Lanny May "Bleep EP"

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  • Und die letzte im Bunde:

    NOBORD012 Lanny May - Bleep EP

    01. Bleep is what I need
    02. Musica electronica

    Mit Lanny May haben wir eine Hälfte des nicht unbekannten Duos Davis & May für uns gewinnen können. Die beiden Tracks sind schwer in ein bestimmtes Raster zu bringen, scheinen sie doch im einen Moment sehr melodisch, im anderen Moment wieder treibend und fast schon technoid zu sein. Aber das entscheidet ihr besser für euch allein...

    Hörproben

  • Erst einmal muss ich sagen das coolste cover das wir bisher hatten. Bleep is what I need gefällt mir sehr gut, da es einen richtig schönen Groove hat. Auch die der sehr eindringliche (ich nenne es mal Xylophonpart) findet bei mir gefallen.
    Mit Musica Electronica kann ich mich aber nicht so ganz anfreunden.

    insgesamt gebe ich eine 4,75/6

  • Mit der Bleep EP von Lanny May schickt ihr für meinen Geschmack eine eurer bisher stärksten Veröffentlichungen an den Start - beide Tracks sind Atmospheric Techno par excellence und haben mich bereits beim ersten Hördurchgang durch die Bank überzeugt. Aber was will man von einem Mitglied des begnadeten Duos Davis & May auch anderes erwarten...!? ;)

    Bleep Is What I Need lässt es zu Beginn zwar recht entspannt angehen, doch diese Idylle trügt, fasst sich doch nach einer halben Minute bereits eine überaus groovende Bassline im Untergrund des Ganzen ein Herz und erobert den Track nun im Sturm. Zusammen mit den flirrenden HiHats hat sie nicht nur einen düsteren Charakterzug im Schlepptau, sondern zieht auch gleich einige monotone Töne hinter sich her, welche wiederum den gelungenen Vorbau für eine sich langsam, aber stetig heranschleichende Melodielinie in flächigen Klangfarben bilden. So entwickelt sich nicht nur ein überzeugender Gegenpol zur zwielichtig drückenden Basis, sondern auch aus atmosphärischer Hinsicht mit der zunehmenden Intensität der Melodielinie eine herrlich entrückt-spacige Stimmung, welche im folgenden Break schließlich im Sololauf der flächigen Melodie ihren ersten emporschnellenden Höhepunkt findet. Kontrastreich geht's im Anschluss dann wieder mit dem reduzierten Trackbett aus Beat und wunderbar groovender Bassline weiter, welche allerdings nicht allzu lang von den melodischen Ausrufezeichen verschmäht, sondern schon bald wieder von den ersten monotonen Begleittönen beehrt werden. Diese initiieren nun wiederum die herrliche Hauptmelodie, welche sich auf dem abwechslungsreich schaukelnden Untergrund ebenfalls mehr als wohl zu fühlen scheint und dem gemeinen Hörer ihre sphärische Intensität in einem weiteren Break unter Beweis stellt, an dessen Anschluss sich ein ähnlich gestrickter Verlauf wie nach dem ersten Break anschließt - nur mit dem Unterschied, dass die monotonen Begleittöne jetzt noch etwas vorlauter agieren. Dies sei ihnen allerdings auch absolut gegönnt, da sie zugleich auch die letzten melodischen Elemente in diesem Track darstellen, der sich allmählich auf sein bevorstehendes Ende vorbereitet. Summa summarum haben wir es hier jedenfalls mit einem überaus gelungenen Stück zu tun, das melodische und technoide Momente hervorragend in sich vereint und damit imho nicht weniger als 5,5/6 nach Magdeburg überführt werden sollten. :D

    Musica Electronica mag zwar vom Titel noch viel zu allgemein und unentschlossen klingen, doch sobald die Gehörgänge der Hörerschaft von den hiesigen Klängen einiger wunderbar subtiler Tontupfer durchflutet werden, dürfte dies zu einer absoluten Nebensächlichkeit degradiert werden. Wenn sich die Tupferklänge dann auch noch zu einer melancholisch-verträumten Melodielinie vereinen, welche sanft auf dem minimal effektierten Drumming schwebt, steht dem Zurücklehnen, Atmosphäre-Einsaugen und Genießen nichts mehr im Wege. Im weiteren Verlauf schlurfen die Melodieelemente zwar zunehmend aus ihrer dezenten Grundposition heraus, um damit die Spitze des Tracks zu erobern, ihre sphärischen Qualitäten leiden darunter aber keineswegs, zumal im anstehenden Break auch wieder der Weg in etwas subtilere Gefilde angestrebt wird. Zusammen mit ihren spannenden Echoklängen steht sie im Anschluss allerdings wieder im Fokus des Scheinwerferlichts und bewältigt diese Probe erneut mit sphärisch überzeugender Bravour. In einem weiteren Break überlässt sie zur Abwechslung dann einmal den zischenden Effekten den Vortritt, welche in Kooperation mit kreischenden Kindern (?) ein leicht bedrohliches Szenario aufbauen, sodass man im Anschluss geradezu wieder beruhigt ist, wenn die bekannten Schwebemelodien erneut das Ruder übernehmen. Im Hintergrund tauchen die Effekte zwar noch einmal kurzzeitig auf, werden aber von den herrlich schimmernden Melodieechos zumeist überlagert, sodass das Ganze sich in schön progressiver Manier fortentwickeln kann. Im letzten Drittel erhält der Track zudem noch stimmungsvolle Unterstützung einiger schummriger Flächen, welche sich bestens mit den bisherigen Elementen verstehen, bevor das Stück sich langsam auseinanderbaut und schließlich am Horizont einer weißen Winterlandschaft entschwindet. Insgesamt haben wir es hier mit einem Track zu tun, der sein Potenzial wohl am besten zu entrückter Stunde zu entfalten vermag und mit seinen nicht minder verdienten 5,5/6 keine passendere Jahreszeit für seine Veröffentlichung hätte finden können. :yes:

  • Hammer, was soll man da noch sagen :) Vielen Danke für diese hervorragende Rezension. Da kommen einem schon die Tränen, wenn man sieht das den Leuten der Sound von unserem Label gefällt. ;) :D