Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich meine These weiter oben verhältnismäßig mies und unstrukturiert begründet habe, da mir a) die Zeit fehlte und b) meine Gedanken dazu noch nicht wirklich geordnet sind.
Eine der zentralen Fragen, die ich mir in letzter Zeit immer häufiger in diesem Zusammenhang stelle, lautet: Wieso unterstützt der Partygänger immer wieder den gleichen Kram durch seine Anwesenheit, wenn er sich im Endeffekt meist nur darüber aufregt, dass es früher besser war?
Wieso gebe ich mich mit solch oberflächlicher sich permanent wiederholender Sch***e zufrieden?
Selbstverständlich mag sich die Musik binnen eines Jahres wandeln, aber grob vereinfacht, kann man doch sagen, dass der Unterschied zwischen zwei Jahren verhältnismäßig bescheiden ausfällt. Da stellt sich dann die Frage, weshalb man sich 5 oder 6 Jahre in Folge den gleichen Kram servieren lassen muss. Eine triviale, aber keineswegs schlechte Antwort, würde mit der Liebe zu eben solcher Musik argumentieren. Nur finde ich es dann merkwürdig, wenn zu solch reinen Tranceevents wie einer ASOT Jahresparty, bei der quasi alles vertreten ist, was auch nur irgendwie mit Armada zu tun hat, danach das Gemaule groß ist, dass die Acts hauptsächlich ihre eigenen Produktionen gespielt haben und somit oftmals nicht an ihr sonstiges "Potential" heranreichen. Dieses Argument rekurriert auf das weiter oben angedeutet mit der Rücksicht auf andere DJs.
Anderseits kann ich dann die jährlichen Diskussionen um den Tranceanteil bei Mayday, N1 etc. nicht nachvollziehen. Viele wollen mehr Trancer und am besten gleich verschiedene Stages, je nach Subgenre.
Beispiel Mayday: Klar finde ich es nicht toll, wenn solch Pfeiffen wie Laserkraft 3D (was die nun wirklich sind, auch wenn man sie für ihren Erfolg respektieren sollte), auf der Mainstage rumhüpfen und ggf. die Stimmung killen, aber eine reine Trancestage wird dieser Veranstaltung nicht gerecht. Wenn man mal überlegt, wie die Mayday began. 1h für jeden DJ (abgesehen von Westbam, wenn mich nicht alles täuscht). Die Leute mussten auf den Punkt kommen und nicht erst 5 Jahre rumeiern. Es wurde einem komprimiert das Beste vom Besten präsentiert. Heutzutage gleicht die Mayday (und im besonderen Maße die Nature, vielen andren Open Airs) vielen anderen Events. Nur noch wenige Acts bereiten spezielle Sachen für diesen Termin vor. In diese Kerbe passt auch der Jahre alte Satz von Sasha, der meinte, dass die in UK einfach zu viele Festivals haben, auf denen der gleiche Kram läuft.
Überlebt haben sich diese Großevents meiner Meinung nach einfach, weil es inzwischen zu viele von ihnen gibt, die sich zu wenig unterscheiden, also austauschbar sind. Da stampft I-Motion dann noch drei weitere Events aus dem Boden, Vandit und Euphonic (rein als Beispiel, die mir gerade einfallen), verleihen ihren Nights auch immer Eventcharakter oder machen "was Größeres", wie die WAO.
Während Melt, Nachtdigital und div. andere vielleicht noch mit ausgefallenen Locations punkten können, sind viele Großevents einfach eine Ansammlung von Zelten oder finden gleich in einer Multifunktionsarena statt.
Ökonomisch gesprochen: Der Markt ist mMn nach einfach übersättigt.