Paul Keeley "A sort of homecoming"

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  • Nicht überragend, aber überwiegend nett und solide präsentiert sich mit Paul Keeley das neueste Geschöpf am AnjundaDeep-Firmament mit A Sort Of Homecoming, welches sich in sommerlich entspannten Progressive-House-Gefilden bewegt. Aufbauend auf einigen Sounds aus Minimal-Kreisen entfalten sich hier recht bald in einem einminütigen Intro einige zurückgelehnte Melodiefetzen, welche sich von einer im Hintergrund heranschleichenden Bassline-Wand mit leicht deeper Gesinnung andrücken lassen. Zusammen mit einem lockeren Drumming intensivieren sich dann die melodischen Elemente, welche allerdings stets darauf bedacht sind, zwar langsam, aber stetig, den Track in Form von sanft heranwehenden Flächen hinterrücks zu überwältigen. Wenn sich schließlich im Mittelteil ein kleines Break anbahnt, ist ihnen dieses Unterfangen auch fast vollständig gelungen und ihre spielerische Motivation lässt zugunsten einer weiteren subtilen Melodielinie nach, welche sich in gekonnt sommerlichen Klangfarben in den Vordergrund spielt und im Anschluss zusammen mit den bisherigen melodischen Elementen die entspannte Ader dieses Tracks noch einmal mehr als festigt. So schwebt der Track schließlich bald ebenso unaufdringlich hinaus aufs Meer, wie er 7 Minuten vorher aus dem heißen Dünensand gekrochen kam - nur mit dem Unterschied, dass er nun mit meinen ziemlich soliden 4,5/6 garniert ist. :yes:

    Dass die Finnen Matti Heininen und Erkka Lempiäinen aus allem, was sie (remix-technisch gesehen) anfassen, noch einmal ein Quäntchen herauslocken, zeigt sich erneut im herrlichen Retro-Stil des Michael Cassette Remixes. Dieser schickt zwar zu Beginn noch einige der bekannten Melodiefetzen aus dem Original in arpeggierter Form ins Rennen, lässt es sich aber nicht nehmen, nach kurzer Eingewöhnungszeit dem Ganzen ein wunderbar drückendes Bassline-Element unterzujubeln, welches mit seiner elektroiden Attitüde für ordentlich frischen Wind sorgt. Davon lassen sich nun auch die Melodieversatzstücke anstecken und präsentieren mit einer ersten alternativen Ausrichtung im Hintergrund eine passende sphärische Unterstützung in diesem nicht minder sommerlich ausgestalteten Mix. Das wahre i-Tüpfelchen dieses Stück wird dann allerdings erst im Laufe des Breaks erreicht, wenn nach anfänglicher Konzentration auf die bekannten Arpeggios eine wunderbare 80er-Synthiemelodie à la Michael Cassette auf diese losgelassen wird und zusammen mit der in Phasen drückenden Bassline ein hervorragend augenzwinkerndes Ganzes ergibt. Im Anschluss legt zwar erst einmal die Bassline einen druckvollen Soloritt hin, nach kurzer Bedenkzeit gesellen sich aber auch alle melodischen Rafinessen wieder dazu und versprühen noch ein letztes Mal ein wunderbar unbekümmertes Klangbild. Insgesamt übertreffen die beiden Finnen in meinen Ohren das Original jedenfalls um Einiges mit ihrer frischen Retro-Überarbeitung und dürfen sich einmal mehr über überzeugende 5,25/6 freuen. :D