Christian Smith "Milky Way"

Track Rating
2.7 / 6
(3 Bewertungen)
  • Wer hier glaubt, der Herr Smith Solbakken hat hier ein erneutes Remake zum F Communications Klassiker "The Milky Way" von Aurora Borealis gemacht, liegt falsch. Es ist ein eigenständiger Track von seinem neuen Album "Director's Cut". Die verträumte Melodie im recht progressive verpackten Track kommt locker und leicht daher, ohne auch nur im Geringsten sich arg aufdrängen zu wollen. Bei mir läuft sein Album momentan rauf und runter. Ich wollte den Track einfach vorstellen, da er im "weitesten" Sinne am meisten mit Trance am Hut hat und einfach schön ist.


    Artist: Christian Smith
    Track: Milky Way
    Label: Tronic
    VÖ: draussen


    Christian Smith "Milky Way"

  • Mit Milky Way, dem für meinen Geschmack besten Stück seines kürzlich erschienenen Albums, beweist der technoide Haudegen Christian Smith, dass er ab und an auch ein kleines Faible für wunderbar zurückgelehnten Progressive House zu haben scheint. Nicht anders ist es zu erklären, dass besagtes Stück sein Glück in mäandernden Melodielinien sucht, mit welchen es den geneigten Hörer trotz seiner herrlich unaufgeregten Bauart mehr und mehr um den Finger zu wickeln weiß - auch Gui Boratto schien dem Charme des Stücks nicht widerstehen zu können und sicherte ihm sogleich einen mehr als passablen Startplatz auf seiner jüngst veröffentlichten Mix-CD Renaissance - The Mix Collection zu. Bereits zu Beginn nistet sich dabei in den Gehörgängen eine herrlich entspannte Hintergrundfläche ein, welche sich in einem Intro zunächst lässig im Spiegel bewundert, ehe aus dem Untergrund langsam, aber stetig eine Melodielinie herausgekrochen kommt, welche in dieser Form den Inbegriff der akustischen Untermalung für das Ende einer durchzechten Nacht darstellt. Alsbald gesellt sich dann schließlich auch eine druckvoll akzentuierte Kickdrum hinzu, auf welcher sich die in vermehrtem Echoeinsatz ausfransenden Melodiestrukturen im Gegensatz zu ihrem flächigen Pendant sichtlich wohlzufühlen scheinen und trotz ihres Loop-Charakters mit immer mal wieder eingestreuten Laut-und-Leise-Spielereien die Late-Night-Atmosphäre zunehmend verdichten können. Das Ganze entpuppt sich dabei als großer Anhänger des für progressive Gefilde typischen Understatements und verwundert im weiteren Verlauf auch keineswegs die Hörerschaft, wenn es der mittlerweile ziemlich untergegangenen Melodiefläche vom Beginn wieder etwas mehr Raum zum Atmen schenkt, indem es der entspannten Melodielinie kurzzeitig leichte Fesseln auferlegt. Erstere bedankt sich mit einigen düster anmutenden Anschwellaktionen, welche den Track schlussendlich in ein Kurzbreak leiten, aus welchem allerdings die dominante Tonfolge gestärkter bzw. flächiger denn je hervorgeht, sodass es im Anschluss zusammen mit dem Drumming für einige Augenblicke sogar ein vage ekstatisches Moment zu beobachten gibt, ehe die involvierten Melodietöne sich allmählich von diesem Arrangement distanzieren können. Stattdessen tritt zusätzliches Flächenwabern in monoton-flirrender Manier auf den Plan, sodass das Intensitätspegel zunächst noch keinerlei Anstalten macht, sich auf den baldigen Rückbau zu konzentrieren, bevor auf den letzten Metern auch diesem Element schließlich die Puste ausgeht und der Track in einem Outro, welches eklatante Ähnlichkeiten zum Intro aufweist, zu Ende geht. Alles in allem eine runde progressive Sache, für welche ich tief in die 5,25/6er-Kiste greifen muss... :yes: