N'Abend allerseits!
Obwohl dieser Track vom schwedischen Produzenten David Westerlund mit seiner kostenlosen Wortspielzugabe eigentlich einen markanten Blickfang darstellen sollte, ist mir Illectronics eigenartigerweise erst jetzt - mittlerweile 3 Monate nach Erstveröffentlichung - ins Auge bzw. in die Gehörgänge gesprungen. Die Qualität des Ganzen mindert dieser Umstand aber natürlich keineswegs, sodass ihr euch wieder auf überzeugende West'sche Hausmannskost irgendwo zwischen Electro, Techhouse und Trance freuen könnt. Erschienen ist das Ganze dabei zusammen mit einem Remix vom schwedischen Landsmann Linus Eklöw alias Style Of Eye digital auf Tolerant Recordings, das sich in gönnerhafter Weise auch für die eine Hälfte der unten folgenden Youtube-Links verantwortlich zeigt.
Im Original Mix springen dem geneigten Hörer jedenfalls schon nach wenigen Momente die ersten flatterhaften Soundeffekte entgegen, welche sich auf dem gewohnt techhousig inspirierten Drumming wieder einmal mehr als heimisch fühlen. Zusätzlich schwirren aus dem Hintergrund nun einige monotone Töne heran, welche einen ersten leicht anschwillenden Punkt des Tracks heraufbeschwören, an dessen Anschluss sich das Ganze zusammen mit einer stakkatierten Tonfolge aber wieder etwas minimaler arrangiert zeigt. In nicht allzu weiter Entfernung macht sich zudem ein Kurzbreak auf, den monotonen Tönen wieder etwas mehr Lebensraum zu bieten, den sie auch flugs für eine weitere kleine Intensivierung nutzen, ehe im anschließenden Verlauf erneut die bekannte Tonfolge das Ruder übernimmt und jetzt in Kooperation mit einer harmonischen Bassline in leicht elektroider Instrumentierung einen angenehmen Groove zu entfalten vermag. Abwechslung bleibt aber weiterhin das A und O des Tracks, sodass schon bald ein nächstes Kurzbreak auf dem Programm steht, alle bisherigen melodischen Elemente in anschwillender Art und Weise zusammenführt und im Anschluss der nun eine gute Ecke drückender geratene Fluss des Ganzen endlich beibehalten wird. So fühlen sich schließlich auch einige weitere Begleittöne dazu ermutigt, sich aus ihrem Schneckenhäuschen herauszutrauen und der melodischen Ebene dieses Stücks das gewisse Etwas zu verleihen. Der Mittelteil des Ganzen sieht dann nach einem weiteren Kurzbreak, in dem die melodischen Elemente in interessanter Art und Weise zusammenfallen, kurzzeitig eine Reduktion auf das Drumming vor, welches sich allerdings schnell wieder in Begleitung der aus dem Untergrund heranflitzenden Melodieelemente wiederfindet, sodass einer letzten Phase dieser spannenden Klangmischung nichts mehr im Wege steht. Alles in allem ein hervorragend genredurchmischter Track, der einfach gute Stimmung zu verbeiten vermag und von meiner Seite mit imho verdienten 5,25/6 entlohnt wird.
Der Style Of Eye Remix lässt dann zwar vom Original nicht mehr allzu viel übrig, vertendelt sich aber dennoch etwas in seiner überaus techhousigen Überarbeitung, die gleichzeitig deep und durchgeknallt sein möchte, dies aber für meinen Geschmack nicht überzeugend unter einen Hut zu bringen schafft. Der Anfang gehört dabei einem schön schaukelnden Drumming, welches nach kurzer Einwirkzeit bereits die ersten mehrfach durch den Fleischwolf gedrehten Originaltöne im Hintergrund herumflirren sieht und schließlich mit monotonen Begleitklängen mehr und mehr in einen angenehmen Groove gerät. Von dieser Idylle sollte man sich allerdings nicht täuschen, wird der Remix im weiteren Verlauf doch von betont schräg neben dem Ton stehenden Synthieeinwürfen überrascht, welche sich in nervig wabernder Art und Weise ihren Weg durch die Gehörgänge freibohren. Glücklicherweise erbarmt sich schon bald ein Kurzbreak, die Vorherrschaft dieser leicht an Folter erinnernden Töne zu unterbrechen und mit deepen Melodieandeutungen im Untergrund, welche nur noch ab und an von schrägen Effekten durchsetzt sind, eine wesentlich sphärischer ausgelegte Komponente in diesem Track zu etablieren. Diese versteht sich zudem viel besser mit dem groovenden Untergrund, was eine leichte Intensivierung der loopartigen Tonfolgen zur Folge hat und schließlich in einem weiteren Kurzbreak mündet, in dem sich monotone Begleittöne zu einem interessanten Anschwillen anstiften lassen und dann im Anschluss auf den deep anmutenden Melodieandeutungen ziellos auf- und abrennen. Wenn sich das Ganze dann wieder etwas weniger aufmerksamkeitsheischend präsentiert, kann sich zum Ende hin auch noch einmal die im Vergleich zum Original etwas düstere Atmosphäre in Szene setzen, ehe das Ganze mit einigen monotonen Begleittönen outro-artig seine letzten Momente begeht. Insgesamt eine interessante Neuinterpretation, die aber teilweise zu viel will und sich selbst damit aus dem Gleichgewicht bringt - für mehr als durchschnittliche 4,25/6 sollte es aber dennoch auf jeden Fall reichen!
Greetz,
:: der hammer ::