Nachdem ich bereits meiner Begeisterung für den Vorgänger Soledad hier im Forum einen Thread geschenkt habe, komme ich nun auch bei der gerade frisch erschienenen Lila's EP nicht drumherum, einem erneut wunderbar minimaltrancigen Kleinod von Rodriguez Jr. etwas Raum zu geben. Der im richtigen Leben als Olivier Mateu herumgeisternde Franzose hat es meiner Meinung nach nämlich nun geschafft, sich mit dem hiesigen Titeltrack noch einmal selbst zu übertreffen und ein herrlich unprätentiöses Stück atmosphärischer elektronischer Musik aus dem Ärmel zu schütteln. Nachzuhören gilt es das Ganze dabei hier oder wie immer bei Astralmusic.
Lila, der namensgebende Track dieser EP, ist jedenfalls ab der ersten Sekunde darin vertieft, mit seinen trancigen Anleihen eine wunderbar entspannte Atmosphäre zu kreieren. Dabei hilft ihm anfangs vor allen Dingen ein subtil heranschwebendes Flächenprofil in zurückgelehnter Instrumentierung, welches in Kooperation mit einer sich bald dazu gesellenden Bassline ein schön verträumtes Stimmungspotenzial heraufbeschwört. Zudem schafft diese es in ihrem zunehmend rollender gestalteten Aufbau, auch eine gewisse Tanzbarkeit nicht vollständig außen vor zu lassen und unterstützt dabei bestens die sich allmählich aus der Flächenebene herauskristallisierende Hauptmelodielinie. Zuerst noch angedeutet durch immer wieder eingestreute Wendungen oder leicht abgehackte Loops gerät diese trotz nicht zu leugnender Subtilität bald in ihrer harmonischer Klangarbeit zum entscheidenden Element dieses Tracks und verleiht ihm das gewisse Etwas. Allerdings darf dabei keinesfalls die gelungene Unterstützung durch eine weitere Alternativmelodie vergessen werden, welche sich in leicht verzerrter Art und Weise unter die bisherigen Elemente setzt und den Wohlklang des Ganzen noch einmal anhebt. Im Mittelteil legen sich die Melodien zwar größtenteils kurzzeitig zur Ruhe, um der mit der Zeit noch ein wenig markanter rollenden Bassline kleine Sololäufe zu gönnen, in und im Anschluss an ein Mini-Break ist es mit dem Heranschweben der melodischen Elemente damit allerdings schnell wieder vorbei, sodass das Ganze noch einmal seine vollends beruhigende Wirkung auf den Hörer einfließen lassen kann. In abwechslungsreichen Zusammensetzungen der einzelnen Melodieelemente gleitet man nun auf die letzten Meter des Tracks, der sich mit einem gelungenen Outro, in dem noch einmal das omnipräsente Flächenprofil die Hauptrolle spielen darf, verabschiedet. Alles in allem wurde hier mal wieder in traumwandlerischer Art und Weise mein Geschmack getroffen, sodass den überzeugenden 5,75/6 eigentlich nichts mehr im Wege stehen dürften...
Wer sich im Anschluss noch ein Vielfaches von der trancigen Spielweise des Titeltracks entfernen möchte, dem sei die B-Seite Squared empfohlen, welche sich auf einem eher deep anmutenden Streifzug durch technoide Gefilde befindet. Dunkle Soundwände schwirren hier durch den Raum und entfachen dabei immer mal wieder elektroid anmutende Drangperioden, welche sich vom ansonsten eher monoton geprägten Ganzen etwas abheben. Allerdings erscheint dieser Track sogar für mein Empfinden für unser Forum etwas zu weit hergeholt zu sein, sodass ich mich bei einer Bewertung vornehm zurückhalte...
Greetz,
:: der hammer ::