Marc Marzenit "Visions EP"

Track Rating
5.5 / 6
(2 Bewertungen)
  • Marc Marzenit, der wohl zumindestens durch die ISOS 6 bekannt sein dürfte, hat auf Hernan Cattaneo's Label Sudbeat seine aktuelle "Visions EP" veröffentlicht, die mit drei wirklich guten Progressive-House Tracks aufwartet. Erschienen ist das Packet heute und ist momentan nur exklusiv bei Beatport zu bekommen. Neben zwei Tracks von ihm allein, findet sich noch ein Track der in Zusammenarbeit mit Henry Saiz entstanden ist. Zu hören gibts das komplette Packet mit folgenden Tracks auf seiner Myspace-Seite:

    01. Marc Marzenit & Henry Saiz - Second Vision (Original Mix)
    02. Marc Marzenit - Angels Die (Original Mix)
    03. Marc Marzenit - Soul Fog (Original Mx)

    In meinen Augen eine wirklich fantastische EP die er uns hier präsentiert. Die Tracks mögen zwar allesamt nicht unbedingt leichte Kost sein, allerdings mag ich diesen etwas dunkleren Progressive-Sound momentan einfach sehr gern. Insbesondere die "Soul Fog" und die Zusammenarbeit der beiden Spanier gefallen mir sehr gut. Treibender Sound der aber das Qüantchen Atmosphäre nicht außer Acht lässt. Ich muss gestehen, dass er mir bislang nur durch seinen ISOS Track bekannt war, welcher mir zudem nicht unbedingt gefallen hat. Mit diesem Release hat mich der Herr aber mal wirklich überzeugt, und ich denke ich werde sein bisheriges Werk nochmal genauer unter die Lupe nehmen müssen.

  • Überaus gelungene EP vom spanischen Produzenten Marc Marzenit, der hier gleich drei herrlich sphärische Klangstücke auffährt und mit diesen eine beklemmende Reise durch dir von mir so geschätzten dunklen Gefilde der progressiven elektronischen Musik unternimmt. Zudem hat er sich für einen Track mit seinem Kumpanen Henry Saiz zusammengetan, der sich ja mit seinem ähnlich gestricken Klangspektum seit einiger Zeit ebenfalls mächtig im Aufwind befindet. :yes:

    Soul Fog kristallisiert sich für meinen Geschmack zwar als das ruhigste Stück der Visions EP heraus, beschwört mit seinem exzellent progressiven Aufbau aber dennoch mehr und mehr hypnotische Zustände herauf, welche sich auf einem zu Beginn noch träge heranrollenden Basslinewabern entfalten. Ausgestattet mit dezenten Melodieandeutungen schwappt der monotone Charakter des Untergrunds jedoch zunehmend weitere Tonfolgen aus der leicht zwielichtig anmutenden Atmosphäre heran, welche sich dennoch angenehm zurückhalten und dabei die hypnotischen Klangwellen des Stücks weiter sphärisch befeuern. Im Mittelteil des Ganzen fällt das Melodiegerüst dann für einen kurzen Moment in sich zusammen, nur um im weiteren Verlauf eine nicht minder gelungene weitere Tonfolge zu initiieren, welche in ihrem ebenfalls recht monotonen Aufbau für die kommenden Momente die Aufgabe der Bassline übernimmt, welche allerdings alsbald mit den bekannten Melodieandeutungen wieder aus dem Nebel auftaucht und den Track in bekannt progressiver Eleganz die letzten Meter begleitet, ehe der subtile Rückbau des Ganzen in Angriff genommen wird. Alles in allem eine angenehm unaufgeregte Nummer, welche mit ihren 5/6 auch auf Hernán Cattáneos Masters Series Part 13 eine mehr als nur passable Figur abgibt. :yes:

    Angels Die suhlt sich dann zwar ebenfalls in recht dunklen Klangschichten, in Kooperation mit einer rollenden Bassline stellt sich hierbei jedoch schnell ein wesentlich drückenderes Umfeld ein. Obwohl das Ganze sich zunächst noch zurückhält und ein effektreiches Introgebilde inszeniert, etabliert sich im weiteren Verlauf ganz unscheinbar eine gelungen nach vorne ausgerichtete Bassline, welche im Hintergrund erste sphärische Unterstützung von fernen Melodiefragmenten erhält, die aber noch recht fadenscheinig durch den Raum geistern. Da die Bassline allerdings immer noch das Ziel verfolgt, den Track von hinten auf Vordermann zu bringen, entfaltet sie nun ein zunehmend intensiveres Verhalten, welches mich in seinen herrlichen Akkordsprüngen an Sasha oder Nathan Fake erinnert und vor dessen Charme sich auch die nun wesentlich mehr auf den Punkt gebrachten Melodiesprengsel nicht zurückhalten können und die Entwicklung einer düsteren Atmosphäre somit unaufhörlich voranschreitet. Auf dem Höhepunkt angekommen fallen Melodieelemente und Bassline dann zwar markant in sich zusammen, wobei deren Platz nun von wunderbar beschwipsten Flächenfragmenten eingenommen wird, welche wohl am nächsten an die klangliche Untermalung des Tracktitels herankommen. Allzu lang dürfen sich allerdings auch diese nicht an vordester Front wähnen, schnellen aus dem Hintergrund doch bereits wieder die Melodietöne vom Beginn heran, nur um im weiteren Verlauf noch einmal in überaus gelungener Art und Weise von der drückenden Bassline zum Orgasmus gebracht zu werden. Natürlich kommt dabei auch die sphärische Komponente nicht zu kurz, wenn sich schließlich auch die betrunkenen Flächenklänge dazugesellen und das Ganze mit ihrem flehenden Vorstößen zu Ende und hervorragenden 5,5/6 bringen. ;)

    Second Vision, welches in Zusammenarbeit mit Henry Saiz entstand, teilt sich mit dem ersten Stück dann die Ehre, auf der Masters Series Part 13 von Hernán Cattáneo vertreten zu sein und beweist in unnachahmlicher Manier, wie hervorragend die beiden Spanier mit ihrem Verständnis von elektronischer Musik harmonieren. Anfangs liegt das Hauptaugenmerk hierbei auf einem zwielichtig dreinschauenden Intro, welches wellenartige Flächen- und Effektklänge offenbart, in deren Hintergrund bereits die ersten Melodieandeutungen hervorlugen. Als Gewinner dieses Intros gehen dabei ganz klar die wunderbar sphärischen Flächenwellen hervor, welche zudem nicht nur einige Alternativtöne zur Unterstützung angelockt haben, sondern auch zunehmend intensiver auf einer leicht acid-lastigen Bassline thronen. Ein erstes Kurzbreak schickt die Melodieebene zwar kurzzeitig galant in die Wüste, sodass sich im weiteren Verlauf im Untergrund knackig-knarzige Subbässe entfalten können und die Melodietöne auf einsame Tupfer beschränkt wird - aus dem nebligen Hintergrund des Ganzen schleicht sich dafür in den folgenden Momenten eine weitere Tonfolge heran, welche recht markant die Handschrift von Henry Saiz trägt. Zusammen mit weiteren Melodiefragmenten entsteht somit ein ganz eigener sphärischer Trog, welcher nicht nur recht deep angezogen ist, sondern vor allen Dingen im kommenden, überaus progressiv ausfallenden Kurzbreak sein Stimmungspotenzial noch einmal vollends unter Beweis stellen kann. Im Anschluss sind es dann stakkatierte Alternativtöne, welche das Stück auf den letzten fahrigen Metern begleitet, ehe man sich in einem geheimnisvollen Outro ins Nirwana verabschiedet, ohne vorher seine verdienten 5,5/6 in Empfang zu nehmen. :D