Soundprank "The far side / Cloudsound"

Track Rating
5.1 / 6
(9 Bewertungen)
  • Artist: Soundprank
    Track: The Far Side und Cloudsound
    Label: Anjunadeep [ANJDEE094D]
    Release: 25.01.2011

    Hier werden uns zwei herliche Tracks vorgeführt, die einfach spaß machen zu hören und ein angenehmen Klang im Ohr verursachen. "The Far Side" trumpft mit einem sehr admosphärisch angeschlagenen Piano auf, welches sich sehr dezent im Hintergrund hält, da hätte ich mir etwas mehr Präsenz gewünscht aber so ist das vollkommen legitim. "Cloudsound" kommt da schon etwas dynamischer daher, was aber nicht heißen soll das der Track besser ist als der erst genannte. Es ist, so bei mir, eher das Gegenteil der Fall. Gut gemachter Song der mich aber nicht überzeugen kann, drum möchte ich eure Aufmerksamkeit auch auf "The Far Side" lenken, den dieser Track gebührt die Aufmerksamleit.

    Hörproben:

    The Far Side
    Cloudsound

  • Schön entspannt geratener Two-Tracker vom Kanadier Soundprank, welcher für meinen Geschmack zwar teilweise etwas zu deutlich die Charakteristika des typischen Anjunadeep-Klangspektrums verinnerlicht hat, mit seiner Extraportion sphärischer Wärme jedoch eine solch einladende akustische Hängematte heraufzubeschwören weiß, dass ich ihm nicht wirklich böse sein kann... ;)

    Zunächst gebühren The Far Side, welchem auf dem Weg auf die ganz frische Anjunadeep:03 verdientermaßen keine Steine in den Weg gelegt wurde, hier einige lobende Worte, da es diesem Track immer wieder in ansprechender Art und Weise gelingt, das Progressive-Trance-Gefühl von 2004 ins Hier und Jetzt zu teleportieren, auch wenn das Endprodukt mit der Düsternis von einst nicht mehr allzu viel gemein hat. Einzig ein grummelndes Basslinefragment zehrt alsbald noch etwas von dieser und wehrt sich gegen die allumfassende Leichtigkeit, welche bereits von den ersten subtilen Melodieanleihen unverkennbar in die Umlaufbahn gebracht werden. Zaghafte Pianotöne, beschwingte Flächenstücke und zurückhaltende Arpeggios geleiten schließlich schon nach wenigen Momenten die geneigte Hörerschaft in äußerst entspannte Gefilde, welche sich allerdings vor allen Dingen durch die immer wieder an- und abschwellende Melodieebene von jeglichen Langeweilevorwürfen befreien kann, während das Basslinefragment im Untergrund im weiteren Verlauf nun auch seine elektroide Seite nach außen kehrt und das kontrastreiche Spiel zwischen schlecht gelauntem Untergrund und frühlingshafter Melodieanbandlungen weiter verschärft. Erst das anstehende Break nimmt dieser Entwicklung wieder Wind aus den Segeln und lässt den sphärischen Elementen genug Zeit und Raum, um sich anfangs mit weiteren alternativen Tonfolgen zu verdichten und im Anschluss schlussendlich auf eine Art "Hauptmelodie" zu einigen, welche von den Pianotönen getragen genau ins Herz jedes Entspannungsfanatikers treffen dürfte. Auch zusammen mit dem Drumming setzt sich diese stimmungsvolle Reise fort, ehe in und nach einem Kurzbreak wieder etwas mehr Demut angesagt ist, sodass auch die Bassline sich erneut für einige Augenblicke nach vorn knarzen kann. Bis der Rückbau einsetzt, bleibt jedoch immer noch genug Zeit für ein letztes Aufbäumen der Melodieelemente, welche dem Track noch einmal ihre sphärische Tiefenentspannung ins Stammbuch schreiben. Summa summarum eine runde Sache für jeden Progtrance-Genießer, welche mir trotz ihrer zuckrigen Momente saubere 4,75/6 wert ist. :yes:

    Ein überaus ähnlich gestricktes Schema peilt auf der imaginären B-Seite Cloudsound an, sodass auch hier die atmosphärische Ausrichtung keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für sonnenscheindurchflutete Sommertage macht. Insgesamt gesehen verzichtet das Stück allerdings auf eine solch zugespitzte Form der Melodieentwicklung, wie sie noch im Vorgänger zu bestaunen war, sondern konzentriert sich stattdessen darauf, dass die gewisse Portion Deepness niemals verloren geht oder in Anbetracht epischer Flächenstücke gleich von sich aus Reißaus nimmt. Die etwas subtiler gestaltete Ausrichtung der Melodielinien lässt sich vor allen Dingen an einer schwebenden Tonfolge erkennen, welche nach der unvermeidbaren Einwirkzeit des minimalistisch schunkelnden Drummings aus ersten Hintergrundflächenandeutungen erwächst und alsbald in Kooperation mit einem erstaunlich groovend geratenen Basslinefragment schäkert. Im Folgenden weiß sich die Melodieebene dann zwar in Form von eruptiven Flächeneinwürfen sowie allerhand alternativem Tongetier als schmuckem Beiwerk passend zu verdichten, aufgrund des immer noch recht unaufgeregt daherkommenden Arrangements erhält sich das Ganze jedoch auch weiterhin seinen leicht melancholischen Unterton, welcher auch im anstehenden Break seine Runden dreht und die prägende Melodiefolge erst einmal etwas monotoner auftreten lässt. An deren Stelle erobern sich in dieser Phase die interessanten Flächeneinwürfe ein sphärisches Übergewicht, sodass auch dem letzten Hinterwälder bald die Vorliebe des hiesigen Stücks für progressive Strukturen in den Ohren klingeln dürfte. Setzen die Melodietöne im letzten Drittel dann noch einmal auf ihre variableren Klangpfade, scheinen die finalen Sekunden des Tracks zwar bereits geschlagen, doch auch auf dem langsam aber sicher in sich zurückbauenden Untergrund lässt die wunderbar zwischen frühlingshaft-leichter Kost und sanfter Melancholie changierende Atmosphäre nichts auf sich kommen. Ergo führt schlussendlich kein Weg an der Vergabe verdienter 5,25/6 vorbei, welche diesem im direkten Vergleich noch eine gute Runde gehaltvolleren Stück finalmente von meiner Seite zu Gute kommen. :D