Nachdem mich die beiden Produzenten Oliver Brusch und Martin Stimming alias Orli & Martie bereits mit ihrer White Flower EP mehr als begeistern konnten, so hat auch der seit September erhältliche Nachfolger namens Sheila keine große Mühe, sich daran anzuschließen und meine Gehörgänge mit entspannten proghousigen Klängen und der bestimmten trancigen Note zu betören. Das Ganze ist dabei erneut auf Tom Novy's Label Kosmo Records untergekommen, sodass sich auch die Remixarbeit vom Eigner persönlich schnell erklären lässt, und freut sich darauf, bei Astralmusic.nl, hier sowie auf der Myspace-Seite der beiden Hamburger, von euch vorgehört zu werden...
Bei der Beschreibung des Original Mixes komme ich auf jeden Fall nicht drumherum, einmal ganz leise den Namen "deadmau5" in die Runde zu werfen, da sich das Stück zwar von den typischen Klängen des Kanadiers unverkennbar beeinflusst zeigt, diese aber gekonnt verarbeit und eine individuelle Note verleiht. Bermerkbar macht sich das Ganze jedenfalls durch die anfängliche Konzentration auf monotone Melodieschnipsel im Hintergrund, welche es sich auf einem leicht sirrenden Untergrund bequem gemacht haben, aber bereits nach kurzer Einwirkdauer durch weitere Stakkato-Töne bestens ergänzt und sogleich schon einmal die ersten sphärischen Ausrufezeichen setzt. In einem ersten Quasi-Break wird diese Melodiekombination dann zudem durch einige eingestreute Vocalsamples exotischer Herkunft ergänzt, welche passabel den sommerlichen Flair des Ganzen herausarbeiten und die melodischen Elemente dabei gleichzeitig zu ersten anschwillenden Tätigkeiten anstachelt. Dies betrofft vor allen Dingen die deadmau5-inspirierte Melodie aus dem Hintergrund, aus der sich im Anschluss an das Break zusammen mit den Stakkato-Tönen der immer wieder passend zwischen Druck und Beruhigung hin- und herpendelnde Hauptantreiber dieses Tracks entwickelt. Die tribal'esken Vocal-Samples thronen dabei auch hier bald erneut auf den melodischen Elementen und lassen es sich auf der angenehm schwebenden Atmosphäre gut gehen, bevor sich das Ganze allmählich wieder zurückschraubt und entspannt auf seinen letzten Metern ausgroovt. Alles in allem kommt sicherlich etwas leichter zu inhalierende Kost als White Flower, aber mit 5/6 für meinen Geschmack dennoch verdient dekoriert!
Die beiden Remixe, die sich außerdem noch auf der Platte befinden, haben mich dann allerdings eher enttäuscht entlassen und kommen weder in sphärischer Hinsicht noch in puncto "Erarbeitung neuer Impulse" an die Klasse eines Jerome Isma-Ae Remixes vom Vorgänger heran. Der Novy & Bahil Remix versucht dabei, mit einer monoton groovenden Bassline, welche immer wieder mal einige Ausflüge in höhere Oktaven unternimmt, und einigen zerschnipselten Melodietönen aus dem Original, den Vocal-Samples ein ansprechendes Trackbett zu bieten, kann dies aber erst nach dem Break in Zusammenarbeit mit der subtil im Hintergrund eingesetzten Tonfolge aus dem Original verwirklichen. Ansonsten bietet die Überarbeitung wenig Neues, sondern groovt trotz druckvollerem Untergrund eher beschränkt vor sich hin. Im Gold Ryan & Tapesh Remix wird sich dann an einer minimaleren Umsetzung des Ganzen probiert, welche die bekannten Vocal-Samples auf einem leicht elektroid besetzten Untergrund mit dem gewissen Loop-Faktor platziert. Spannung oder Atmosphäre kommt dabei eher weniger auf, denn einzig immer mal wieder passend eingeworfenen Alternativtönen ist es hier vorbehalten, für etwas Abwechslung auf der ansonsten recht monotonen Gestaltung zu sorgen. Im Break dürfen sich dann immerhin noch ein paar weitere, schwurbelige Töne offenbaren, unterstreichen aber nur noch einmal den minimal-monotonen Charakter des Ganzen. Summa summarum also zwei Remixe, auf die die Welt sicherlich nicht gewartet hat...
Greetz,
:: der hammer ::