Mat Zo "Back in time / Millenia"

Track Rating
3.9 / 6
(9 Bewertungen)
  • ARTIST: Mat Zo
    TRACK: Back In Time / Millenia
    MIXES: Back In Time (Original), Millenia (Original)
    LABEL: Anjunabeats
    RELEASE: 24th January 2011


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    Back In Time: Muss man echt gehört haben, beim ersten Mal hören war ich etwas verwirrt, weil es ziemlich strange rüberkommt, aber mittlerweile finde ich das Ding einfach fett, tolle Synt-Melodie, progressive Sounds, richtig innovatives Gerät wie man es von Sound Wizard Mat Zo gewohnt ist. 5/6 mal dafür, schön düster-melancholisch-melodisch, rockt richtig toll und wird schnell zu einem addictive Ohrwurm. :yes:


    Millenia: Vocalfetzen, innovative Melodie, die B-Seite passt zu "Back In Time". Allerdings ist mir das Stück irgendwie ein bisschen zu Wischi-Waschi, so dahinplätschernd mit einer auf und ab Melodie und der Drug fehlt mir, auch die nachschleppende Drum stört etwas. Ne, das packt mich insgesamt deutlich weniger. Ist okay, aber keinesfalls eine der besten Mat Zo Produktionen. 3,5/6.

  • "Back in Time" ist wie gewohnt hoch qualitative Arbeit von Mat zo, was hätte man auch anderes Erwartet von diesem Jungen. "Millennia" ist eine würdige B-Seite wenn mann das so sagen kann. Tolles Release und er hält weiter seinen Kurs.

  • Lang hat's gedauert, sodass es bisweilen fast so schien, als ob die Qualitätsoffensive des Produzenten-Jungspunds von der Insel gar kein Ende finden würde, mit dieser soeben erschienenen EP beweist Mat Zo jedoch, dass auch er nur ein Mensch ist und tritt herzhaft in alle Fettnäpfchen, die das "klassische" Trance-Genre zur Zeit aufbieten kann. Kurzum: ein für meinen Geschmack sehr enttäuschender Two-Tracker, bei dessen Zusammenstellung ein regelrechtes Kreativitätsvakuum geherrscht haben muss und daher noch besser heute als morgen wieder vergessen werden sollte... :hmm:


    Back In Time erweist sich dabei frank und frei als Pseudo-Progressive-Track, welcher sich teilweise in überaus eindeutiger Art und Weise dem derzeitig grassierenden Bigroom-Geplärre anbiedert und damit auch die letzten Reste seines spärlich vorhandenen Potenzials in den Wind schießt. Zu Beginn ist jedoch glücklicherweise noch nicht allzu viel von dieser Entwicklung zu ahnen, tauschen sich dort doch dezent durch den Hintergrund geisternde Vocalflächenandeutungen mit einer saftig nach vorn stapfenden Kickdrum aus, welche nach einem ersten Kurzbreak in Form einer angenehm groovend gestalteten Bassline weitere druckvolle Unterstützung erhält. Leider werden die bisherigen sphärischen Elemente im weiteren Verlauf nun mehr und mehr durch stakkatiertes Tonleuchten ersetzt, welches zusammen mit dem Untergrund immer wieder einige kleine Anschwellaktionen initiiert, während im Hintergrund bereits eine standardtrancig arrangierte Melodie auf ihren Einsatz wartet und nach einem Intermezzo einiger interessanter Acid-Effekte schließlich ihr äußerst simpel gestricktes Nintendo-Arrangement ohne Kompromisse bis an vorderste Front des Stücks ausbreitet. Auch das anstehende Break will in dieser Hinsicht nicht entscheidend intervenieren, sondern ermutigt die Melodiefolge im Gegenteil noch, sich alle paar Meter hemmungslos ihrem Hang zum nervtötenden Bigroom-Gebrause hinzugeben, sodass vor allen Dingen die sphärische Komponente des Ganzen ein ständiges Auf und Ab erlebt, denn auch wenn zwischendurch immer wieder Phasen eingeschleppt werden, in denen die Melodielinie beruhigender agiert, so überwiegt doch eindeutig die Hingabe zu einem markanten Abwärtsstrudel. Erst die Rückeroberung des Tracks durch das Drumming lässt die geneigte Hörerschaft kurz durchatmen und den elektroid inspirierten Groove des hiesigen Fortbewegunsdrangs inhalieren, ehe alsbald die ersten Andeutungen der Melodieebene erneut den roten Teppich für die miefig abgestandenen Klänge der quietschig-prolligen Tonfolge aus dem Break hervorholen. Eine gähnend langweilige Anschwellaktion später befindet sich der Track schon im nächsten Break, lässt jene dort mit zusätzlich angeschafftem Flächenbrimborium noch einmal wiederholen und verschont sein Publikum nach kurzzeitiger Verschnaufpause auch in Kooperation mit dem Drumming nicht vor einem letzten, für Mat-Zo-Verhältnisse ungewohnt seelenlosen "Höhepunkt" der Melodieebene. Insgesamt gesehen komme ich hier trotz einiger passabler Ansätze jedoch nicht wirklich über müde 2,5/6 hinaus. :no:


