Von den beiden amerikanischen Produzenten Shawn Mitiska und Joey Medina gibt es jetzt auf Curvve Recordings mal wieder eine nette EP zu bestaunen, die mit Emjae und David West als hochkarätige Remixer ebenfalls aufhorchen lässt. Das Ganze ist ein locker-flockiges Progressive-Paket geworden, dessen Hörproben es auf der Homepage vom Label oder auf der Myspace-Seite von David West abzurufen gilt.
Der Original Mix besticht vor allen durch die zu erkennende Handschrift von Shawn Mitiska, der hier mal wieder mit einem schön fluffigen Arrangement um die Ecke kommt, bei dem ausnahmsweise endlich mal keine Vocals in den Vordergrund treten. So kann das Ganze in entspannter Geschwindigkeit und unterlegt mit einer schön flexiblen Bassline eine leicht bekömmliche Atmosphäre mit nicht zu leugnendem Sommer-Einschlag entfalten. Im Break kommt zu den bisherigen warmen Flächenfragmenten im Hintergrund dann eine relaxte Melodie hinzu, welche im Zusammenspiel mit dem Rest sehr passend den Eindruck vermittelt, dass dieser Track in der Tat den entspannten Groove gepachtet zu haben scheint. Mit einigen netten Alternativtönen wird der Track schließlich komplettiert und präsentiert sich als unbeschwertes Gute-Laune-Stück. Insgesamt gesehen bleibt imho mit der federleichten Herangehensweise zwar ein etwaiger Spannungsbogen auf der Strecke verloren, aber für angenehme 4,5/6 sollte es dennoch reichen.
Für den Ausbau dieses Mankos haben wir aber den David West Remix, der die Melodieelemente aus dem Original gekonnt mit einer wunderbaren Bassline-Wand unterlegt. Dadurch bekommt zum einen der Untergrund einen weitaus drückenderen Charakter, aber auch die Melodiebögen erreichen zusammen mit einer wirklich gelungenen Alternativmelodie nun einen nicht mehr ganz so lieblichen Charakter. Mit verworrenen Effekten und anschwellender Flächenwand versehen wird dabei das Break erreicht, in dem sich erst einmal die wunderbar brummende Bassline in den Vordergrund drängelt - es dauert aber nicht lange, bis die markant fluffige Hauptmelodielinie aus dem Original auftaucht und auch hier ihr sommerlich warmes Potenzial abrufen kann. Im weiteren Verlauf erreicht die Bassline nun immer wieder kurzzeitig sogar leicht knarzige Momente, um sich danach wieder zurückfallen und der Melodieebene ihre verdiente Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Alles in allem ein ziemlich ansprechender Remix, der zwar nicht an die letzten Sachen von David West heranreicht, aber für 5,25/6 gern zu haben ist.
Für die knarzige Seite des Lebens ist zudem eindeutig der Emjae Remix bestimmt. Dieser präsentiert sich erst einmal recht losgelöst vom Original und verbreitet mit seiner auf den Punkt drückenden Überarbeitung eine schöne Club-Atmosphäre. Melodische Schmankerl in Form der wunderbar anschwellenden Flächen werden dabei vorwiegend auf die Kurzbreaks verteilt, in denen sich auch einige fluffige Fragmente aus dem Original wiederfinden. Kurz vorm Höhepunkt verabschieden sich die Flächen dann in Richtung Weltraum und lassen sich erst einmal vom erwähnten knarzigen Arrangement übermannen. Zusammen mit den Melodietönen tauchen sie aber spannungstechnisch gut gelungen bald langsam wieder auf und leiten den Track hin zu seinem nächsten gelungenen Break. Im Anschluss gibt’s allerdings wieder feinsten Knarzelectroprog auf die Ohren, der zwar atmosphärisch nicht allzu viel zulässt, aber dennoch seine 5/6 sicher haben dürfte.
Greetz,
:: der hammer ::