Rone "So So So EP"

Track Rating
5.5 / 6
(6 Bewertungen)
  • Heute stell ich die neue EP von Rone auf dem Label Infiné vor. Die Tracks sind schon ein Weilchen draußen, aber ich bin der Meinung, dass sie trotzdem hier vorgestellt werden sollten.
    Das Ganze bewegt sich im Bereich des melodischen & atmosphärischen House (?) und hat eigentlich nicht viel mit Trance zu tun - bestimmt was für die Freunde des Tellerrands :yes:


    Hörproben gibts hier:


    So So So 5,5/6
    https://www.youtube.com/watch?v=Xm-Lfwt3gLM


    Planet Zoo 5,5/6
    https://www.youtube.com/watch?v=ua1YRJJj2fI


    Nakt 5/6
    https://www.youtube.com/watch?v=7BmrmeJQDPY&feature=related


    Für die ganze EP gibts von mir 5/6 mit Tendenz nach oben :yes:


    Viel Spaß beim Reinhören :D

  • Eine schöne EP, "richtigem" Trance gar nicht mal unähnlich. Hübsche atmosphärische Musik und da hier auch so Einige ( wie auch ich) Musik von James Holden/Nathan Fake/Border Community oder sogar Trentemoeller mögen dürfte wohl keiner wa dagegen haben das solch anspruchsvolle Musik im Trackbereich bleibt.


    5/6

  • Ganz nett, was Rone hier abgeliefert hat. "Nakt" gefällt mir persönlich am besten. Im Rahmen des Aux n Morris Gigs in Brüssel haben wir Rone auch kennenlernen dürfen, nur leider scheiterte ein Großteil der Verständigung an seinem nicht vorhandenen Englisch und das obwohl er seit kurzem in Berlin lebt...
    Aber er spielt sehr interessante Musik. Ihm beim Live-Spielen über die Schulter zu schauen, war recht beeindruckend und zeigt einmal mehr, zu was Ableton Live fähig ist.

  • Diese hervorragende EP des mir bis vor wenigen Wochen noch nicht untergekommenen französischen Produzenten Erwan Castex alias Rone stand bereits vor meinem Urlaub ganz oben auf der Liste an Veröffentlichungen, die ich dem Tellerrand des Forums nicht vorenthalten wollte. Denn wer auch annähernd etwas mit dem Klangkosmos von James Holden, Border Community und Konsorten anfangen kann, sollte die hiesigen drei Stücke seinen Lauschern unbedingt einmal zu Gemüte führen.


    Schon allein der Titeltrack So So So zieht schließlich alle Register im Bereich ambienterprobter Klangszenarien irgendwo zwischen progressiven, technoiden und Electronica-Gefilden und ist imstande, die geneigte Hörerschaft mit seinem enormen Abwechslungsreichtum von der ersten bis zur letzten Sekunde in seinen Bann zu ziehen. Beginnend mit einem kurzen basslinewandig untergrabenen Intro entfalten sich dabei schnell die ersten trancigen Melodietöne, welche alsbald zusammen mit Kickdrum und Effekteinwürfen nicht nur ihre Präsenz stetig zu intensivieren wissen, sondern desweiteren auch atmosphärisch herrlich warm arrangierte Synthieflächen heraufbeschwören. Die gezielt platzierte Portion Melancholie des Ganzen geht im harmonischen Zusammensoiel der Melodieelemente zudem keineswegs verloren, sondern nistet sich vielmehr nachhaltig im Untergrund ein, aus dem im weiteren Verlauf nach und nach immer mehr Alternativmelodieansätze herausschauen und die Melodieebene somit zunehmend dichter auftreten lassen. Nur einige scharfkantige Effekte sorgen in dieser Phase dafür, dass der Track nicht vollends in seine Traumwelt abdriftet, ehe ein Break die Auswahl an sphärischen Tonfolgen noch einmal erweitert, indem hier ein wunderbar zurückgelehnt agierendes Klavier, welches mich etwas an diesen Soundtrack erinnert, in den Mittelpunkt gestellt wird, während die restlichen Elemente angenehm in den Hintergrund gedrängt werden. Nach diesem mehr als gelungenen Entspannungs-Intermezzo ist es dem Drumming zwar nicht zu verdenken, sich wieder einmal in die Geschicke des Tracks einzumischen, zunächst wird dies jedoch nur in interessant fragmentierten Breakbeats zugelassen, mit welchen sich vor allen Dingen die bekannten Synthieflächen sowie die Streicher im Hintergrund besonders gut zu verstehen scheinen. Alternative Synthiewellen, neue majestätische Tonfolgen sowie allerhand harmonisch klirrendes Beiwerk begrüßen dann schließlich im letzten Drittel doch noch einmal die Kickdrum und schenken dem Track einen finalen sphärischen Höhepunkt. Da das mehr als gelungene Stück durch den anschließenden, subtilen Rückbau unter besonderer Beihilfe einiger zurückgebliebener Klaviertöne nicht besser hätte abgerundet werden können, muss ich insgesamt gesehen wohl oder übel mal wieder die ehrwürdigen 5,75/6 entstauben. ;)


    Die übrigen beiden auf der B-Seite enthaltenen 4-Minuten-Tracks sind dann meines Erachtens zwar nicht in der Lage, der A-Seite ernsthaft Paroli zu bieten, entpuppen sich bei näherem Hinhören jedoch mitnichten als schmucke Beilage. Zum einen bietet Nakt beispielsweise eine nicht minder spannende Mischung aus Ambient und Atmospheric Techno. Hierbei spielt eine glöckchenartige Melodielinie die Hauptrolle, welche nach einer tiefenentspannten Soloeinlage im Intro in Kooperation mit einem dezent klickernden Drumming mehr und mehr Bekanntschachten mit leicht verfremdeten, wabernden oder arpeggierten Pendants macht und dabei die sphärische Intensität fast unbemerkt mehr und mehr in Richtung traumwandlerischer Schönheit zu bewegen weiß. Als Kontrastpunkt wird im Verlaufe des angenehm progressiv angelegten Tracks allerdings auch der Untergrund immer detailverliebter ausgebaut, sodass sich die Melodieelemente zeitweise mit einer monoton fragmentierten Bassline ein interessantes Duell um die Gunst des Hörers liefern. Planet Zoo zum anderen konzentriert sich stattdessen viel lieber auf ein ausgeklügeltes Downbeat-Electronica-Gemisch, aus dem dennoch erneut eine wunderbar schwebend inszenierte Melodieebene herausragt. Ebenso wie meinen Vorgänger erinnert mich das dabei an den Tag gelegte Arrangement und die Akkordfolge allerdings an einen bekannten Trance(?)track - davon abgesehen ist die Vielfalt der Melodielinien hierbei auf jeden Fall schlichtweg so ausfallend geraten, dass ich hier sicherlich zig Zeilen füllen könnte, um jede Spur zu beschreiben und zu analysieren. Dies will ich euch jedoch ausnahmsweise nicht zumuten und arbeite mich lieber sogleich zur Siegerehrung weiter, bei der für beide Stücke eine für meinen Geschmack äußerst verdiente 5,5/6 zu Buche steht. :yes: