Robert Babicz "Boarding EP"

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  • Für die Freunde der minimaleren Gefilde sei diese EP ans Herz gelegt. Robert Babicz`s "Boarding EP" gefällt mir vom Namen allein schon gut, welcher bei mir noch mehr die Vorfreude auf die nahende Wintersaison steigen lässt.
    Aber zur Musik. Drei Tracks kommen mit der EP, alle mit einem leicht düsteren Touch.

    Während "Boarding" aber noch mehr die Kurve zum fast schon fröhlichem Prog House bekommt, geht es in "Enjoy" etwas deeper zur Sache, während "Montag" perfekt zur eher nicht so begeisterten Stimmung an einem Montag Morgen passt...

    "Boarding" sticht für mich ganz klar hervor und liegt auch schon im Warenkorb.
    Hörproben gibt`s bei Beatport.

  • Danke für den Tipp!

    Ich finde die Tracks sehr interessant und wie irgendwie immer, bei Robert Babicz, sehr tiefgehend vom Sound! "Boarding" ist wahrscheinlich am ehesten was für die Trance-Gemeide... :D Solch ein Sound-Design würde ich mir von manchen Uplifting-Produktionen mal wünschen.

  • Eine schicke EP schickt Robert Babicz hier mal wieder ins Rennen, auch wenn das Endresultat an seine letzten überragenden Produktionen sicherlich nicht ganz heranreicht. Da aber natürlich nicht immer der große Wurf gelingen kann bzw. muss, lässt es sich auch mit den hiesigen drei gut groovend abgeschmeckten Stücken prima leben. :yes:

    Boarding als Titeltrack ist dabei der heimliche Höhepunkt der EP, rollt in einer fast schon fluffig zu nennenden Manier aus den Membranen und stellt sich als überaus positiv gestimmte Untermalung des derzeitig goldenen Oktoberwetters dem gemeinen Hörer vor. Einige erste Klangwellen sowie fragmentierte Tonfolgen bilden dabei auf den ersten Metern einen gelungenen Vorlauf für die herrlich schwebende Melodieentfaltung, welche nach einem ersten flächigen Kurzbreak ihren Lauf nimmt. Besteht die Besetzung dabei anfänglich nur aus einer proghousigen Begleitmelodie, welche sich mit weiteren Klangwellen in unterschiedlicher Instrumentierung auf dem durch eine schunkelnde Bassline nun wunderbar groovend ausgerichteten Untergrund einnistet, so besteht nach der Entfaltung der warmherzigen Hauptmelodie endgültig kein Zweifel mehr an der spätsommerlich liebkosenden Stoßrichtung der hiesigen Klangfarben. In fast schon beängstigender Harmonie wechseln sich im weiteren Verlauf die melodischen Elemente an der Spitze ab, um dem Ganzen schließlich ein zweites Kurzbreak abzuluchsen, in welchem sich tröpfchenartige Melodieversatzstücke zu den bisherigen Elementen gesellen und auch in Kooperation mit dem Drumming die unbeschwerte Stimmung ergänzen. Auf der Zielgerade ziehen sich die Melodien dann wieder subtil in den Hintergrund zurück, um dem Ganzen einen gelungen groovenden Ausklang zu bereiten, an dessen Anschluss meine überzeugenden 5,25/6 in Empfang genommen werden dürfen. :yes:

    Enjoy schielt mir in seiner gesamten Umsetzung zu sehr in Richtung deephousiger Gefilde und hält sich dabei in einem fast schon zu unaufgeregten Rahmen auf, der das Ganze etwas spannungslos erscheinen lässt. Aufgebaut ist der Track dabei auf einem schön düster grantelnden Drumming, welches mit einer überaus deep schimmernden Bassline auftrumpft und den eher monotonen Charakter etwas aus seiner Reserve zu locken versucht. Allzu viel Erfolg darf diesem Unternehmen allerdings nicht bescheinigt werden, da nur einige Tonfolgenfragmente sich etwas angestachelt fühlen und sich langsam aus dem Untergrund schälen. Ein mittig eingesetztes Break versucht zwar, die Atmosphäre etwas intensiver zu gestalten, in dem sie zu den bisherigen Elementen anschwillende Flächen- und Melodiefragmente gruppiert, der gewünschte Effekt verpufft allerdings auch hierbei schneller, als das Stück wieder aus seiner deephousigen Lethargie erwacht. Das wenig abwechslungsreiche Aneinanderreihen von subtilen düsteren Klangfragmenten mag allein für die Afterhour ein geeignetes Stilmittel sein, täuscht aber dennoch nicht darüber hinweg, dass hier für meinen Geschmack einfach das gewisse Etwas fehlt, wodurch sich auch meine durchschnittlichen 3,5/6 erklären dürften. :hmm:

    Montag als Dritter im Bunde versucht sich zwar in einer ähnlich gelagerten Stimmung wie sein Vorgänger, erschafft dabei aber eine in meinen Ohren wesentlich überzeugendere Mischung aus düsteren Basisklängen und subtilen Melodieerscheinungen. Das beginnt schon beim zaghaften Schimmern der ersten zwielichtigen Flächen in einem kleinen Intro, aus dem sich das Ganze sanft in einen wieder ziemlich afterhour-lastigen Rahmen aus passend eingeworfenen Klangwellen intensiver Instrumentierung sowie einiger leicht knarzender und einiger deeper Basslinefetzen entwickelt. Das Ganze erweitert sich dabei stetig, ohne allzu deutlich auf die dazugekommenen melodischen Subtilitäten mit dem Finger zu zeigen. Das ist in der Tat auch gar nicht nötig, da der Track in seinem progressiven Aufbauverhalten selbst die markantesten Töne erkennt, subtil ausbaut und im weiteren Verlauf mit einer auflockernden Tonfolge unterlegt, welche sich zunehmend als einzige Konstante in diesem Track erweist. Mit den variantenreichen Einwürfen von Streichern bis hin zu Pianoklängen entsteht insgesamt jedenfalls eine abwechslungsreiche Untermalung der fortgeschrittenen Stunde mit einer wunderbar entspannenden Wirkung, für die ich auch sogleich verdiente 4,75/6 bereithalte. ;)