Dem schwedischen Produzenten David Westerlund mal wieder einen Thread zu widmen, dürfte mit dieser Platte in der Tat ein --- guter / schlechter --- (bitte nach Belieben einsetzen!) Grund sein. Welcher der beiden auch musikalisch mehr in die Waagschale wirft, dürft ihr im folgenden lesen. Vorab nur die Informationen, dass das Ganze erneut auf dem hauseigenen Label West Recordings erschienen ist, diese Woche (hoffentlich) eine gehörige Rolle bei der TATW-Wahl mitspielt und hier sowie bei Astralmusic aussagekräftige Hörproben zu begutachen sind...
Good Cause ist dabei die positiver gestimme Seite der Platte, was sich nicht nur im Tracktitel widerspiegelt, sondern auch in der fluffigen Instrumentierung, bei der David West für diesen Track gut zugeschlagen hat. Beginnend mit einem groovig um die Ecke treibenden Drumming, in dem die West'sche Handschrift schnell deutlich, aber keinesfalls langweilig, wird, bekommt das Ganze nach knapp einer Minute Eingewöhndauer mit den ersten frühlingshaft bedachten Flächenklänge bereits eine recht entspannte Atmosphäre. Ergänzt werden diese Flächen nun schnell mit leicht schwurbelig geratenen sowie immer wieder passend eingeworfenen Tönen in monotoner Vorgehensweise. Schön verspielt greifen sich die melodischen Elemente dabei immer mehr Raum, lassen sich zwischendurch zwar kurzzeitig zurückfallen, nur um im Anschluss mit noch mehr fluffigen Melodielinien aufzutrumpfen und geleiten die lockere, sonnenbehaftete Atmosphäre gut nach vorne. Viel Tiefgang kann man dabei natürlich nicht erwarten, aber dafür ist der Track auch nicht ausgelegt. Mit dem typischen Drumming groovt sich das Ganze schließlich nett zu Ende, wo von meiner Seite sonnige 4,5/6 warten.
Bad Cause auf der B-Seite schlägt seinen Vorgänger dann allerdings um eine gute Ellenlänge. Der Aufbau der ersten Momente ist hier zwar genauso wie beim "guten Grund" geraten - von vorschnell abgezogenen Bewertungspunkten sollte man aber dennoch absehen, schließlich gehört das zum Plan dieser Konzept-Platte. Als erstes melodisches Ausrufezeichen tauchen nun auch hier die sanften Flächen in ihrer gelungen frühlingshaften Manier auf. Kontrastiert durch hektische Alternativtöne rückt diese atmosphärische Ader aber erst einmal wieder in den Hintergrund, sodass sich das Ganze etwas aufgelehnter seinem knappen, aber aussagekräftigen Break nähert. Schließlich dürfen sich hier weitere Melodiefetzen in drückender Instrumentierung sowie mit leicht düsterem Unterton ausgestattet in den Vordergrund spielen. Dabei wird zusammen mit den bereits bekannten Flächen, die nun einen erheblich mysthischer ausgeprägten Charakter entfalten, weiter gut an der Atmosphären-Kurbel gedreht. Mit anschwellendem Charakter der Melodieebene erreicht der Track nun seinen kurzweiligen Höhepunkt, an dessen Anschluss sich das Ganze wieder auf seinen groovenden Untergrund besinnt und mit einer guten Portion Willensskraft auf die letzten Meter geht. Insgesamt gefällt mir diese Ausarbeitung des Themas noch ein gutes Stück besser als die A-Seite, sodass im Endeffekt auch für meinen Geschmack sichtlich verdiente 5,5/6 drin sind.
Greetz,
:: der hammer ::