Robsounds "Ligne bleu EP"

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  • Zum Abschluss des Jahres will ich euch noch eben eine kleine EP vorstellen, welche vor kurzem auf Aciitone Blue erschienen ist, und auf die ich durch die aktuelle Anjunadeep Ausgabe der Anjunabeats Worldwide Radioshow gestossen bin. Die "Linge bleu EP" umfasst drei Tracks, die allesamt recht ruhig, atmosphärisch und irgendwie schön zum Winter passend sind. Das sind die drei Tracks mit den passenden Hörproben:

    Robsounds "Ligne bleu" (Original Mix)
    Robsounds "Morbo" (Original Mix)
    Robsounds "Hundreds and thousands" (Original Mix)

    Die "Ligne Bleu" fällt im Packet irgendwie etwas aus dem Raster, was allerdings keineswegs schlecht gemeint sein soll. Der Track kommt leicht "knarzig" daher, ist etwas düster angehaucht und dazu schön melodisch. Was mir an dieser Nummer hier auch sehr gut gefällt, sind die ganzen klacker und klick Geräusche im Hintergrund, welche aber optimal platziert sind und nichts an Atmosphäre kaputt machen.
    Die "Morbo" kommt dann eine ordentliche Spur gechillter und freundlicher daher, und dürfte sich gut dazu eignen sich auf's Sofa zu fletzen, die Auge zu schließen und zu träumen :). Sehr harmonisches und melodisches Stück, welches irgendwie gut zu den letzten verschneiten Tagen passt. Das Bild auf Youtube fängt die Stimmung zum Track irgendwie ganz gut ein. Als bei James Grant's Anjunadeep Edition auf einmal dieser Track aus den Boxen erschien, ist mir irgendwie schon ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen. Ein wirklich schöner Track :yes:
    Zu guter Letzt gibt es dann noch die "Hundreds and thousands", welche nochmal eine Spur freundlicher (rein subjektiver Eindruck :D) daherkommt und mich irgendwie etwas an Ulrich Schnauss erinnert. Irgendwie kommt mir bei diesem Lied ein sonniger, verschneiter Tag in der Nature im Sinn. Eine richtig friedliche Nummer die einem ein wunderbar schönes Gefühl bescherrt :yes:.

  • Hervorragend atmosphärische EP eines mir bisher noch nicht bekannten Produzenten namens Robsounds, für dessen Vorstellung ich mich bei summer.sun mit einer kleiner Rezension herzlich bedanken möchte!

    Als Favorit des 3-Trackers hat sich bei mir mittlerweile Ligne Bleu herauskristallisiert, das sich vor allen Dingen durch seinen mehr als gelungenen Spagat zwischen nach vorn schielendem Arrangement und sphärischer Intesität auszeichnet. Zu Beginn noch mit einem monotonen Offbeat-Basslinefragment durch glöckchenartige Klänge mäandernd scheint der Track sich seine Wohnung zunächst eher techhousig einzurichten, ehe aus dem Untergrund allmählich einige stakkatierte Klangwellen (noch in sporadischen Intervallen) auf den Plan treten und das angenehm klickernde Geschehen mehr und mehr beeinflussen sowie das Ganze schließlich in ein Break zwingen. Dort können sich die spannenden Klangwellen dann endlich in voller Eleganz entfalten, wenn sie auf einer flexiblel schiebenden Basslinewand eine herrlich zwielichtige Atmosphäre ausbreiten und dabei buchstäblich über sich hinauswachsen. Denn auch in Kooperation mit dem Drumming und einiger alternativer Klangtupfer büßen diese nichts von ihrer Intensität ein, ganz im Gegenteil bewegt sich der Track mit progressiver Macht mit jeder weiteren Klangwelle ein weiteres Stückchen in Richtung ekstatischer Gefilde, die allerdings in sphärischer Hinsicht von dichten Nebelbänken umrankt werden. Lichtet sich im weiteren Verlauf der Untergrund wieder zusehends, geht das Stück seinen letzten Metern entgegen, auf denen sich nach Lizenzablauf der markanten Tonwellen die glöckchenartigen Klänge vom Beginn noch einmal als gelungener Rahmengeber für den angespannten Mittelteil profilieren können. Alles in allem eine runde Sache aus den besten Ingredienzen progressiver, techhousiger und tranciger Gefilde, welche von meiner Seite aus nicht weniger als 5,75/6 erwarten darf. :yes:

    Morbo schaltet dann im Gegenzug allerdings erst einmal einige Gänge zurück, um es sich von Beginn an in einem wunderbar entspannten Nischenbereichsohrensessel zwischen Progressive House und Progressive Trance bequem zu machen. Dazu tragen nicht nur die stets präsenten Klangflächen, welche durch ihre subtile Erhabenheit eine magische Winterruhe ausstrahlen, sondern auch das unaufgeregt klickernde Drumming mit seinen harmonisch-stakkatierten Alternativtönen bei, sodass sich der gemeine Hörer bereits nach wenigen Momenten in einer wahrhaften Traumwelt wähnt. Ein erstes Kurzbreak schaltet zudem einige dezente Pianotöne bei, welche im Folgenden aber zugunsten der Entfaltung einer entspannt groovenden Bassline wieder im äußersten Trackhintergrund verschwinden. Einzig die stakkatierten Begleittöne brechen zeitweilig aus der besänftigenden Ader des Ganzen heraus, wenn sie sich einige leicht anschwellende Phasen gönnen, bevor im nächsten Kurzbreak dann wieder die bekannten Pianotöne auf den omnipräsenten Klangflächen auftauchen und die Atmosphäre des Tracks noch weiter erwärmen. Dies gelingt ihnen zudem nun auch in Kooperation mit dem flächig angereicherten Drumming des Stücks, auf der sie nun ebenfalls zunehmend flächiger agieren und schlussendlich als auflösende Schneewolke am Horizont vom Track Abschied nehmen. Summa summarum elektronische Musik wie ein wärmendes Kaminfeuer in der Polarnacht, zum Augenschließen, Zurücklehnen, Genießen und 5,5/6-Verteilen! :D

    Hundreds & Thousands strahlt mit seiner verträumten Atmosphäre im Anschluss zwar eine ähnliche erhabene Ruhe aus wie sein Vorgänger, bedient sich aber eines etwas mehr nach vorn ausgerichteten Drummings, welches den Vergleich mit Ligne Bleu aber dennoch scheuen dürfte. Geboten wird der Hörerschaft hier von Beginn an eine angenehm wabernde Klangfläche, welche nach einem kurzen Intro schließlich Bekanntschaft mit einem minimal strukturierten Drumming macht, auf dem sie zunehmend ihre hypnotische Ader zu entfalten weiß, ohne dabei zunächst die Unterstützung einiger Alternativtöne zu benötigen. Wenn diese in post-weihnachtlicher Instrumentierung aber dennoch alsbald zum Umfeld des Tracks gehören, tut dies vor allen Dingen dem Abwechslungsreichtum der Melodieebene gut, welche aus einem anstehenden Kurzbreak mit den nicht minder zurückgelehnten Alternativklängen sphärisch noch eine gute Prise gestärkt hervorgeht. In herrlich progressiver Art und Weise begeht das Stück damit nun seine einsamen Pfade durch die verschneite Winterlandschaft, macht kurzzeitig noch einmal Rast in einem weiteren Kurzbreak, ehe im letzten Drittel die dezenten Begleittöne wieder am Firmament verschwinden, sodass der Weg frei ist für eine letzte Hommage an die wabernde Klangfläche, welche das Stück bis zum letzten Ton des Outros nicht verlassen wird. Mit 5,25/6 auf der nach oben nicht offenen TF-Skala kann somit für meinen Geschmack auch der dritte Track dieser EP das hohe hiesige Qualitätsniveau halten. :yes: