Stephen J. Kroos "Micrsh EP"

Track Rating
5.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • Ganz klar, es geht tiefer, tiefer und immer tiefer. Man bekommt eine 4 Track EP, mit tollen Sounds zum Abschalten aus dem Hause Anjunadeep. Einen besonderen Fav. habe ich nicht wirklich, da alle ihre Wirkung entfalten. Ein starker Nachfolger zu Andrew Bayer's "Distractions EP".

    Artist: Stephen J. Kroos
    Track: "Micrsh EP"
    Label: Anjunadeep (ANJDEE104D)
    VÖ: 04.04.2011

    Stephen J. Kroos "Micrsh"
    Stephen J. Kroos "When Autumn comes"
    Stephen J. Kroos "Encode"
    Stephen J. Kroos "Safe Radiation"

    Hörprobe gibt es hier.

  • Puuh, der Mann haut ja rein ! Kürzlich noch über den genialen Nachfolger der "Distention EP" nämlich der "Reeperfusion EP" gefreut, da kommt schon von ihm die nächste 4 Track VÖ. Ich bin ganz zuversichtlich, dass dies wieder ein Kracher werden wird, ich glaube Stephen gehört ( wenn man ihn in Trance wirklich einordnen will ) zu dem anspruchsvollsten was auf dem Markt derzeit geschieht. Ich liebe seine Deepness mit Hang zum Techno Detroiter Gangart. Neben Andrew Bayer mit einer der besten, die auf Anjunadeep veröffentlichen. Ich denke bei Stephen kann man sogar blind zugreifen.

  • Überzeugend deep und abwechslungsreich geratene EP von Stephen J. Kroos, welcher mir mit seinen Tracks immer mehr zuzusagen pflegt, nachdem er seine in den Anfangstagen noch überaus präsente, techige Komponente zunehmend subtiler einzusetzen vermag. Deutlich unflätiger präsentiert sich da schon der Link vom Sternenjäger, welcher mir ein dreifach gepfeffertes "in deinem Land nicht verfügbar"-Blabla vorsetzt, hier dürfte es dagegen für meine Landsleute und mich weniger Probleme geben, gepflegt in die Hörproben einzusteigen... ;)

    Nicht nur als Eröffnungstrack der "Anjunadeep:03" verströmt EP-Namensgeber Micrsh äußerst erfolgreich seinen in atmospärischer Hinsicht wunderbar zurückgelehnt agierenden Charme, auch als Alleinunterhalter weiß das gute Stück mit seinen tiefergelegt-minimalistischen Ingredienzen und den progressiv anmutenden Toneinwürfen unterschiedlichster Couleur den Sympathisanten formvollendeter Deepness in seinen Bann zu ziehen. Fragil fragmentierte Melodieschnipsel und monoton zerhackstückelte Tonfolgenendprodukte geistern hierbei mit einer solchen Selbstverständlichkeit durch den Raum, dass es eine wahre Freude ist, ihre dezenten Tanzbewegungen auf der entspannt groovenden Bassline zu verfolgen. Im Break erweitert durch eine dezent sirrende Flächenebene, wird im Anschluss zusammen mit dem Untergrund schließlich sogar noch eine herrlich entrückte Melodielinie in den Vordergrund gebeten, um mit ihrem melancholischen Schlingern endgültig die sphärische Komponente des hiesigen Stücks in Erhabenheit baden zu lassen. Ganz großes Kopfkino, welches der Herr Kroos hier mit seiner Tiefgang-Huldigung auf die geneigte Hörerschaft einwirken lässt und meiner Wenigkeit keine Chance erteilt, weniger als herausragende 5,75/6 zu verteilen.

    Bis When Autumn Comes wieder einigermaßen zeitgemäß klingt, dauert es zwar - untertrieben formuliert - noch einige Tage, solange die musikalische Umsetzung sich allerdings dermaßen zeitlos präsentiert, kann das Ganze mit seiner Vermischung von Progressive House und Detroit Techno sicherlich auch im Lenz die Gemüter der Hörerschaft bewegen. Eine stakkatiert auftretende Bassline in einem betont auf das Wesentliche reduzierten Drumming bildet hierbei den Unterbau für unscheinbar, aber effektiv wabernde Flächenwolken Detroiter Schule, welche sich mit zunehmender Dauer intensiver in die Gehörgänge schrauben können. Fragmentiert und verschnörkelt ausgestanzte Alternativflächenstücke als atmosphärische Unterstützer der nicht minder zurückgelehnt ausgelegten Melodieebene bringen in ihren vielschichtigen Instrumentierungswechseln dabei die nötige Abwechslung in das Geschehen, sodass alsbald auch einige subtile Streichereinlagen kurzzeitig vorbeischauen sowie im weiteren Verlauf eine Verbindung diverser Flächenelemente zu einem zurückgelehnt frühlingshaft schimmernden, großen Ganzen vonstatten geht. Insgesamt gesehen zwar nicht ganz so zwingend wie sein Vorgänger, da hier doch deutlich luftigere Gefilde angepeilt werden, für meinen Geschmack sollte es dennoch ein Leichtes darstellen, überdurchschnittliche 5,25/6 aus dem Lostopf der Bewertungen für dieses sommerbrisenumwehte Stück zu fischen. :D

    Mit Encode bewegt sich die EP nun mehr und mehr in Richtung techhousiger Hoheitsgebiete, wenn auch die sphärisch entspannte Grundhaltung keinesfalls über Bord geworfen wird. Stakkatierte Toneinwürfe prägen hier zunächst das Bild über einer minimalistisch austarierten Kickdrum, welche in Kooperation mit einem alles andere als anbiedernd geratenen Offbeat-Basston nur nuancenhaft mehr Druck zu entfalten imstande ist als im unmittelbaren Vorgänger geschehen. Klickernde Zusatzeffekte, sporadisch eingesetzte Flächenstücke voller einladend warmer Frühlingluft im Schlepptau sowie allerhand weitere melodieversiert agierende Begleithappen verdichten im weiteren Verlauf zunehmend die Bandbreite der Melodieebene, ehe vermehrtes Aufbegehren des zischend speienden Untergrunds den Weg in ein anstehendes Break einläutet. Entgegen der bisherigen Achtung subtil ausgearbeiteter Trackstrukturen besinnt sich selbiges auf die Herausforderung einer gelungenen Anschwellaktion, welche mittels elektroid angehauchter Aufplusterung einer alternativen Tonfolge auch prompt erfolgreich in die Tat umgesetzt wird, bevor im Anschluss erneut die minimalistische Ader des Ganzen das Ruder an sich reißt und die stakkatierten Melodiefetzen vom Beginn gekonnt unaufgeregt im Vordergrund zu platzieren weiß. Eine weitere Anschwellaktion dürfte zwar sicherlich folgen, solide 4,75/6 werden dadurch für meinen Geschmack allerdings nicht mehr zu Höhenflügen überredet werden können.

    Safe Radiation als Absacker ist dann noch am ehesten die frühere Kroos'sche Neigung zu techigen Melodiestakkati anzuhören, wenngleich selbige hier immer noch mit angezogener Handbremse zu agieren scheinen, während das Drumming im Gegensatz zu den vorherigen Tracks mit seiner monoton sowie deep stolpernden Bassline nicht nur Grooveaffinitäten, sondern auch ein nicht zu verachtendes Hypnosepotenzial aufweist. Im Hintergrund wabern dazu einige Flächenfragmente in Auf-und-Ab-Manier durch die düster anmutende Szenerie, welche den optimalen Nährboden für eine sich alsbald entfaltende sowie nicht wirklich positiv gestimmte Tonfolge darstellt und die atmosphärisch tiefergelegte Melange aus progressiven, techoiden, deephousigen und trancigen Versatzstücken in gelungener Art und Weise verkörpert. Durch die Beliebigkeit der entwickelten Melodielinie schafft es das Ganze jedoch leider nicht, den Schalter in Richtung gemeiner Hörerschaft hinzulegen, sodass der erwartete Kontrast zwischen Melodieebene und Untergrund sich nicht als der entpuppt, der dem Track den Pfad zum gewissen Etwas zeigen könnte. Daran ändern sowohl eine im Break initiierte (und in dieser Form leider schon tausendfach gehörte) Anschwellaktion als auch im weiteren Verlauf zur Unterstützung freigegebene Alternatitvtöne nur noch wenig, sodass ich summa summarum nicht mehr als 4,5/6 vergeben und die "Abwärtsspirale" meiner Bewertungen passend zu Ende führen möchte... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von hammer (11. April 2011 um 23:30)