Deadmau5 "Slip"

Track Rating
6.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • Mir gefällt der Original-Mix besser. Ist für mich zwar nicht gerade eine Bombe und man kann sich evt. recht schnell satt hören, aber dennoch solide. Treibt ganz nett, bissel verspielt. So 4/6.


    Der Remix ist mir zu Elektro-House lastig. Ich mag solche Baselines in diesem Zusammenhang nicht besonders. Eher 2-3/6.

  • In der Tat eine passable Platte vom berühmt-berüchtigten kanadischen Nagetier, das mit Slip zwar nicht den ganz großen Wurf landen wird, aber wenigstens mittlerweile die typischen Klänge der ihn auf Schritt und Tritt begleitenden Mau5kopiererwelle wesentlich weniger inflationär ausreizt als einige seiner unzähligen Nachahmer. :yes:


    Der Original Mix begibt sich dabei gleich zu Beginn in ein nach vorn schauendes Gewand aus monoton-elektroidem Basslinefragment, passend sitzenden Synthieeinwürfen und klickerndem Begleitrhythmus. Dazu kämpfen sich nun zunehmend Stakkatotöne aus dem Hintergrund hervor, um sich schließlich in einem ersten Break auf einem elektroid brodelnden Untergrund in Szene zu setzen und zusammen mit sich verstärkendem Flächeneinsatz auch leicht sphärisch zu etablieren. Anschwillen der Melodieklänge kündigt dabei den ersten Höhepunkt des Tracks an, der im Anschluss auch sogleich wieder zusammenfällt und viel lieber die Stakkatöne auf Solofahrt beobachten mag. Mit einigen atonal anmutenden Spritzern versehen zeigen sich diese jedenfalls nun von einer Seite mit mehr Ecken und Kanten und dürfen sich daher erneut der gelungenen Zusammenarbeit mit dem groovend-klickerndem Drumming sowie den Synthieeinwürfen sicher sein. Kleine Aufplusteraktionen sowie Instrumentierungswechsel sorgen dabei für die nötige Portion Abwechslung und lassen das Ganze trotz seiner leichten Loop-Affinität zu keinem Zeitpunkt in Bereiche abdriften, in denen hauptsächlich das Gähnen die Reaktion der gemeinen Hörerschaft auf einen Track bestimmt. In die verspielte Stakkato-Welt schleicht sich in der zweiten Hälfte zudem noch ein weiteres Break, dass im Gegensatz zu seinem Vorgänger anfangs auf schön sphärische Streicher setzt, die das Stück auch zusammen mit brodelnden Untergrundklängen mit einer herrlich entspannten Ader versorgen können, bis sich die bisher im Fokus des Rampenlichts befindlichen Melodietöne wieder aufraffen und das beruhigende Intermezzo langsam wieder beenden. Schließlich wollen diese in einer letzten Phase noch einmal ihre elektroid geprägten Klänge drückend zur Geltung bringen, ehe sich das Ganze schnell wieder zurückbaut und mit für meinen Geschmack verdienten 5/6 entfleucht. ;)


    Beim Sébastien Léger Remix könnte man glatt den Eindruck bekommen, dass der Franzose in letzter Zeit wohl etwas zu viel Justice, Daft Punk und Konsorten gehört hat, denn anders kann ich mir vor allen Dingen die markante Elektro-Bassline nicht erklären, welche ganz klar zur tragenden Rolle in dieser Überarbeitung avanciert. Zu Beginn schimmern dabei bereits einige verzerrte Begleiteffekte über die akustische Mattscheibe und präsentieren kaum wenig später nach einem ersten Kurzbreak mit einigen passenden Alternativtönen besagte Bassline, welche sich enorm flexibel dieses Stücks annimmt und nunmehr durch ihre charmante Durchgeknalltheit die Tanzbeine der Hörer im Eiltempo auf ihre Seite bringen dürfte. Ausschnitte aus der Originalmelodie sind dabei allenfalls in Fetzenform erkennbar, ehe sich im nächsten Break dann doch die Originalmelodie auf einem wesentlich schneller reitenden Pferd die Ehre gibt und in alternativer Instrumentierung sowie in Kooperation mit knarzendem Anschwillen für augenzwinkernde Momente sorgt. Im Anschluss stolpert dann wieder die markante Bassline auf den Track zu und lässt Originalmelodie genauso wie sich selbst nur noch in fragmentierter Stakkato-Form auftrumpfen. Auf den letzten Metern legt selbige dann noch ein kurzes, aber eindrucksvolles Solo hin, bevor sich der Remix bereits nach 5 Minuten wieder verabschiedet. Meinen überaus gelungenen Eindruck schmälert dieser Fakt allerdings bei einer solch frischen Umsetzung keineswegs, sodass sich hier ebenfalls 5/6 aus meinem Bewertungskeller schälen. :yes: