Track Rating
5.3 / 6
(7 Bewertungen)
  • Release-Date: 30.01.12
    Release-Date Remixes: 27.02.12
    Label: Black Hole

    Da ist sie schon, die nächste Andain ! Nach dem richtig guten Comeback mit "Promise" samt den trancigen bis progressiv-housigen Remixen von z.B Myon & Shane 54 oder Soundprank, geht es jetzt in die nächste Runde und einen Schritt weiter auf das kommende Album zu. Andain präsentiert sich hier mal ganz anders. Der Original Mix ist breakiger aber wirklich guter Pop der sehr eigenwillig ist und den man auch noch jenseits einer Altersgrenze von 14 Jahren hören kann. Musik abseits vom üblichen Mainstream - und mit einer besonderen Stimme, die man nicht so schnelll nachahmen kann. Viele in unserer Tranceszene haben versucht Andain zu kopieren, gelungen ist es den wenigsten.

    Doch richtig cool sind erstmal die Remixe. Vor allem der wunderschöne ruhgie Zetandel Chill Mix ( for free auf der Facebook von Andain )der mich irgendwie an bestimmte 80 er Stücke erinnert, kann nur nicht sagen welche - und dem Begriff Trance schon etwas näher kommt, oder die großartigen experimentierfreudigen Drum & Bass Mixe. Vor Allem der Rido Remix hat es mir hier angetan, fährt er doch eine geniale Mischung zwischen emotionalen Sounds und schmutzigem Drum & Bass. Der Shreddward & Exceed ist dann ziemlich durchknallt und krank :D ! Der Relay & Front Remix ist nicht so schmutzig, versprüht dafür aber sehr viel schöne sommerliche Atmosphäre. Mal was ganz Anderes auf Black Hole und mutig, dass man diesmal nicht auf klassische Tranceremixer sondern auf Experimente setzt.

    Music Video ( Original bzw. Radio Mix) 4,5/6

    Zedandel Chill Mix 6/6

    Riley & Front Mix 6/6

    Rido Remix 6/6

    Shreddward & Exceed Remix 5/6

  • Dann widerspreche mal wieder, zumindest teilweise. Für mich sind die Remixe keine Experimente, sondern man zollt lediglich dem aktuellen Dubstep/D'n'B Trend Tribut. Das ist zwar nicht mit diesem sehr angesagten WhoopWhoop - in Fachkreisen als Drops bekannt, wie ich neulich gelernt habe - zu vergleichen, aber man bewegt sich eindeutig in so populare Richtungen wie Burial etc.

    Nichtsdestotrotz sind dabei schöne Nummern rausgekommen, die sich durchaus anhören lassen, auch wenn ich sagen muss, dass das inhaltlich genauso hohler Müll ist, wie bei Armada&Co. Sofern man einfach mal nicht auf den Inhalt hört, sondern sich lediglich an der Musik und der Stimme berauscht, dann hat Martin das ganz gut getroffen, wobei mich der Zetandel Chill Mix am meisten überzeugt.

  • Entpuppte sich bereits die Vorgängersingle Promises als überaus gehaltvoller Vorgeschmack auf das in diesem Frühjahr zu erwartende Debütalbum von Andain, so geht Much Too Much gleich noch einen Schritt weiter und serviert der gemeinen Hörerschaft anspruchsvolle elektronische Popmusik vom Feinsten, welche glücklicherweise auch erst gar nicht versucht, ihre Amibitionen in dieser Richtung zu verstecken, sondern sie entspannt und offen auslebt. Dementsprechend erwarte ich auch gar keine lyrischen Höchstleistungen, sondern genieße vielmehr das vom alten Haudegen Josh Gabriel wunderbar atmosphärisch austarierte Zusammenspiel zwischen der mit viel Liebe fürs Detail versehenen Klanglandschaft und der glasklar-verträumten Stimme von Mavie Marcos, die im verlinkten Video auch optisch nicht zu verachten ist. In der Rhythmusfraktion schwingen dabei zwar einige Dubstep-Referenzen mit, wissen sich jedoch gekonnt mit ambienten Avancen zu vermischen, während eine herrlich tänzelnd geratene Bassline den düster groovenden Untergrund als angenehm wahrgenommenen Gegenpol zu den immer wieder leicht melancholisch schmachtenden Vocals etabliert. Trancig anmutende Flächenwellen und Stakkatotöne sorgen indes für die gelungene sphärische Verdichtung des Ganzen, welche im Mittelteil schließlich in einem energetischen Break gipfelt, in dem sich Vocals und Melodieelemente schwebenderweise mehr und mehr gen Höhepunkt anstacheln, ehe dort das nun etwas vertrackter auftrende Drumming das Regiment übernimmt und in kontrastreich-perkussiver Manier nach vorn giert. In Kooperation mit elektroidem Basswabern spielt sich das Ganze hierbei irgendwo im kreativen Grenzbereich zwischen Drum & Bass und Post Dubstep ab, gönnt sich im weiteren Verlauf allerdings auch schnell wieder das stimmungsvolle Paket aus trancigen Melodiezungen, wärmender Flächenuntermalung und der besonderen Stimme von Madame Marcos, bevor im Outro auch der Bassline noch eine subtile Solofahrt zugestanden wird. Alles in allem eine mehr als gelungene neue Andain-Single, die mich definitiv gespannt auf das kommende Album warten lässt und summa summarum nicht weniger als überdurchschnittliche 5,25/6 einheimst - wer ein Faible für zeitlos schöne elektronische Popmusik mit dem gewissen Etwas hat, sollte hier unbedingt einmal seine beiden Lauscher aufsperren. :yes:

    Ebenfalls nicht von schlechten Eltern zeigen sich im Anschluss die Remixbeigaben, welche für Black-Hole-Verhältnisse meines Erachtens schon recht experimentell geraten sind, war das Label doch bisher nicht wirklich für seine unverblümten Präferenzen aus dem Bereich Drum & Bass bekannt. In besonderem Maße hat es mir dabei auf jeden Fall - ebenso wie dem Martin - der Rido Remix angetan, welcher sich vor allen Dingen durch das friedliche sowie überaus spannende Nebeneinander von zurückgelehnten Dubstep-Phasen, in denen Vocals und Melodieelemente sich in bekannter Manier die sphärische Klinke in die Hand geben, und herrlich breakbeatlastigen Abgeh-Epsioden in bester 90er-Jungle-Manier hervortut. Garniert mit der nötigen Portion zwielichtiger Effekte, flexibel mäandrierenden Basslineverrenkungen und schwurbelnden Alternativtoneinwürfen scheinen auch die Vocals im Verlauf dieser Überarbeitung immer mehr Gefallen an der Neuausrichtung des Untergrunds zu finden und lassen das Ganze schlussendlich in der Nähe überaus verdienter 5,75/6 Platz nehmen. Der Relay & Front Remix wiederum wurzelt deutlich tiefer in klassischen Liquid-Funk-Gefilden und macht das Originalthema dabei mit einer wesentlich größeren Alternativelementeschar bekannt, mit welcher er sich mehr und mehr in sommerlichen Gestaden einquartiert. Die Vielzahl an entspannten Gitarrenklängen, Pianotönen und Flächenstücken spricht in diesem Zusammenhang eine eindeutige Sprache, lässt das Ganze allerdings auch immer mal wieder knapp an der Belanglosigkeisgrenze vorbeischrammen. Viel Wert auf eine offensive Ausrichtung legt dann der Shreddward & Exceed Remix, welcher sich in seinem Dubstep/D&B-Konglomerat einige quietschende Bigroom-Eskapaden gönnt, die sich zwar nicht unbedingt mit der sphärischen Eleganz der Vocals vertragen und für meinen Geschmack teilweise etwas zu sehr dem polarisierenden Skrillex nacheifern, im hiesigen Paket aber immerhin mit dem Freak-Faktor auf sich aufmerksam machen können. Das passende Kontrastprogramm liefert schussendlich noch der Zetandel Chill Mix ab, welcher seine Intention nicht nur bereits im Namen offenbart, sondern die im Vergleich zum Original etwas reduzierter auftrenden Vocals auch mit einem verträumten Klangfarbenteppich sowie einem zurückhaltenden Ambient-Untergrund in überzeugend sphärischer Manier auffängt. Ecken und Kanten fehlen hier dementsprechend allerdings an allen Ecken und Enden... ;)