Netsky feat. Bev Lee Harling "Let's leave tomorrow"

Track Rating
5.0 / 6
(2 Bewertungen)
  • Release-Date: 28.05.2010 ( auf Album "Netsky")
    Label: Hospital Records

    Bin durch Zufall heute auf einen Drum & Bass -Act Namens "Netsky" gestoßen und da ist mir der Track "Lets Leave Tomorrow" in meine Gehörgänge getreten. Ich würde sagen er verprüht unheimlich viel Urlaubsatmosphäre. Möwen, Meeresrauschen, alles was dazugehört und sehr einprägsam. Wirkt zwar ein kleinwenig wie auf Repeat aber ist sehr schön chillig und vielleicht gerade deswegen auf seine Art und Weise ein "Trance-Erzeuger"....Trotzdem glaube ich das, dass Album nunmal ein Drum & Bass Album ist und hier weniger reinpasst, doch dieser Track könnte auch hier einige Leute interessieren, die auch damals breakigen Stücke von Way Out West & Chicane nicht abgeneigt waren und dann gibts hier ja auch noch jede Menge Hybrid-Freunde. 5/6

    https://www.youtube.com/watch?v=JNnj0b48hWg

  • Nachdem ich mich zunächst artig bei Martin, der mit seinen Trackvorstellungen in letzter Zeit die hiesige Tracksrubrik für meinen Geschmack angenehm zu beleben versteht, bedanken möchte, muss ich mich doch spätestens jetzt selbst fragen, wie mir das überzeugende letztjährige Debütalbum des belgischen Produzenten Boris Daenen alias Netsky nur durch die Lappen gehen konnte, obwohl ich doch sogar Abonnent des hauseigenen Podcasts von Hospital Records, dem wohl erfolgreichsten Drum & Bass-Label von der Insel, bin. Bei welchem Melodieconnaisseur atmosphärische Vielfalt auch außerhalb des berühmt-berüchtigten "Four to the floor" gern auf dem Speiseplan stehen darf, dem wird hier ein zumeist wunderbar entspannt geratenes D&B-Mahl kredenzt, welches seinen Facettenreichtum jedoch nicht nur aus dem klassischen Liquid Funk, sondern ebenfalls aus trancigen, 2Step- oder Dubstep-Gefilden schöpft. Hin und wieder tauchen zudem einige Vocalanleihen auf, um die zu großen Teilen in sommerlicher Umgebung wurzelnden Melodiedarbietungen passend zu unterstützen und die Tür in Richtung Pop überaus weit aufzustoßen - so geschehen auch bei Let's Leave Tomorrow, dem schwelgerischen Höhepunkt des Albums, welcher seine Hörerschaft binnen Sekundenbruchteilen hinauf zur Wolke mit der ungeraden Hausnummer Sieben zu katapultieren vermag. Auch die Befürchtung, dass das Ganze die gute alte Kitschgrenze dabei äußerst grenzwertig streift, sucht mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung glücklicherweise immer noch nach Relevanz, wobei in diesem Zusammenhang zumindest angemerkt werden muss, dass der geneigte Hörer, der sich auf das hiesige Stück einlässt, besser nicht an einer Allergie gegenüber überaus glückselig konnotierten Melodieebenen leiden sollte. Schließlich werden schon im Intro Wellenrauschen und Möwengekreische heraufbeschwört, aus deren urlaubender Verbindung sich langsam aber sicher subtile Flächenfragmente herausschälen und alsbald in Kooperation mit einem leicht reduziert rasselnden D&B-Drumming ätherische Vocalanleihen und Pianoklangtupfer um sich scharen. In progressiver Manier verdichtend dürfen im weiteren Verlauf dann zwar auch einige zurückhaltend wummernde Basseinsätze im Untergrund für eine dezente Druckerhöhung sorgen, die von der herzerwärmenden Melodieebene evozierte, sphärische Schwebepartie zeigt sich hiervon jedoch nicht wirklich beeindruckt, umgarnt die Hörerschaft vielmehr immer intensiver mit ihrer ansteckenden Leichtigkeit. Möwenloops statt Vocalgeschmeidigkeit mitsamt eines Tonfolgensolo-Kurzbreaks in der zweiten Trackhälfte runden diesen tiefenentspannten Viereinhalbminüter bestens ab und lassen mich schlussendlich (außer Konkurrenz, versteht sich) 5,5/6 für die emotionale Seite von Drum & Bass spendieren. :D