Der Tote aus Nordermoor

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    Zwei Jungen finden LKW-Fahrer Holberg mit zertrümmertem Schädel vor. Der bärbeißige Kommissar Erlendur findet bei Ermittlungen in Holbergs Wohnung in Reykjaviks Stadtteil Nordermoor ein Foto vom Grab eines Mädchens. Bei der Exhumierung stellt sich heraus, dass sie ohne Gehirn beigesetzt wurde. Das Organ lagert im zentralen Gen-Labor. Biologe Orn erzählt Erlendur, dass die Tote an der Erbkrankheit litt, an der auch seine eigene Tochter starb. Die Krankheit wurde von Holberg, der mehrere Frauen vergewaltigte, übertragen...

    Vorab: Das Buch von Arnaldur Indrioson habe ich noch nicht gelesen. Aber vielleicht konnte ich auch gerade deshalb vorbehaltlos an die Bewertung gehen. Wer einen Actionstreifen erwartet wird enttäuscht sein, wer einen langweiligen 08/15 Krimi aus dem typischen Vorabendprogramm erwartet wird sich genausowenig damit anfreunden können. Ich empfand diesen Krimi sogar düsterer als manche Mankell-Verfilmung. Die atemberaubenden und zugleich tristen Bilder der isländischen Landschaft sowie die mysthisch anmutende Musik ( klingt fast wie kirchliche Trauermusik) sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre, die man nicht so schnell vergisst. Die Story ist sehr tragisch und so ist dieser Krimi wie auch viele andere aus dem skandinavischen Raum auch als Drama zu sehen. Die Figuren sind gut belichtet. Zuerst mußte ich mich an den eigenartigen Elendur gewöhnen, doch später konnte ich mich immer besser in den Kommissar hineinversetzen, der schon privat genug Sorgen um seine drogenabhängige Tochter hat. Der Tote aus Nordermoor ist kein Film, den man sich einfach mal so als Popcornkino reinzieht sondern ein Film der nachdenklich stimmt und ein trauriges Gefühl hinterlässt. Bereits die Anfangszene des Films geht schon sehr unter die Haut