Deetron "Collide"

Track Rating
4.7 / 6
(6 Bewertungen)
  • Achtung, Techno-Gekloppe-Alarm...! ;)

    Der umtriebige Schweizer Deetron kehrt nach zwei Jahren zu Joris Vorns Label Green zurück. Das Paket enthält zwei Tracks, "Collide" und "Dark Matter", wobei das Hauptaugenmerk hier auf dem erstgenannten liegen wird.

    Denn schon von Beginn an begeistert Collide durch ein zauberhaftes Melodiespiel, dem eines Xylophons nicht unähnlich, kurze Zeit später gesellt sich ein auf das Notwendigste reduzierter Beat hinzu, der, tatkräftig von einer dezenten, dennoch hübsch groovenden Bassline unterstützt, für das Vorankommen des Tracks sorgt. Aufgelockert durch ein paar verkappte Flächen schraubt sich der Track so einem Mini-Break entgegen, in welchem sich nun ein kleines, aber feines Gewitter aus leicht quietschigen Synths entladen darf. Die recht einsame Kickdrum schubst den Track nun weiter vorwärts, bekommt aber nur kurze Zeit später Gesellschaft in Form von Claps, HiHats und sonstigem Percussion-Zubehör, auch die Bassline bekommt etwas mehr Druck spendiert. Vorher in einer Art Wachkoma, scheppert der Track nun quicklebendig seinem Ende entgegen. 5/6 :yes:

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    Das Release bei Beatport: Klick!

    Einmal editiert, zuletzt von reisi (30. Juni 2010 um 00:24)

  • Nej nej nej, erst verschreckt reisi die potenzielle Hörerschaft mit seinem unpassenden "Techno-Gekloppe"-Hinweis, jetzt wird sie unter einer meiner verschwurbelten Rezensionen in Überlänge begraben und ich würde mich nicht wundern, wenn nachher auch noch der Westi dahergekrochen kommt und den hiesigen Track als "Schlafwagenmusik" o.ä. tituliert... ;)

    Lassen wir also lieber die Musik für sich sprechen bzw. ich übernehme diesen Part als ihr Repräsentant und empfehle in diesem Sinne allen Sympathisanten sommerlich beeinflusster Klangmuster, dem Schweizer Produzenten Deetron mit seinem wunderbar beschwingten Collide (am besten nicht nur) einmal ihr uneingeschränktes Gehör zu schenken. Das Ganze ist zwar eingebettet in eine progressive Trackentwicklung mit einem gesunden Hang zum Loop, entfaltet aber besonders durch seine repetitive Melodieführung einen für meinen Geschmack mehr als reizvollen, hypnotischen Charakter, welcher bereits im Intro mit der Einführung einiger beschwipster und verspielter Tonfolgen in dezenter Xylophon-Optik in Ansätzen zu erkennen ist. Auf dem sich alsbald dazugesellenden Minimaldrumming lässt es sich dann sogleich noch viel besser atmosphärisch torkeln, sodass im Folgenden auch einige monotone Flächenfragmente dem Track immer mal wieder einen kurzen Besuch abstatten, um gemeinsam auf der subtil groovende Bassline zu segeln und dabei fast unbemerkt zur stetig voranschreitenden Verdichtung des hiesigen Hängemattenambientes beizutragen. In dieser Hinsicht zeigt sich zudem die Entwicklung der Melodieelemente vom Beginn aus ihrem subtilen Hintergrundklimpern heraus zur kraftvoll verflechteten Antriebsfeder des Tracks nicht ganz unverantwortlich dafür, dass die Melodieebene nun regelrecht einem Bergfest entgegensieht, an dessen Anschluss das Stück allerdings bis auf die Kickdrum sämtliche Elemente in den Abgrund stürzen sieht. Glücklicherweise werden aus der Hinterhand einige Fallschirme hervorgezaubert, sodass der erneuten Übernahme der Melodieebene durch die samtene Looptonfolge in ihrer verspielten Art nichts mehr im Wege steht und das Ganze somit nach einer kurzen Verschnaufpause wieder an seiner progressiven Ader herumschraubt, welche zudem nun von einigen leicht knarzend agierenden Subbässen begleitet wird. Die wunderbar entspannten Melodietöne sind auf jeden Fall mehr als erfreut über diese kleinen Kontrastpunkte und lassen sich in einem weiteren Break sogar noch einmal zu einer spannenden (Achtung: Wortneuschöpfung!) Versynthesizierung hinreißen, mit der das Stück im letzten Drittel in Kooperation mit dem subtil groovenden Untergrund eine weitere Gelegenheit nutzt, seine ganze sphärische Intensität als Soundtrack für alle Hitzegeplagten zu zelebrieren. Zurückgelehnt geht es dann wieder auf den letzten Metern zu, ehe imho mehr als verdiente 5,25/6 auf ihren Besitzer warten... :D

    Einmal editiert, zuletzt von hammer (30. Juni 2010 um 18:08)

  • Na, ich werde aber auch noch meinen blöden Senf dazugeben ;). Viel bleibt mir zum Track ja eigentlich nicht mehr zu sagen, wurde doch schon alles wichtige erwähnt. Also: Der Track ist richtig gut! Locker fluffig und mit einer schönen Melodie ausgestattet. Zum ersten Mal bei Nic Fanciulli gehört und direkt für gut befunden :yes:.

  • ... muss mich schon wieder entschuldigen. Ich bin erst heute, bzw. gestern, über diesen wunderschönen Track gestolpert. Die "Glöckchenmelodie" erinnert mich zwar an einen Dance-Track aus den 90ern, auf den ich momentan leider nicht komme, jedoch mindert das keineswegs diesen Track. Im Gegenteil, er ist einfach schön und prägt sich angenehm ein. Ein wirklich schönes Stück.

    Nebenbei, ich habe auf reisi1990 gewettet. Gewonnen ;).