    Millenia hat seine Hausaufgaben im direkten Vergleich dann zwar wesentlich sorgfältiger erledigt und verzichtet immerhin auf solch grauslich anbiedernde Melodieschübe wie sie noch im Vorgänger zu hören waren, zwischen den vielfältigen Zo'schen Großtaten der letzten Jahre und dem hiesigen Stück klafft jedoch meines Erachtens immer noch eine nicht unerhebliche Distanz. Angereichert mit zartbesaiteten Synthiewölkchen sowie charakteristisch echoverliebten Drummingspielereien und verträumt schimmernden Vocalfetzen kann das Ganze dennoch bereits nach wenigen Momenten eine wunderbar entrückte Atmosphäre entfalten, welche auch in Zusammenarbeit mit einem progressiven Gefilden entlehnten Untergrund mitsamt eines interessant wippenden Basslinefragments zunächst nichts von ihrer melancholischen Ader einbüßen muss. Erst trancige Alternativtöne sorgen für eine Umverlagerung innerhalb der Melodieebene und lassen sich im ersten Kurzbreak sogleich als Heilsbringer in einer im Vergleich zum Vorgänger etwas gediegener vorgetragenen Anschwellaktion feiern, bevor im weiteren Verlauf die bisher aus Einzelstücken bestehende Bassline zu einem dauerrollenden Zugpferd des Ganzen mutiert, auf dem sich die trancigen Töne zunehmend wabernder präsentieren und zusammen mit den Vocalfetzen vom Beginn sowie weiteren dezenten Flächenschwaden im Hintergrund weiter an ihrer fadenscheinigen Melodieentwicklung arbeiten. Selbige offenbart sich im nächsten anstehenden Kurzbreak schließlich endgültig als sphärisch einfühlsames Kleinod, welches aufgrund seiner verstaubt-standardisierten Instrumentierung allerdings erhebliche Intensitätsverluste zu erleiden hat, welche auch in Kooperation mit dem gelungen rollenden Untergrund nicht unter den Tisch gekehrt werden können. Immerhin tauchen in schemenhafter Manier nun immer mal wieder einige Synthiewolken sowie Vocalfetzen vom Beginn auf, während die Melodiebögen zunehmend energischer auftreten, glücklicherweise jedoch kurz vor der imaginären Bigroom-Grenze wieder kehrtmachen und schließlich ein letztes Kurzbreak einläuten, welches kurzzeitig sogar den wunderbar traurig gestimmten Tonwolken eine Solofahrt einräumt. Die sich im Anschluss langsam aber stetig wieder aufplusternde Hauptmelodiefolge fungiert dann nur noch als Abschiedsgruß der hiesigen atmosphärischen Arbeit, da ihr jäher Zusammenbruch nun nur noch eine Frage von Sekunden ist, ehe die rollende Bassline im Folgenden noch einmal das Drumming zurückholt, um dieses - garniert mit einigen Tonschüben - fast sofort wieder in Richtung Rückbau schwenken zu lassen und sich schlussendlich mit soliden 4/6 zufrieden zu geben. :yes:

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