Jorg Murcus "Jouissance"

Track Rating
5.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • Artist: Jorg Murcus
    Titel: Jouissance
    Label: Outside the Box


    Ich möchte euch hier ein schönes Release von Jorg Murcus auf dem Label von Eelke Kleijn vorstellen. Für Freunde von deepen Tranceklängen dürfte das genau die richtige Scheibe sein.


    Jouissance Original Mix
    Schön deepe Nummer. Trifft genau meinen derzeitigen Geschmack 5/6

    The Real
    Eine klassische B-Seite. Nett anzuhören, aber für mich nicht so gut wie die A-Seite. 4,5/6

    Jouissance (Ellke Kleijn Remix)
    Den aktuellen Sound von Eelke Kleijn find ich absolut top. Genau mein Geschmack. Ist eher was für Zuhause oder für's Auto. Ganz entspannter Sound mit seichten Melodien und einer schönen Bassline. 5,5/6

    Jouissance (Tim Wolff Remix)
    Deutlich treibender und sehr clubtauglich. Leider verzichtet Tim Wolff auf die schönen deepen Melodien, daher... 4/6

  • Hab Die ep jetzt seit release und möchte besonders den Eeelke Kleijn Remix hervorheben

    dies is eins der besten Tracks in letzter Zeit 5,75/6

    aber auch das Original mag ich gern hören 5/6

    die anderen beiden Tracks bzw. der andere Remix sind Solide 4/6 wert

    Einmal editiert, zuletzt von Schippi (8. Januar 2011 um 15:03)

  • Wie nicht anders von Outside The Box Music zu erwarten weiß sich auch der mir bisher noch nicht untergekommene niederländische Produzent Jorg Murcus nur mit einer gelungenen EP auf dem Label von Eelke Kleijn einzureihen.

    Jouissance als Titeltrack erreicht zwar auch mit größter Mühe die Fünf-Minuten-Grenze nicht, muss sich jedoch keineswegs hinter dieser kurzen Spieldauer verstecken, verspricht das Stück, welches der geneigte Hörer mit der frankophilen Ader sicherlich am besten mit „Genuss“ übersetzen würde, doch melodiebeseelten Progressive House vom Feinsten. Von einem betulich geerdeten Trackaufbau hält das Ganze ebenfalls nicht viel, sodass zum einen von Beginn an deep wabernde Melodieversatzstücke im Dunstkreis einer kraftvoll agierenden Kickdrum für die ersten Akzente in der hiesigen Melodieebene sorgen und nach einer halben Minute Einwirkzeit bereits das erste Break mit Tragweite von der Kette gelassen wird. Während intensiv gefärbte Flächenstäbe hierbei in Richtung atmosphärischen Mystizismus deuten, probt die Tonfolge von Beginn derweil mittels einer ansehnlichen Anschwellaktion schon einmal den Ernstfall, bevor im Anschluss zusammen mit dem minimalistisch agierenden Untergrund die Elementdichte kurzzeitig wieder reduziert wird. Hinter der nächsten Ecke wartet jedoch schon die nächste gelungene Anschwellaktion, welche im weiteren Verlauf nicht nur die bekannten Flächenstäbe, sondern auch eine effektierte Alternativmelodielinie heraufbeschwört, welche sich mehr und mehr Raum im hiesigen Track erwirtschaften kann und in ihrer repetitiven Machart schließlich sogar zu einem treibenden Zugpferd des Ganzen avanciert. In Kooperation mit einer herrlich groovend gestalteten Bassline wird dabei nicht von Ungefähr gen Höhepunkt geschielt, ehe im Folgenden die Melodieebene wieder jäh in sich zusammenfällt und damit Platz freiräumt für ein weiteres Kurzbeak, in welchem sich zur Abwechslung mal wieder die deepen Versatzstücke vom Beginn in den Vordergrund spielen dürfen und natürlich nicht allzu lang ohne Anschwellaktion auskommen. Zusammen mit dem sich alsbald dazugesellenden Drumming sowie geheimnisvollen Toneinspielern gerät der Track jedoch erneut schnell zurück auf die atmosphärisch überaus erfolgreiche Bahn, welche sich kurz vor Toreschluss noch einmal mächtig aufplustert und Flächenstäbe und Melodielinien in ein höhepunktwürdiges Wechselbad der Gefühle schickt. Und auch wenn der anschließende Abgang für meinen Geschmack viel zu abrupt vonstatten geht, überzeugende 5,25/6 sind hier sicherlich in guten Händen untergebracht. :yes:

    Wesentlich deeper und nicht annähernd so temperamentvoll wie sein Vorgänger geht The Real dann seine Sache an und verliert sich auch sogleich in einem von undurchsichtigen Flächenstücken besiedelten Intro, ehe das anstehende Drumming die leicht morbide Grundstimmung etwas aus ihrer Lethargie zu hieven vermag. Die zunächst noch in wabernder Instrumentierung durch den Track geisternden Melodieandeutungen verschmelzen dabei nun immer mal wieder zu einer einzigen Tonfläche, während im Untergrund ein überaus zurückhaltend auftretendes Basslinefragment beizeiten einen subtil groovenden Charakterzug aufblitzen lässt, welcher sich zudem bestens in das im direkten Vergleich deutlich progressiver ausgelegte Trackgebahren einfügt. Auch die saubere Monotonie der Flächenstücke begreift in einem alsbald auf den Plan gerufenen Kurzbreak ihre Erweiterung um einige etwas hoffnungsvoller stimmende Melodietöne als Bereicherung, infolgedessen die sphärische Entwicklung des Ganzen im weiteren Verlauf nicht mehr nur auf die äußerst düsteren Nebelschwaden reduziert wird. Stattdessen probieren sich die Flächenstücke zusammen mit einigen in Zeitlupe zischenden Effekten im Folgenden sogar langsam, aber stetig anschwellend an einer Intensitätssteigerung, ehe im Anschluss zunächst wieder ein kleiner Rückfall in die Monotonie vom Beginn zu beobachten ist, welcher im nächsten Kurzbreak jedoch vor der Initiierung weiterer alternativer Tonflächenfragmente eindeutig als passend gesetztes Verschnaufintermezzo identifiziert werden kann. Die sphärische Ader des Ganzen dagegen legt einen astreinen Freudensprung aufs Parkett, als sie endlich erkennt, welch unfassbar dichte Qualität die zwischen nebliger Düsternis, melancholischem Schimmern und vereinzelter Lichtblicke changierenden Flächenstücke besitzen. So gerät das letzte Drittel zu einer wahren Odyssee durch kalte Winternächte, bevor das Stück sich schließlich ganz allmählich wieder bis auf sein Skelett zurückbaut und verdiente 4,75/6 abstaubt. :D

    Bei der Beurteilung der Überarbeitungen von Jouissance kann ich mich zum Abschluss meinen Vorgängern vor allen Dingen bezüglich des Eelke Kleijn Remixes vorbehaltlos anschließen, da selbiger es hier einmal mehr verstanden hat, die Essenzen des Originals herauszufiltern und in seiner fulminanten Progressive-House-Schmiede zu einem noch runderen Endergebnis zu verhelfen. Dazu zählen nicht nur die mehr als gelungen zu betrachtenden Alternativmelodielinien subtiler Natur, sondern auch die Begegnung mit einer herrlich nach von drückenden Basslinewand, welche sich elektroid windend unter die zahlreichen Melodieanbandlungen mischt. Zudem wird den unscheinbaren Toneinwürfen aus dem Original im ersten Drittel in galanter Manier eine Hauptrolle zugestanden, ehe im weiteren Verlauf dezent durch den Fleischwolf gedrehte Vocalsamples und euphorische Synthiebögen dem Ganzen eine ganz neue Ausrichtung verpassen. Wäre der Remix ein Bier, würde ich ihn als süffig beschreiben, summa summarum überaus geschmeidig-trancige Angelegenheit, welche meines Erachtens mit nicht weniger als 5,5/6 belohnt werden sollte. Während die deepen Melodieversatzstücke des Originals bei Eelke Kleijn fast vollständig auf Eis gelegt werden, setzt der Tim Wolff Remix dagegen auf eine vermehrte Rückbesinnung auf diese, wenn auch in deutlich fragmentierterem Format. Hektisch zusammengeschnitten und als nach vorn deutender Basslineverschnitt gedacht lässt sich hierbei jedoch ansonsten leider kaum ein Entwicklungsstrang heraushören, vielmehr konzentriert sich das Ganze auf seine Vorliebe für äußerst technoide Strukturen, welche zwar mit einigen sporadisch eingeworfenen Tonschnipseln sphärisch aufgelockert werden sollen, im Grunde genommen allerdings nicht über den Status eines monotonen Füllers hinauskommen. Vorhandenes Potenzial will ich der Überarbeitung sicherlich nicht abschreiben, doch allein mit der Präsentation dieser Ansätze kann die 4/6er-Grenze nicht wirklich übertreten werden… ;)

  • Ein super Paket ist das - bitte mehr davon :D

    Kennt jemand vergleichbare Tracks? Weil gewöhnlicher Trance ist das nicht und im Proghousebereich kommt ja auch nicht qualitativ gutes bei rüber in letzter zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Torteloni (13. Januar 2011 um 00:39)