen im Bein und ist daraufhin zum Arzt gegangen. Der konnte nichts feststellen und hat ihn erstmal zu weiteren Ärzten geschickt. Irgendwann kam die Diagnose: Du hast Knochenkrebs und eine Überlebenschance von 50 %. Daraufhin folgten natürlich Chemotherapien und viele Operationen. Zwischendurch ging er immer mal wieder zur Schule, weil er unbedingt sein Abitur machen wollte. Zeitweise sah alles ganz gut aus, doch irgendwann kam dann wieder der Rückschlag. Es hatte sich ein weiterer großer Tumor gebildet. Vor einigen Monaten war er wohl noch bei einem Arzt in der Schweiz und dort gelang es ihm nach längerer Zeit, wieder eigenständig zu gehen. Trotzdem brachte es alles nichts. Seit zwei Monaten lag er nur noch zuhause im Bett und es war klar, dass er sterben würde. In der letzten Zeit hatte er große Schmerzen, bekam viele Schmerzmittel und hat nichts mehr gegessen. Kurz vor Weihnachten ist er dann tatsächlich verstorben. Eben in der Kirche wurde besonders hervorgehoben, dass er bis zum Ende Hoffnung hatte, unbedingt das Abitur machen wollte, weiterhin mit seinen Freunden zusammenbleiben wollte, einfach leben wollte!

    Ich kannte ihn eigentlich schon sehr lange, wobei wir uns nie besonders häufig gesehen haben. Wir waren z. b. in einer Gruppe bei der Vorbereitung auf die Firmung und haben ein paar Mal Fußball zusammengespielt. Ich war auch auf seinem 18. Geburtstag, dass muss kurz vor der schrecklichen Nachricht für ihn gewesen sein. Seit dem haben wir uns nicht mehr gesehen…
    Für mich hat er immer total viel Lebensfreude ausgestrahlt, deswegen kann ich das alles kaum verstehen. Er trank eigentlich selten Alkohol, rauchte nicht und war sehr sportlich. Warum bekommt so ein junger Mann, der noch das ganze Leben vor sich hat Krebs?

    Bisher habe ich das alles nicht so an mich rangelassen, aber gerade auf der Beerdigung war es schon sehr bewegend. Es waren total viele jungen Menschen da, Schüler aus seiner Stufe, seine Freundin, seine Schwester und seine Eltern. Besonders für diese Leute muss es total schlimm sein…

    Habt ihr schon mal einen ähnlichen Fall gehabt? Ich muss zugeben, dass ich nach dieser Geschichte sogar selbst etwas Angst davor habe, dass mir so was passieren könnte. Anscheinend entscheidet nur das Schicksal über unser Leben. Wie denkt ihr über das Thema Krebs?

  • Eine wirklich schreckliche Geschichte. Ich spreche hiermit mein Beileid für seine Angehörigen aus.

    Auch an meiner Schule ist im Dezember ein Schüler der 12. Jahrgangsstufe an Krebs (Läukemie) gestorben. Ich kannte ihn zwar nicht, weil er auch schon über ein Jahr nicht mehr in der Schule war, aber auch er ist ein "kaum zu bändigender" (Zitat meines Schulleiters) Schüler gewesen. Bei seiner Beerdigung war ich nicht, denn die war in Portugal.

    Seitdem bin ich auch nachdenklicher geworden. Der Mensch ist in jedem Alter anfällig für Krebs, wo soll man anfangen, sich untersuchen zu lassen? Das Leben ist leider nicht so einfach, wie man sich das als 18-Jähriger vorstellt...