Mal wieder ein schwarzer und auch ganz bitterer Tag für die elektronische Musik und auch insbesondere für den Trance.
Man muss den Leuten echt Danken (Sarkasmus), dass sie die Kommerzialisierung der EDM weiter voranbringen, dass sie sich mittlerweile schon fast auf seichten und nichts sagenden Pop-Niveau befindet.
EDM ist ja inzwischen auch schon zu einem verpönten Begriff geworden, der nur noch missbraucht wird. War dies noch vor einiger Zeit eine Sammelbezeichnung für alle elektronischen Spielarten, so beansprucht die House Musik diesen Begriff inzwischen vollständig für sich, obwohl dies vollkommen sinnfrei ist.
Früher war das Voting vom DJ Mag wirklich mal ein Geheimtipp für wirkliche Fans elektronischer Musik. Nun hat es wohl endgültig Kindergartenstatus erreicht.
Diese Entwicklung hat sich ja schon seit ein paar Jahren abgezeichnet, nachdem man nur noch über Facebook voten konnte.
Auch wenn ich selbst dieses Ranking nicht mehr ernst nehmen kann, gibt es leider genug Leute die das tun (darunter auch viele die von elektronischer Musik so gut wie keinen Plan haben, sich jetzt aber wieder als die ganz großen „Checker“ präsentieren). In den nächsten Jahren ist von der elektronischen Musik wohl nicht mehr wirklich viel zu erwarten, weil gutes Producing, Risikobereitschaft für außergewöhnliche Ideen, sich richtige Gedanken über Musik zu machen, Kreativität und im Allgemeinen harte Arbeit, einfach nicht belohnt werden.
Stattdessen regiert eine Billigmusik, die nach belieben austauschbar ist.
Solange es aber genug Möchtegerntech(n)er gibt die darauf abgehen, wird sich daran nichts änderen. Mit dem obigen Begriff meine ich Leute, die wie eine Schafsherde (also ohne eigene Individualität, oder auch nur einem Funken Verstand) jedem, noch so blöden, Trend hinterherlaufen um auf Teufel komm raus „In“ zu sein, ohne sich überhaupt mal näher mit dem Thema zu befassen, zu reflektieren oder kritisch zu hinterfragen.
Ich hoffe, dass diese Phase in der die EDM (insbesondere House) als Trendy gilt bald endlich mal vorbei ist, damit die Karawane wieder weiterzieht. Diese von Massenmedien gesteuerten Idioten verhalten sich wie Wanderheuschrecken. Sobald sie Futter entdecken stürzen sie sich darauf und fressen alles kahl, bis nur noch verwüstete Landschaften zurückbleiben und ziehen dann wieder weiter zur nächsten Futterquelle.
Mal ganz ehrlich, was hat es denn den meisten DJs/Produzenten, die seit vielen Jahren gute elektronische Musik machen gebracht, dass die elektronische Musik in den letzten Jahren, kommerziell, so erfolgreich war.
Wurde hierzulande einmal Musik von Künstlern wie Paul Van Dyk, Markus Schulz, Ronski Speed, Stoneface & Terminal, Kyau & Albert, usw. im „normalen“ Radio gespielt.
Nein! Stattdessen aber solche Sachen aber wie „Don’t You Worry Child“ von SHM, zahlreicher Schrott von Guetta oder Avicii dieser kommerziellen Universal Schlampe, der vermutlich ohnehin nichts selbst produziert und dessen erster bekannter Track „My Feelings For You“ ein grottenschlechtes Cover (Original von Cassius) war, welcher aber massiv von Universal gehypt wurde, damit Universal ihr eigenes Retortenprodukt, gewinnbringend, unter die Leute bringen konnte, wie es diese raffgierigen Majors ja immer machen.
Von anderen „Knallern“ wie „I don’t Speak Americano“, „Barbra Streisand“, „3 Tage Wach“… will ich erst gar nicht anfangen, weil die Tracks allesamt totaler Müll waren.
Also noch mal: Was hatten die guten DJs/Produzenten von diesem Hype? Ich behaupte einfach mal nicht viel bis gar nichts. Wohl aber eher letzteres.
Dass dies so kommen würde war mir aber schon 2010 klar, weil solche Musiktrends immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Sobald etwas ein wenig besser läuft, muss es sofort komplett kommerziell ausgeschlachtet werden. Diese Leute würden es sogar noch schaffen, Geldscheine aus einem Stein rauszupressen.
Na ja, so funktioniert nun mal der Kapitalismus, für den ich inzwischen nur noch Verachtung übrig habe, weil er die Gesellschaft spaltet und zerstört, sowohl sozial, kulturell und was die freiheitliche Individualität angeht.
Für Idealisten wie mich, ist in solch einer Welt, nur wenig Platz.
Ich höre jetzt seit gut 18 Jahren elektronische Musik und ich würde mich auch mit Fug und Recht als ein wirklicher Fan und auch Kenner dieser Musik bezeichnen, aber was dort zur Zeit läuft, widert mich einfach nur noch an.
Vor allem wenn man sich auch mal mit Leuten unterhält die solche Musik machen oder auch mit deren Hörern.
Es ist immer wieder schön, wenn da jemand kommt, der noch nicht mal Haare am Sack hat und mir erklären will wie toll doch diese ganzen Musiker wie Guetta, Avicii, Martin Garrix, Dimitri Vegas & Like Mike, DVBBS, Blasterjaxx, usw. sind und was die für Skills haben.
Mit solchen Leuten kann man auch gar kein vernünftiges Gespräch darüber führen, weil diese wirklich davon überzeugt sind, mehr über elektronische Musik zu wissen, als man selbst.
Diese Leute machen sich ja auch nicht mal die Mühe, etwas tiefer in diese Musik einzusteigen, sondern bleiben nur an der Oberfläche, nahe, des Pop-Bereichs. Wie soll man sich mit solchen Leuten darüber unterhalten, wenn sie noch nicht mal über die Grundlagen bescheid wissen, was man meistens recht schnell merkt.
Ich glaube, da bin ich nicht der einzige hier, der davon ein Lied singen kann, oder?
Die westlichen Gesellschaften züchten sich inzwischen rein marktkonforme Menschen, ohne eigene Persönlichkeit, die offenbar auch nicht mehr zu eigenem Denken fähig sind und denen man sagen muss wie sie sich zu verhalten haben oder noch besser, wie kleine Kinder an die Hand nimmt, damit sie sich ja auch so verhalten, wie es die Gesellschaft (oder präzise gesagt, die Oberschicht, meist reiche Schnösel, die diese Gesellschaft steuert) von Ihnen erwartet, egal ob dieses Verhalten Sinnvoll ist oder nicht, oder sogar schadet.
Da wundert es einen auch wenig, dass die Bildungsetats in den meisten westlichen Ländern (Deutschland, USA, usw.) in den Letzten Jahren immer mehr heruntergefahren wurden. Das „Dummhalten“ der Menschen hat offenbar Methode, da schon immer galt eine dumme (nicht aufgeklärte) Bevölkerung ließ sich schon immer leichter kontrollieren.
Der „normale“ Mensch (etwa 95-99% der Gesamtbevölkerung) hat in der so genannten ersten Welt, doch nur noch den Zweck, zu arbeiten und zu konsumieren. Am besten ersteres ohne Entlohnung und letzteres zur Vermehrung des Reichtums von einigen wenigen, seien es jetzt Vorstandsvorsitzende, Großaktionäre, Politiker, Lobbyisten oder Investmentbänker.
Der „kleine Mann“ wie man so schön sagt, hat aber schon lange nichts mehr zu vermelden.
Seht es doch endlich ein, unsere (ohnehin bewusst recht schwach konzeptionierte) Demokratie, ist längst tot, wir leben nur noch in scheinbarer Freiheit, die sofort dort endet, wo es den Lenkern unserer Welt und deren Handlangern (die häufig selber Opfer sind) nicht passt. Für Individualismus ist dort nun mal kein Platz und wird auch systematisch ausgemerzt wie ein Krebsgeschwür. Es lebe der „Einheitsmensch“! Vollständig überwacht, leicht beeinflussbar und somit auch leicht zu kontrollieren. Die Gehirnwäsche der wir (auch) hierzulande tagtäglich ausgesetzt sind, hinterlässt nun mal ihre Spuren. Jeder Mensch der behauptet, nicht manipulierbar zu sein, bekommt diese Manipulationen nur nicht bewusst mit, ist aber dennoch davon betroffen. Selbst jemand wie ich, der darauf besteht ein Individuum zu sein, bin nicht gegen diese Manipulationen gefeit, weil dort absolute Profis am Werk sind (z. B. Werbepsychologen) gegen die man einfach keine Chance hat. Obwohl ich durchaus ein kritischer Mensch bin und auch vieles hinterfrage und auch häufig über meine eigenen Handlungen und Entscheidungen reflektiere, fallen mir viele Beeinflussungen erst im Nachhinein auf, manche bleiben wohl aber auch für immer unbemerkt.
Wenn man dies Mal verstanden hat, braucht man sich nicht mehr über die schlechte Musik, die in der Regel im „Dudelfunk“ läuft, zu wundern und auch das Ergebnis der diesjährigen DJ Mag Abstimmung verkommt nur noch zur Randnotiz.
Wer wissen will welche Meinung er heute haben soll, muss heutzutage nur täglich die Bildzeitung lesen, da wird einem geholfen. Eigenes Denken, welches auch fundiertes Wissen voraussetzt, ist heute leider Fehlanzeige.
Wie schon ganz am Anfang erwähnt, war dies mal wieder ein ganz schwarzer Tag für die Trance Musik. Viele Acts, haben massiv Plätze eingebüßt, obwohl sie in diesem Jahr gute Arbeit geleistet haben und das nur weil bei Ihnen als Genre Trance und eben nicht House steht und sie nicht jedem Trend hinterherlaufen. Andrew Rayel war der einzige Trance Musiker der Plätze gut machen konnte, alle anderen haben Plätze verloren, sind überhaupt nicht mehr darin vertreten, oder haben wie Cosmic Gate z. B. nur noch angepasste House Musik gemacht.
Für einige ist dieses Ergebnis wirklich bitter! Gareth Emery hat dieses Jahr zum Beispiel ein neues Album, mit sehr vielen Guten Tracks rausgebracht und gedankt wurde es ihm damit, dass er 23 Plätze verloren hat. Bei Markus Schulz (-23) genau das Gleiche. Da kann man schon verstehen, warum viele Musiker keine Lust mehr haben oder gegen ihre Überzeugung ebenfalls House produzieren und auflegen, wenn man sieht wie weit man dort inzwischen mit sehr begrenzten Talent und noch weniger Einsatz kommen kann. Dazu muss man sich nur mal die diesjährige Top Ten ansehen, die einfach nur noch lächerlich sind. Auf Platz 16, des Rankings, ist dieses Jahr Deadmau5 gelandet. Ich behaupte das Joel Zimmerman mehr Talent im Produzieren von House hat als alle House Produzenten/DJs in den Top Ten zusammen.
Tiesto ist inzwischen nur noch ein Schatten seiner selbst. Sein letztes Album war komplett für die Tonne und bis auf ein zwei brauchbare Remixe, die er dieses Jahr gemacht hat, konnte man Alles von ihm komplett vergessen. Ich bezweifle inzwischen sowieso, dass er noch irgendetwas davon selbst produziert hat, vermutlich gibt er nur noch seinen Namen dafür her, damit es sich besser verkaufen lässt.
Dj Pulsive
Du bezeichnest dieses Ranking auf der einen Seite als ein Kommerzvoting (was es ja auch ist), dass man nicht mehr ernst nehmen kann und auf der anderen Seite gibst du dennoch deine Stimme ab. Habe auch deine Beiträge zum DJ Mag 2014 bei Trance Up gelesen, bei denen du mit deiner Einschätzung, das natürlich Armin Van Buuren gewonnen hat, aber mal richtig daneben lagst.
Inzwischen dürfte hier wohl jeder gemerkt haben, dass du ein absoluter AvB Fanboy bist, der ihn nur noch durch eine Rosarote Brille betrachtet. Obwohl ich auch einige seiner Tracks sehr schätze, muss ich aber dennoch sagen, dass er es dieses Jahr auch nicht verdient hätte, auf Platz 1 zu stehen.
Es gibt ja schon seit längerem Gerüchte darüber, dass auch er nur noch produzieren lässt. Auch wenn ich das nicht aus sicherer Quelle weiß, glaube ich schon, dass da etwas dran ist, alleine schon deshalb, weil er wohl mehr als 200 Gigs im Jahr spielt und auch noch seine wöchentliche Radiosendung hat. Ich kann durchaus verstehen, dass er wohl keine Zeit mehr hat um eigene Tracks zu produzieren. Dennoch ballert er Tracks, mit Pseudonym oder seinem Namen, im Monatstakt raus, wobei auch Erwartungsgemäß ziemlich viel Schrott dabei ist. Ping Pong, war z. B. so einer. Nicht nur, dass das Thema inzwischen total ausgelutscht ist, war das Ding auch noch mehr als mäßig umgesetzt. Die Tracks dienen inzwischen doch nur noch dazu, um im Gespräch zu bleiben, was musikalisch Wertvolles kommt da nur noch in den seltensten Fällen dabei rum. Nur, warum macht man um so etwas ein großes Geheimnis. Jeder würde verstehen, wenn er es offen zugeben würde, dass er produzieren lässt, wenn es sein Zeitplan nicht mehr zulässt. Noch besser wäre es aber, wenn er dann eben nur noch 2-3 Tracks im Jahr machen würde, die dann richtig gut sind, anstatt, eine riesige Anzahl von Tracks, von denen ein Großteil absoluter Käse ist. Damit macht er sich auf Dauer nur seinen Ruf kaputt.
Ich denke, dass Armin Van Buuren seinen Zenit inzwischen überschritten hat und nie wieder auf Platz 1 des DJ Mags landen wird. In Zeiten in denen die House Musik sehr hoch im Kurs steht schon dreimal nicht.
Ich will dich hier jetzt auch gar nicht angehen, aber ein bisschen mehr Abstand und etwas mehr Neutralität dem Herrn Van Buuren gegenüber, würde dir echt ganz gut tun. Alles hat seine Zeit, aber seine ganz Große ist inzwischen wohl vorbei.
Außerdem besteht Trance nicht nur aus Armin Van Buuren, da gibt es inzwischen auch genug anderer, die evtl. seine Lücke in absehbarer Zeit füllen könnte, wenn der Musikmarkt dies mal wieder hergeben würde.
Für mich ist das diesjährige Ergebnis eine absolute Katastrophe, auch wenn ich selbst meinen Musikgeschmack nicht an solch einem Ranking fest mache und ich auch schon die letzten 2-3 Jahre nicht mehr gevotet habe. Für viele ist dieses Ranking aber Relevant, weil die Bookings für die großen Veranstaltungen davon abhängen. Dem lässt sich auch nicht dadurch begegnen, wenn man sagt, dass man es für wenig Repräsentativ hält. Das ist eigentlich das Fatale daran.
Ein Grund warum ich angefangen habe elektronische Musik zu hören, neben dem offensichtlichen, das sie mir gefällt, war der, dass sie sich früher mal von dem sonstigen Pop-Einheitsbrei und Kommerz abgehoben hat und eine wirkliche Sub-Kultur war. Davon ist inzwischen nichts mehr übrig geblieben.
Es gibt kaum ein Musik-Genre bei dem das Mitläufertum zurzeit so ausgeprägt ist, wie bei der EDM, die Gründe dafür habe ich ja schon weiter oben genannt, nur diese Leute werden nicht ewig dabeibleiben, weil sie keine wirklichen Fans oder Liebhaber sind, sondern einfach nur „die angesagte Musik“ hören wollen und dann auch ganz schnell wieder weg sind, wenn die Musik mal nicht mehr so angesagt ist.
Es wird danach mal wieder Jahre dauern, bis sich die elektronische Musik wieder davon erholt hat. Hier kann man mal wieder schön sehen, welch zerstörerische Wirkung der Kommerz haben kann.
Auch wenn hier viele vermutlich meine Meinung nicht teilen werden, wäre ich der Erste den es freuen würde, wenn das Urheberrecht abgeschafft würde, denn dann hätte dieser Kommerz endlich ein Ende und es ging mal wieder um Musik und nicht nur um Kohle. Das Musikangebot würde wahrscheinlich um 90% schrumpfen, aber es gäbe wesentlich weniger Schrott und Einheitsbrei, auf den man ohnehin verzichten könnte. Die menschliche Gesellschaft ist tausende Jahre ohne diesen Quatsch ausgekommen, inzwischen wird es aber als absolut notwendig erachtet. Ich könnte hier wirklich sehr viele Gründe aufführen warum das Urheberecht auf den Müllberg der Geschichte gehört, lasse es aber, weil es nur zu endlosen Diskussionen führen würde, die ohnehin nichts bringen.
Bevor mich hier auch jemand deswegen angeht, ich wäre davon selbst betroffen, weil ich Informatiker (Anwendungsentwicklung) bin. Der Begriff Urheberecht ist völlig irreführend, weil es den Urheber in keiner Weise schützt, sondern es im Grunde nur um die Verwertung (Verkommerzialisierung) geht und nicht um den Schutz geistigen Eigentums, was ich ohnehin für Schwachsinn halte.
Stellt euch mal vor, vor paar tausend Jahren, wäre der Erfinder des (Steinzeit-)Messers hingegangen und hätte dafür gesorgt, dass nur er Messer herstellen kann oder hätte gegen ein Tauschmittel an bestimmte Leute Lizenzen vergeben, dass auch diese Messer herstellen dürfte, dass wäre doch ein total abwegiger Gedanke gewesen, in der heutigen Zeit aber traurige Realität. Wissen ist nun mal dazu da, dass es verbreitet wird und das Urheberecht ist ein Hindernis für den Fortschritt, inzwischen aber auch ein gutes Machtmittel der Reichen und somit Mächtigen. Mein Arbeitsvertrag zum Beispiel enthielt eine Urheberrechtsabtretungsklausel (Branchenüblich). Man kann natürlich fragen, warum ich einen solchen Vertrag überhaupt unterschrieben habe? Hätte ich es nicht getan, wäre ich jetzt arbeitslos. Fakt ist aber auch, dass ich an meiner geistigen Arbeit, die ich in meinem Beruf tagtäglich leiste, keinerlei Ansprüche auf Urheberschaft habe. Wo bitte schön wird dort mein geistiges Eigentum durch das Urheberecht geschützt?
Ich bekomme dafür natürlich mein Gehalt, aber für meinen Arbeitgeber scheint es sich ja dennoch zu lohnen, sonst würde das Unternehmen keinen Gewinn machen. Meine Arbeit und auch die meiner Kollegen ist durchaus mehr wert, als das was wir an Gehalt dafür bekommen, weshalb von einer gerechten Entlohnung keine Rede mehr sein kann.
Noch besser wird es aber, wenn ich meinen Arbeitgeber mal irgendwann verlasse. Dieser darf mit meinem Geistigen Eigentum weiterhin Geld verdienen, ich bekomme dann aber keinerlei Gegenleistung mehr dafür.
Soviel nur zum Urheberrecht!
Freier Informationsaustausch bringt eine Gesellschaft voran, nicht aber, wenn diese Informationen bei einigen wenigen gehortet und dazu genutzt werden selber immer reicher zu werden. Will gar nicht wissen, wie viele gute Ideen schon in irgendwelchen Schubladen verschwunden sind, nur weil sie nicht ins Geschäftsmodell einer bestimmten Branche passten, ist aber ein völlig anderes Thema.
Meine Erfahrung ist es, dass die Kommerzialisierung, alles was gut ist, aus reiner Profitgier pervertiert und zerstört. Sie sorgt dafür dass es weniger Vielfalt gibt und das sich die Macht (insbesondere Geld) bei einigen wenigen konzentriert.
Gerade der Bereich der kommerziellen Musik zeigt dies ganz deutlich. Da braucht man sich nicht zu wundern, warum die Musik die im Radio läuft komplett austauschbar ist und zu mehr als 90% von 3 großen Major Labeln kommt. Dies ist eine direkte Folge der Kommerzialisierung und des Kapitalismus. Diese Mechanismen machen natürlich auch vor der elektronischen Musik nicht halt. Jeder der glaubt, dass er von der Kommerzialisierung nicht betroffen ist, wenn er elektronische Musik hört, weil es ja eine Alternative zum „kommerziellen Einheitsbrei“ ist, kann man nur noch als Träumer und komplett realitätsfern betrachten. Das zeigt das DJ Mag, The DJ List, die zahlreichen nationalen und internationalen Dance-Charts, aber auch die meisten Foren und Blogs zur EDM im Internet, die diese Kommerzialisierung immer weiter vorantreiben.
Es gibt keine elektronische Musik die man noch als „Underground“ oder als Alternative zur herkömmlichen Musik bezeichnen könnte. Die Zeiten der Rebellion sind längst vorbei. In dieser Branche regiert längst der harte Euro.