Dass das deutsche Produzenten-Duo Arndt Rörig und Marko Vidovic alias Tube & Berger mal mit einem Track in unser Forum Einzug halten würde, hätte ich zwar bisher auch nicht gedacht, mich beim Hören der neuen Scheibe names The Young & The Wild Ones dann aber aufgrund des unverkennbar neotrancigen Einschlags eines Besseren belehren lassen. Zudem kommt das Ganze mit einem Remix von Glenn Morrison noch auf dem hier einschlägig bekannten Armada-Sublabel Captivating Sounds raus. Hörproben gibt's entweder hier oder auf Astralmusic.
Der Original Mix ist zu Beginn zwar recht minimal gestrickt, bekommt allerdings nach einer halben Minute mit einer wunderbar wabernden Bassline in düsterer Klangfarbe einen passend drückenden Untergrund verpasst. Dieser scheint nicht nur den bald auf der Bildfläche erscheinenden Vocal-Versatzstücken wie auf den Leib geschnitten, sondern präsentiert in der weiteren Entwicklung eine electrolastige Knarzebene, die sich im Break schließlich zu einer schönen Melodie ausarbeitet, welche sich gelungen minimal in die Gehörgänge spielt. Mit der Einbettung einer weiteren Melodie im Hintergrund, welche leicht von Oxia's Domino inspiriert zu sein scheint, wird dabei auch die atmosphärische Entwicklung des Ganzen nicht außen vor gelassen, sodass sich eine leicht bedrückende Stimmung aufbauen kann. Im Mittelteil des Tracks nehmen sich die Melodien dann zwar kurzfristig etwas zurück, erobern aber nach wenigen Vocalfragmenten auf der wabernden Bassline bald wieder ihren angestammten Platz zurück. Passend unterbrochen von einigen Kurzbreaks stacheln sich die beiden Melodiebenen immer wieder gegenseitig auf und machen die "jungen Wilden" zu einer überzeugenden Mischung aus Electro, Techhouse und Trance, die für meinen Geschmack auch 5,25/6 verdient hat.
Der Glenn Morrison Remix kann meiner Meinung nach dem Original dann aber nicht das Wasser reichen. Einen typischen Track aus der Deadmau5-Schiene haben wir hier aber auch nicht vor uns liegen, vielmehr lässt der gute Herr Morrison seine markanten Klänge etwas weitläufiger klingen. Dies macht sich bereits nach wenigen Momenten bemerkbar, wenn auf einer schön flexiblen Bassline einige flirrende Sounds für eine eher monotone Ausrichtung sorgen. So schaukelt sich das Ganze in sein Break über, in dem im Hintergrund einige sphärische Flächen für die nötige Portion Abwechslung sorgen. In dieser Phase entwickelt sich auf dem flirrenden Dschungel auch eine weitere monoton nach vorne zeigende Melodie, welche zusammen mit dem Restarrangement und einigen flüsternden Vocalfetzen aus dem Original für eine etwas atmosphärischer ausgefallene Fortsetzung dieses Remixes verantwortlich zeigt. Viel mehr passiert dann aber auch nicht mehr - nach und nach nehmen sich die einzelnen Elemente wieder zurück und hinterlassen bei mir ein zwiespältiges Gefühl: Einerseits besitzt der Remix einen wahrhaft eigenen Charakter, andererseits rieselt mir das Ganze zum Teil zu einfallslos an mir vorbei. Ich denke mal, mit schlichtenden 4,75/6 sollte ich hier nichts falsch machen.
Greetz,
:: der hammer ::