Moonbeam "Distance EP"

Track Rating
4.7 / 6
(3 Bewertungen)
  • Artist: Moonbeam
    Label: Traum Schallplatten
    Release: 05.07.2010

    Distance
    The Underwater World
    Run For Me

    Okay. Es mag vielleicht für den Ein oder Anderen (vielleicht speziell hammer :D) seltsam erscheinen, aber auch ich als Fan des angeblich standartisierten Uplifting-Trance (ich weigere mich weiterhin, diese These einfach hinzunehmen, da sie in meinen Augen falsch ist :D) bin seit jeher auch einer der sogenannten "Tellerrandschauer".

    Neben ganz abgedrehten Sachen wie Boris Brejcha, Marc Houle, Laufmasche, Felix Bernhardt & Co. höre ich auch gerne deepe Sachen wie Max Cooper etc.

    Jetzt ist mir diese EP ins Auge gefallen.

    Der Titeltrack Distance kann mich dabei allerdings nicht so sehr überzeugen. Irgendwie kann mich das Thema nicht richtig fesseln. Der Track nimmt mich nichr gefangen, wie ich das von anderen Tracks von Moonbeam kenne. Irgendwie plätschert das bloß vor sich hin. Ich gebe mal 3/6 :hmm:

    The Underwater World ist da schon viel eher mein Fall. Eine schön düstere, drückende Bassline und unheimliche Sounds (die komplexen Wortformulierungen bewahre ich mal für unseren Meister auf :D). Ab 1:15 setzen dann die Harmonien ein. Besonders nach dem Break weiß die Nummer mit den trancigen Elementen sehr zu gefallen. Von mir gibt es überzeugende 5,25/6 :yes:

    Mit einem schönen, ruhigen Intro startet dann Run For Me und kommt mit Vocal-Flächen und anderem sphärischen Allerlei daher. Das Ganze steht im Kontrast zu einer leicht knarzig angehauchten Bassline, die später einsetzt. Später gibt es hier noch einige verrückte Sounds auf die Ohren. Kommt im Club bestimmt ganz gut. 4,5/6. Ich glaube, ich brauch es entweder ganz atmosphärisch (Harmonisch Serie, Liebe Ist), oder komplett verrückt und abgedreht (Marc Houle - Buchla 9, Sands...). Bei dem Track ist von beidem ein bisschen drin und das ist dann nicht zu 100% mein Geschmack. :D

  • Ich bin wahrlich kein Fan von allen Moonbeam-Sachen, aber die Sachen, die bei Traumschallplatten kommen, kann man wirklich blind kaufen.

    Der namensgebende Track "Distance" ist tatsächlich nicht der beste der EP. Aber dafür gefallen die anderen Sachen umso besser.

    "The underwater world" aber auch "Run for me" sind richtig gute Sachen, die bei mir sicher das ein oder andere Mal auf dem virtuellen Teller kreisen werden.

  • Auch wenn sich das russische Produzentenduo Moonbeam seine reizvollsten Stücke in guter Regelmäßigkeit für seine EPs auf Traum Schallplatten aufhebt, haben wir es hier mit einem 3-Tracker zu tun, welcher für meinen Geschmack in seiner Gesamtheit nicht ganz an seine Vorgänger heranreichen kann...

    Dieser Eindruck wird vor allen Dingen vom Titeltrack Distance geprägt, welcher sich irgendwie nicht richtig entscheiden kann, ob er vielleicht in Gänze auf den Minimalzug aufspringen soll oder doch lieber sein Hauptaugenmerk deutlicher in Richtung sphärischer Ausdruckskraft verlegen möchte, sodass auf den gemeinen Hörer im Endeffekt ein für Moonbeam-Verhältnisse recht durchschnittliches Stück losgelassen wird. Einzig die herrlich groovende Bassline, welche sich nach anfänglicher Konzentration auf hektische Hintergrundtonwellen in den spärlich instrumentierten Untergrund hineinbewegt, ist dabei in der Lage, für gelungene Abwechslung von der ansonsten recht plätschernd angelegten Grundstimmung zu sorgen. In Zusammenarbeit mit dezenten Klickereffekten ist man zu diesem Zeitpunkt zwar noch guter Hoffnung auf die Entwicklung des gewissen melodischen Etwas', in Form von verspielt durch den Raum geisternden Melodietönen vermag das Ganze im Mittelteil jedoch die hohen Erwartungen nur in homöopathischen Dosen zu erfüllen, auch die zunehmend druckvoller aufspielende Bassline kann in dieser Formation die vielen Baustellen des Stücks nicht kaschieren und lässt sich im weiteren Verlauf somit erwartungsgemäß leicht frustiert wieder in den Hintergrund zurückfallen. Mit einem Kurzbreak, welches den stetigen Wellenbewegungen der Begleittöne kurzzeitig einen kleinen Sololauf gönnt, sowie der ersten zwingenden Melodieentwicklung im Anschluss (zusammen mit dem immer noch angenehm groovenden Drumming) verabschiedet sich das Ganze immerhin äußerst passabel, kurz vor der 4/6er-Marke ist summa summarum dann jedoch wirklich Endstation... :hmm:

    The Underwater World dagegen weiß nicht nur mit einem sehenswerten Video in düsteren Farben zu überzeugen, sondern dürfte die Hörerschaft auch in voller Länge mit seinen zeitweise fast schon trancig zu bezeichnenden Melodiebögen sicherlich schnell um den Finger wickeln. Bereits zu Beginn tauchen hierbei subtile Klangflächen auf, welche nicht nur unmittelbar Assoziationen zum Tracktitel aufwerfen, sondern in Kooperation mit einer satten Kickdrum meines Erachtens schon nach wenigen Augenblicken mehr sphärische Intensität zu erzeugen imstande sind als im kompletten Vorgänger zu erhaschen war. Die neblige Grundstimmung wird dabei zudem von einer überaus düster grummelnden Bassline gespeist, welche sich alle Mühe gibt, jegliches Sonnenlicht aus ihrem Umfeld ins Nirwana zu verbannen, während das Ganze trotz bzw. gerade aufgrund der reduzierten Anzahl der Trackelemente stetig stärker in den Untiefen der menschlichen Seele bohrt und sich hierbei auch von den im weiteren Verlauf leicht versöhnlicher gestalteten Klangflächen kaum aus seiner düsteren Ruhe bringen lässt. Dennoch begeben sich die Melodieklänge im Folgenden - unterstützt von immer wieder passend eingesetzten Klickereien - immer deutlicher auf den Weg in den Vordergrund des Tracks, ehe in einem anstehenden Quasi-Break schließlich sogar äußerst trancige Unterstützung bereitsteht, die verdunkelten Atmosphärenschichten des Tracks noch eine gute Ecke intensiver fortzuführen. Und auch wenn diese Entwicklung am Ende des Breaks wieder in sich zusammenfällt, so überlebt in Zusammenarbeit mit dem druckvollen Drumming doch immerhin eine fragmentierte Tonfolge, welche im Anschluss auch die bekannten Melodiebögen noch einmal ins Boot holt, bevor das Hauptaugenmerk im letzten Drittel erneut auf den subtilen Klangflächen vom Beginn liegt, mit welchen die wunderbar düstere Atmosphäre bis zur letzten Sekunde aufrechterhalten werden kann. Alles in allem Moonbeam par excellence und jedes Zehntel seiner 5,5/6 wert! :D

    Run For Me als Dritter im Bunde geht es dann wiederum etwas techhousiger inspiriert an und schickt im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern zunächst einmal ein sphärisches Intro durch den Äther, welches nicht nur mit sakralen Stimmenflächen kokettiert, sondern auch eine wunderbar schwebende Melodiefolge ins Rennen schickt. In dieser Formation gönnt sich das Ganze somit bereits zu Beginn eine äußerst ansprechende Klangdichte, welche zudem mit einigen klackernden Drummingandeutungen angereichert wird, ehe die melodischen Elemente schließlich durch die Übernahme eines treibend angelegten Drummings in Gänze aus dem Stück verscheucht werden und stattdessen vermehrt die Aufmerksamkeit des Hörers auf die knarzig durchzogene Bassline sowie spannende sowie fein austarierte Klickereffekte gelenkt wird. Alsbald einsetzende Begleittöne in einem stakkatiert-monotonen Gewand sorgen zudem zunächst für eine weitere Verstärkung der hiesigen Druckfracktion, zugunsten der allmählich wieder aus dem äußersten Hintergrund hervorschielenden Melodieflächen in ihrer sakralen Instrumentierung baut sich im Anschluss das Drumming jedoch stetig zurück, bis der Track schlussendlich in ein Kurzbreak mündet, in welchem die bekannten Klangelemente einen Besuch von acid-lastigen Alternativtönen abgestattet bekommen. Mit Wiedereinsetzen des Untergrunds stehen dann zwar wieder die Stakkato-Monotöne sowie die nach vorn drückenden Basslinefetzen im Mittelpunkt, durch den sporadischen Einsatz glöckchenartiger Begleittöne kann sich das Ganze alsbald jedoch erneut in Richtung sphärischer Verdichtung verschieben. Die düstere Ader des Stücks wird dabei vor allen Dingen in einem weiteren Kurzbreak noch einmal von den mystischen Stimmenflächen sowie der schwebenden Melodiefolge aus dem Intro überaus effektvoll kontrastiert, ehe im Anschluss erneut für einige Momente die acid-lastigen Elemente das Kommando übernehmen. Die letzten Meter des Tracks sind in dieser Situation allerdings schon gut auszumachen, sodass nun ein subtiler Rückbau einsetzt, welcher trotzdem noch einmal die morbiden Glöckchenklänge durch die Gehörgänge jagt und damit endgültig sein Revier in der Nähe verdienter 5,25/6 markiert. :yes: