Pig & Dan "The Heat EP"

Track Rating
5.0 / 6
(4 Bewertungen)
  • N'Abend zusammen!

    Die Begutachtung frischer Tracklieferungen aus dem Hause Pig & Dan gleicht oftmals einer spannenden Wundertüte, da sich Igor Tchkotoua und Dan Duncan über die Jahre hinweg einen solch breiten musikalischen Horizont geschaffen haben, dass man im nächsten Moment sowohl in druckvoll-trockenen Techhouseklängen als auch in neotrancigen Gefilden landen kann. Im Optimalfall ergänzen sich die unterschiedlichen Einflüsse zu einem von allen Genregrenzen losgelösten Ganzen, was den beiden (Wahl-)Spaniern nicht nur mit ihrer letzten Platte auf Cocoon für meinen Geschmack erneut mehr als überzeugend gelungen ist, denn auch mit ihrer neuen EP auf Yoshitoshi schlagen sie ein weiteres überaus facettenreiches Kapitel ihrer noch nicht einmal im Entferntesten an so etwas wie Langeweile erinnernden Trackhistorie auf. Aussagekräftige Hörproben des im letzten Monat bisher nur digital erschienenen Two-Trackers findet ihr dabei wie immer unter den unten folgenden Links. :yes:

    Mit seinen echobelasteten Effekten schnappt sich Cubes jedenfalls schon zu Beginn im Handumdrehen die Aufmerksamkeit der werten Hörerschaft und untermauert seine druckvollen Maßstäbe sogleich mit einem satten Beat, unter welchen sich alsbald auch eine elektroid beeinflusste Bassline legen darf. Ausgestattet mit einem herrlich groovenden Drang nach vorn sowie einigen atonalen Ausreißern gestattet sich selbige erst einmal eine gelungene Solofahrt, ehe sich aus dem Untergrund fast wie Phönix aus der Asche eine Tonebene emporarbeitet und sogleich im nächsten Kurzbreak durch ihren anschwillenden Charakter für einen ersten Schwall spärischer Intensität sorgt. Als passender Kontrast reduziert sich das Stück im Folgenden allerdings wieder auf seine groovende Basis, in der die Bassline nun in leicht alternierter Form auftritt und in dieser Formation einige interessante Melodiefragmente heraufbeschwört. Diese sind zwar anfangs noch nicht in der Lage, in ihrer minimal inspirierten Struktur die sphärische Komponente des Tracks zu unterstützen, doch mit Hilfe der Bassline vom Beginn und der anschwillenden Tonebene entsteht im nächsten Kurzbreak eine nicht minder stimmungsvolle Klangcollage. Zudem funktioniert die eher düster angesiedelte Atmosphäre anschließend nun endlich auch in Zusammenarbeit mit dem restlichen Drummming und steht dabei in meinen Ohren in bester Neotrance-Tradition. Mutieren die Melodieelemente dann in zunehmend monotoner gestaltete Klangwellen, ist die Zeit für eine weitere Melodielinie gekommen, welche sich im letzten Drittel langsam, aber stetig aus dem Basslinegrummeln herausbeordert und schlussendlich den Track in einem mehr als überzeugenden Outro zu Ende bringt. Abwechslung wird hier also groß geschrieben und trägt ihren Teil zu imho überaus verdienten 5,75/6 bei. :D

    Mit Heat reicht das Produzentenduo zwar nicht ganz an die Qualität seinen Vorgängertrack heran, präsentiert aber dennoch eine mehr als passable Genremischung aus techhousigen, minimalen und progressiven Einflüssen. Das Ganze badet dabei zu Beginn noch in herrlich subtilen Klangtupfern, welche nach kurzer Einwirkzeit bereits die ersten minimalen Alternativtöne zur Seite gestellt bekommen und in Kooperation mit diesen schließlich eine stakkatierte Bassline aus ihrer Ruhestätte locken. Das Ende der melodischen Fahnenstange ist damit allerdings mitnichten erreicht, entfalten sich doch schon in der nächsten Phase, in der sich die Anfangstöne kurzzeitig zurückhalten, eine elektroid schimmernde Loopmelodielinie, die sich besonders auf dem stochernden Untergrund mehr als wohl zu fühlen scheint. Für die nötige Portion Abwechslung sorgen dabei immer wieder eingebaute Instrumentierungswechsel, welche die Melodieandeutungen in einem fluoreszierenden Klangwandel zu verewigen scheinen. Zwischenzeitlich darf allerdings auch die Bassline kurzzeitig einmal das Heft in Solomanier in die Hand nehmen, sodass sich das bekannte Melodiegesprenkel erst allmählich wieder in Komplettbesetzung zusammenfinden kann. Ein flirrender Synthie leitet dann - sofern man in einem solch progressiv aufgebauten Stück wie diesem überhaupt davon sprechen mag - den Höhepunkt des Ganzen ein, wenn er sich in überaus sphärischer Manier für einige Momente beschwichtigend über das bisherige Arrangement legt. Fast unbemerkt baut sich der Track dann im Anschluss wieder zurück und verpasst dabei fast die feierliche Übergabe hörens- und sehenswerter 5/6... ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Phättes Release! "Cubes" überzeugt in meinen Augen besonders durch das großartige Zusammenspiel des lebhaften Untergrunds mit Beat und einhergestreuten Effekten. Das klingt einfach geil und tut sich auf ner' Party bestimmt genauso gut wie zuhause vorm Rechner :yes:.
    "Heat" gefällt mir nicht ganz so sehr, da hier irgendwie noch ein bestimmtes Element fehlt, welches das Eis endgültig schmelzen lässt. Aber trotzdem fetter Track und beide Daumen hoch von mir :huebbel: