Umek & I Turk "Anxious on demand / Sun drenched land"

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  • Auf Confused Recordings, dem Label von Oliver Huntemann, gibt's seit ein paar Tagen mal wieder etwas Neues vom Umek. Der Gute pflegt ja seit diesem Jahr auf seinen Platten einen ziemlich eigenständigen, electro-neotrancigen Stil, der mich jedesmal ziemlich begeistert zurückgelassen hat. Auch auf seiner neuen Scheibe bietet der Slowene - diesmal aber in Kollaboration mit seinem Landsmann Iztok Turk - wieder diese überzeugende Mischung für alle Gerne-Über-Den-Tellerrand-Blicker! ;)Hörproben in voller Länge gibt's jedenfalls hier oder hier...

    Anxious On Demand beginnt mit einem eher techhousigem Drumming, auf welchem aber schon früh einige tiefe Tonfolgen für die ersten atmosphärischen Spritzer sorgen. Lässt sich das Ganze im folgenden nun von einer wundervoll elektroid wippenden Bassline unterstützen, wird auch dem letzten Hörer klar, dass schon allein mit diesem drückenden Untergrund kaum etwas schief gehen dürfte. Dieser entwickelt sich nun zunehmend knarziger, sodass sich zusammen mit einigen melodischen Spritzern eine wunderbar dichte Atmosphäre voller Bedrückung und Finsternis aufbauen kann. Im Mittelteil nehmen sich die Melodietöne dann zurück - dies passiert allerdings nur, damit sich aus dem Untergrund der Bassline ebenso schön wabernde Melodieelemente in weitaus flächigerer Instrumentierung an die Oberfläche katapultieren können. Diese heizen die herbstlich-dunkle Stimmung nun weiter an, präsentieren sich immer dichter und lassen den Track zusammen mit den Melodiespritzern, welche nun auch immer flächiger werden, zu einer wahren Gänsehautatmosphäre anschwillen. Damit sich die Erregung legt, lässt es das Ganze zwar zum Ende hin wieder etwas gediegener knarzen, dennoch hinterlässt der kraftvolle dunkle Klang ein mehr als überzeugendes Gefühl. Ich für meinen Teil bin jedenfalls absolut begeistert von diesem Track und traue mich kaum, weniger als 6/6 zu verteilen... :D

    Sun Drenched Land bietet dann im Vergleich mit seinem Vorgänger zwar etwas weniger atmosphärische Arbeit, dafür präsentiert sich das Ganze in einem noch etwas mehr nach vorne gehendem Konzept voller knarziger Anleihen. Die charakteristisch wabernde Bassline wird jedoch auch hier nicht außen vor gelassen und peitscht den Track von Beginn an zu neuen Ufern. Dazu entfaltet sich mit der Zeit ein Stakkato-Melodiefragment, welches allerdings im weiteren Verlauf zur unterstützenden Flächenarbeit für eine weitere Melodie mutiert. Von der Stimmung her ist das Ganze allerdings nicht ganz so düster gehalten wie auf der A-Seite, dennoch ist im folgenden Knarz-Abgehpart den beiden Slowenen eine gewisse Sympathie dunkler Klänge nicht abszusprechen. Diese legt sich aber wieder weitestgehend, wenn sich danach wieder die Melodieelemente auf den wippenden Untergrund legen und dem Ganzen in ihrer abwechslungsreichen Instrumentierung den Stempel aufdrücken. Auf dem Höhepunkt des Tracks dürfen sich diese schließlich mit dem Abgehpart einen, woraus sich eine sehr interessante Mischung aus melodischen und knarzenden Sounds ergibt. Insgesamt gesehen sehe ich daher keine Möglichkeit, weniger als 5,25/6 zu verteilen. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Jawoll, mit Anxious on demand ist Umek (mal wieder!) der große Wurf gelungen. Alles was das Herz begehrt: Melodie, Groove, Abgehfaktor und DJ-Friendliness, welche ja bei Tracks wie Ricochet Effect zu kurz kam, befindet sich hier in diesem Track. Daher kann ich auch nichts anderes als deine Review zu unterschreiben und das Gütesiegel 6/6 anzuhängen! :yes:

    Auch Sun drenched land ist ein Brett. Wer hier nicht mitgrinst, ist selbst schuld. Ich jedenfalls grinse bei diesem Ding wie damals, als noch nicht jeder zweite Track mit einer großen Portion Elektroknarz ausgestattet war. Dieses Teil lacht über den ganzen Durchschnitt, der in jener Hinsicht in letzter Zeit herausgekommen ist und lässt mich enthusiastisch mitwippen. Nur der atmosphärische Faktor kommt hier ein wenig zu kurz. Daher gibt es nur 5,5/6.