So, so langsam bin ich wieder fit, dann mal mein wohl recht langes Review.
Wir waren mit dem Zug da, kamen Freitag Nachmittag am Hauptbahnhof in Koblenz an und waren verwundert ob der super Organisation mit dem Bus-Transfer. Absolut genial gemacht. Angekommen am Festivalgelände war man dann jedoch Recht verlassen. Niemand wusste, wo was frei war, wo man hin konnte/sollte etc. Das war nicht besonders toll gelöst. Wir sind dann über den halben Platz mit unserm Gepäck und haben in F1 nah am Wald unser Zelt einfach irgendwo aufgestellt, irgendwo zwischen einer Truppe wo Dance, Scooter und Hardcore immer abwechselnd gespielt wurde und von der anderen Seite sich zwei Schranzzelte im Abstand von 10m ein 48h Dauerbattle geliefert haben. Im Zelt klang das alles wie ein einziger schlechter Übergang :D. Naja, aufgebaut, ein bisl gechillt und gegen 20:00 gings los zure Pydna.
Angefangen hat alles mit Kyau and Albert, die mir super gefallen haben. Schöne Trackauswahl und insgesamt genau das Richtige, um in die Nacht zu starten. Die Atmosphäre auf dem Floor war super. Neo Love, Cressida, etc. alles dabei. Mir ist es ein Rätsel, warum man das Gelände nicht 30 min oder eine Stunde vor dem ersten Act öffnet. Ich hätte gerne auch noch Duderstadt miterlebt...
Dann erstmal rumgehen und alles in Augenschein nehmen, Döner gegessen und ob des tollen Geländes gestaunt. Dann ab zu ATB und die letzten 30-45 Minuten von ihm noch miterleben. Ich hatte echt nichts erwartet, weil mir seine Tracks nicht soooo zusagen, aber von dem Set war ich ganz beeindruckt, war echt nicht schlecht.
Danach das absolute Highlight des Abends: Ferry Corsten. Der hat echt den Floor zum Rocken gebracht, klar, am Anfang war es recht techy aber insgesamt erwartet man doch genau sowas. Man kann ja keine 2 Stunden zu Schlafwagenmusik abgehen und letzendlich ist das genau der Trance, den ich mir für solche Veranstaltungen wünsche. Insgesamt war es trotzde abwechslungsreich und echt toll. Als er die Vengeance gespielt hat, bekam ich absolute Gänsehaut.
Danach kurze Pause und versucht, zu Tiesto wieder auf den Floor zu kommen, nur war da absolut kein Durchkommen. Also von etwas außerhalb hören. Sorry, nach Ferry fiel einem erst recht mal wieder auf, dass Tiesto nicht der ist, für den er allgemein gehalten wird. So etwas uninspiriertes habe ich lange nicht gehört. Schön grinsen kann er ja, aber was er da abgezogen hat war allenfalls Durchschnitt. Wenn ich mir vorstelle, stattdessen einen Menno de Jong oder vielleicht Väth auf dem Floor gehabt zu haben... da wäre mehr abgegangen. Zum Schluss wurde es besser, Flight 643 ging ganz gut ab, klang aber irgendwie genauso, wie der Rest vom Set. Der MatZo-Remix von seienr ISOS am Schluss (ich glaube der Track war es) war dann ganz ok, insgesamt aber war ich enttäuscht.
Danach kam dann Giuseppe, der mir auch ganz gut gefallen hat. Die Stimme von der Frau, die am Anfang gesungen hat, war ein bischen dünne, aber die absolute Weltklassesängerin bzw. den absoluten Weltklassesänger habe ich bei Trance auch noch nie gehört, also was solls. War ganz nett und ein guter Abschluss. Hier nochmal eine Frage: Hat irgendwer Judge Jules gehört? Hab ich was verpasst?
Also zurück zum Zeltplatz und versucht, zu pennen.... klappte nicht wirklich aber was solls. So langsam fiel mir dann auch auf, wie gut unser Zeltplatz war, direkt nebenan war eine Lücke im Zaun mit (Trampel-)pfad in den Wald. Auch, wenn wohl nciht so gedacht, die mit Abstand sauberste Toilette der veranstaltung :).
Den Samstag Mittag ging es dann nach Kastellaun, erstmal ins Schwimmbad, das mit dem Ansturm absolut nicht zurecht kam. Umkleiden, Schränke, nichts reichte, und warum man im Bad (!) nochmal so eine Musik spielen muss, ist mir ein absolutes Rätse. Dann zu Fuß richtung Innenstadt, eine Gaststätte mit Schnitzel für 7 Euro gefunden (war ganz lecker) und erstmal gut gegessen. Aber auch hier lief (obwohl es von außen nicht so aussah...) schöner Hardtechno...
Dann noch im Rewe für den Rest des Tages gesorgt und gechillt, dabei wohl eingeschlafen, etwas später aufgewacht. Ich sags euch, nix mit wake up in yellow, sondern vielmehr woken up in red... Naja, selbst schuld, wenn ich mich nicht eincreme :D. Nebenan lief parallel Mallorcamusik und Scooter.
Gegen Abend dann hoch zur Pydna und erstmal Tom Wax auf dem Classicfloor gehört, war am Anfang ganz gut, wurde dann zu hart, also ab zum Tom Cloud und der hat mich mal richtig überrascht. Schöne Sachen gespielt und super, um in den Abend reinzukommen.
Danach kam Moguai, auch, wenn das kein Trance ist, es ging super ab, war verhältnismäßig melodisch und eins muss man ihm lassen, der Junge weiß, wie man einen Floor absolut zum Rocken bringt. Leider kam dann der Regen und nach 45 min ging es schnell in dieses Essenszelt mit den Bänken. Da erstmal hingesetzt und ausgeruht. Wir wollten dann in den CC zum Väth aber leider wars da so überfüllt, dass das wegfiel. Also auf ein Ende es richtigen Regens gewartet und ab zu Paule, von dem ich also nur die ersten 10 min. verpasst hab.
Paul war dann auch ganz schön, viel Uplifting gespielt, ein paar Classics, dann mal kurze Live-einlagen dazwischen, insgesamt ganz schönes Set, das irgendwie gut passte. Am Ende jedoch kippte vor uns eine um, 30 Leute sehen es, keiner, wirklich KEINER hat irgendwas gemacht, auch 2 Leute mit Tranceforum-Shirt oder so, Schulterzucken, ab zum Paule abgehen, naja, wir uns also der Person angenommen und ab zum DRK mit ihr, deswegen leider Feuerwerk verpasst. Drogen hatte betreffende Person übrigens keine genommen :D.
Aber pünktlich zu Armin waren wir wieder zurück. Mein lieber Scholli hatte der Typ einen Spaß, der ging ja ab wie Schmidts Katze. Ich glaub, dem hat sein eigenes Set mindestens so gut gefallen wie mir. Binary Finary, Vengeance-Temptation, das Mash up aus In and out of Love und Lost connection, Going Wrong, keine Ahnung, abwechslungsreich, total am rocken und der absolute Hammer. Das beste Set, noch vor seinem ASOT350, was ich bisher auf dem Trance-Sektor und generell irgendwo erlebt habe. Da konnte nichtmal das bischen Regen was ändern.
Danach noch kurz Rank1, wo man sich dann noch entspannen konnte und zurück zum Zeltplatz. Zwei stunden versucht, zu schlafen, hat nicht geklappt, morgens in den Zug und die Ruhe genießen :).
Was bleibt?
Alles in allem war es gut, diese Dixiklos sind der absolute Graus, ich kann jeden verstehen, der sich irgendwo ein Gebäusch sucht und direkt neben den Dingern Trinkwasser abzuzapfen ist so ne Sache...
Musikalisch war es Top, lag bestimmt auch am Line-up, aber es hat mir gut gefallen, waren echt einige Super Sets dabei.
Soundanlage: Auf dem Open Air Floor war sie wirklich super, man konnte überall gut hören, bis auf einige Ausnahmen waren die Bässe recht klar, die Mitten und Höhen ganz gut. Sobald man etwas außerhalb stand, wurde es aber sehr Basslastig.
Nur eins ging mir absolut auf den Sack und das war dieser Tunnel-Club. In jedem, wirklich JEDEM Break hörte man den Bass aus diesem Bunker auf dem Main Floor, das hat auf Dauer sowas von genervt... War da unten schon immer was drin? Von der anderen Seite die Bunker waren doch auch erträglich und haben den Sound auf ihre eigenen Floors beschränkt... Ich habe nichts gegen nen Dance-Bunker aber das die gleich die halbe Pydna beschallen, das geht gar nicht klar, bei DJ Dean war es am schlimmsten, wahrscheinlich deswegen, weil parallel das geile Set von Armin lief...
Licht: Wow, auf dem Open Air war das der Hammer, eine Lasershow, die ich vergleichbar bisher nur auf der Mayday gesehen habe, auch sonst schöne Sachen, diese angelaserte Discokugel war toll, dazu die LEDs, die zwar nicht sooo große waren, viele Scheinwerfer etc. Nur dieser Aufba in der Mitte wirkte etwas schwach. Bleibt noch festzuhalten, dass Laser im leichten Regen noch besser aussehen, als Laser im Trockenen.
Was mir absolut gegen den Strich ging waren Leute, die immer versucht haben, sich überall durchzudrängeln, auch wenn der Floor voll war. Alles steht dicht an dicht, egal, immer druff, durch, keine Rücksicht auf Verluste. Mindestens einer hat eine zumindest angebrochene Rippe abbekommen und konnte seine 4 Bier aus dem T-Shirt saugen... Wenn es voll is, is es halt voll, dann komme ihc eher oder gehe wo anders hin.
die Bunker waren für mich relativ unattraktiv, Cassius Enterprises hat mir, auch von der Aufmachung her ganz gut gefallen, ansonsten habe ich nicht viel mitgekriegt, war zum Großteil nicht mein Musikgeschmack, was da gespielt wurde.
Ich frage mich die ganze Zeit, wo diese Hardcore-Schranz-sonstwas-Hörer herkommen, weil auf den Mainfloors wird für die ja quasi fast nichts geboten, kommen die nur wegen der Bunker? Sehr merkwürdige Sache, auf dem Campingplatz dachte ich, außer mir würde niemand Trance hören, oben auf der Pydna gehen alle zu Armin ab...
Auch, wenn es insgesamt eine tolle Atmosphäre ist, zumindest von 6-12 sollte man mal Musikanlagen auf dem Campingplatz ausschalten, in der zweiten Nacht hab ich echt gemerkt, wie platt ich war. Außerdem sollte man nirgends erzählen, was man wirklich macht, angehender Zollbeamter, Mathestudent oder so kommt nicht gut, da sind einige echt intolerant, vor allem, wenn sie einem vorher voller Stolz ihre Drogen zeigen... Irgendwie sehr merkwürdig einige Leute, insgesamt gabs auch sehr viele Leute mit komischen Augen... Naja, muss jeder selbst wissen, aber was da an Pillen eingeschmissen wurde... Ich würde mir da oben mehr Sicherheitspersonal wünschen, das mal aufpasst, dass alles geregelt bleibt, im Großen und Ganzen war es zwar friedlich, aber naja...Ich hab selten so lasche Eingangskontrollen erlebt.
Trotzdem war es die bisher beste Veranstaltung wo ich war und bei entsprechendem Line-up bin ich in Zukunft auch wieder dabei :).