N'Abend Leute!
Große einleitende Worte brauche ich über Jonas Steur sicherlich nicht mehr zu wählen - jeder, der auch nur annähernd in trancigen Gefilden in den letzten Jahren untwerwegs war, dürfte dem Belgier im musikalischen Sinne schon einmal begegnet sein. Letztes Jahr brachte der Gute dann sein erstes, sehnsüchtig erwartetes Album, das nicht zu enttäuschen wusste, unter die Leute und frischt auch sonst seine Tracks fast immer mit keinesfalls nur statisch in Trance-Maßstäben verankerten Klängen auf. Bestes Beispiel dafür sind seine beiden "neuen" Tracks (na gut, einer ist nur eine überaus gelungene Überarbeitung eines Album-Stücks), welche digital auf Black Hole erschienen und damit in allen einschlägigen Download-Shops zu erwerben sind. Für Hörproben empfehle ich zudem diesen sowie jenen Link...
Die Menschheit ist zwar noch weit entfernt, Holiday On Mars zu verbringen, dies hindert Jonas Steur allerdings keineswegs daran, das Ganze schon einmal akustisch zu verarbeiten und damit einen für seine Verhältnisse recht minimal-trancigen Track zu präsentieren. Dieser Eindruck wird bereits zu Beginn durch das klickernde Drumming erweckt, auf welchem sich einige schlierenhafte Flächenansätze herumtollen und schon bald aus dem Untergrund Unterstützung durch eine simple, aber wirkungsvolle Bassline bekommen, welche sich herrlich unbeschwert in ihrem monotonen Aufbau bewegt. Weitere melodische Präzision wird im weiteren Verlauf nun durch einige passende Begleittöne erreicht, welche zudem den optimalen Vorlauf für die sich im Anschluss anbahnende Entfaltung der Hauptmelodielinie bieten. Selbige erscheint dabei in locker-klimpriger Ausgestaltung und ebnet dem Track nun den Weg in ungeahnt sphärische Dimensionen, welche sich vor allen Dingen auch mit der Einbettung sanfter Flächenarbeit im Hintergrund erschließen. Im Mittelteil wird die Melodieebene dann zwar kurzzeitig aus dem Rennen genommen, entpuppt sich allerdings im anschließenden Break erneut in hervorragend sphärischer Verfassung, sodass dem Genuss der doch recht frühlingshaften Stimmung dieses Tracks nun erneut nichts mehr im Wege steht. In interessant verwobener Struktur verabschieden sich die Melodien schließlich in den Urlaub und dürfen sich dabei über mein ansprechendes Gesamturteil dieses Tracks freuen, welches sich in verdienten 5,5/6 niederschlägt.
Auf Pure Bliss im Born For The Summer Remix, für den sich natürlich auch Jonas Steur selbst verantwortlich zeigt, wurde - wie der Name schon vermuten lässt - eine nicht zimperliche Schüppe Sommerstimmung ausgeschüttet, welche sich allerdings für meinen Geschmack sehr positiv auf den Track ausgewirkt hat und damit das solide Original um Längen übertrifft. Die Vocals von Jennifer Rene sind zwar immer noch an Bord, fügen sich aber ebenfalls sehr gut in die wunderbar entspannte Ausrichtung ein. Zu Beginn dürfen sich allerdings erstmal gelungene Stakkato-Töne dem Hörer offenbaren und zusammen mit ersten an- und abschwellenden Flächen im Untergrund die Grundausrichtung dieses Remixes klar auf den Punkt bringen. Zudem weiß hier auch die elektroid beeinflusste Bassline zu gefallen, welche sich als leicht wabernder Untergrund präsentiert und damit die perfekte Abfederung für die sich anbahnenden Vocals bildet. Angenehm dezent eingesetzt und immer wieder unterbrochen von schönen Sololäufen der sich zunehmend voller präsentierenden Melodieebene sowie passenden Mini-Breaks peilen diese nun das Break an, in welchem die Zeichen zu Beginn erst einmal auf purer Entspannung mit den sommerlichen Flächen stehen. Es dauert allerdings nicht allzu lange und ein spannender Melodiebogen in leicht karibischer Instrumentierung schnellt heran, um im Anschluss zusammen mit dem immer mal wieder knarzig ausbrechenden Untergrund die pure Sommer-Ekstase zu kreieren. Mit der Unterstützung der bisherigen Melodieelemente sowie einiger Vocalklänge erreicht das Ganze dann seinen Höhepunkt, um sich anschließend sanft abbauend zu Ende gleiten zu lassen. Dort warten nämlich auch schon sehenswerte 5,25/6, um ins Land der Pommes und Pralinen überführt zu werden...
Greetz,
:: der hammer ::