Track Rating
5.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • N'Abend zusammen!

    Der russische Produzent Denis Alentiew war zwar bis vor einigen Tagen auch in meinen Ohren ein unbeschriebenes Blatt, mit Cuba bringt er es jedoch fertig, mich auf Anhieb für sich zu gewinnen. Man sollte sich vom karibischen Flair, das der Trackname ausstrahlt, allerdings zunächst nicht täuschen lassen, legt der Herr A. doch vor allen Dingen Wert darauf, seine sphärische Deepness der Hörerschaft fast ausschließlich über die subtile Schiene näher zu bringen. Alle Sonnenanbeter dürfte dann allerdings die von Robert Babicz verrichtete Remixarbeit auf den Plan bringen, welche das Original in überaus warme Gefilde zu katapultieren weiß. Erschienen ist die für alle Freunde von Progressive House sehr empfehlenswerte Platte übrigens auf seinem eigenen Label DAR, wobei derjenige, der am schnellsten errät, was sich hinter diesem Kürzel versteckt, von mir ein ähmja... Lob spendiert bekommt. ;)

    Bereits zu Beginn geizt der Original Mix nicht mit düster anmutenden Bassline- und Flächenwandandeutungen, welche auf einem Drumming-Gemälde, welches stets irgendwo auf der kaum überschaubaren Grenze zwischen Progressive und Techhouse schlingert, stetig an Einfluss gewinnen und damit schon in der Frühphase des Tracks die atmosphärische Ebene auf überaus deepe Gefilde eichen. Die Tonebene im Hintergrund entpuppt sich dabei trotz ihrer schleichenden Monotonie als Zugpferd des Ganzen und kann sich vor allen Dingen in Zusammenarbeit mit den variantenreichen Drummingzusammenstellungen markant in Szene setzen. Infolge eines anstehenden Kurzbreaks gesellt sich zu den bisherigen Elementen zudem eine unaufdringliche Melodielinie, welche nicht minder deep gesattelt auftritt und damit der sphärischen Ebene einen weiteren gehörigen Schub verleiht. Die Entwicklung vollzieht sich dabei allerdings ohne Unterlass auf subtilem Hoheitsgebiet, sodass es der Melodiefolge auch vorbehalten ist, nur sehr langsam dem Schatten der Hintergrundtöne zu entfliehen. Dennoch gelingt ihr dieses Unterfangen in Zusammenarbeit mit dem leicht groovenden Untergrund, wobei sie es nicht auslässt, ihre als kleine Nadelstiche getarnte Instrumentierung verdientermaßen an die vordeste Front dieses progressiven Machwerks zu hieven. In dieser Formation erreicht der Track dann auch seine intensivste Phase, bevor er sich in bekannt subtiler Machart wieder langsam, aber stetig zurückbaut, ohne dabei die zwielichtigen Hintergründe in die Wüste schicken, welche bis zum Schlussakt viel mehr als nur als schnöde Begleiterscheinung auftreten. Alles in allem ein Stück, das wohl am besten zu vorgerückter Stunde sein Potenzial zu entfalten imstande ist und damit von meiner Seite verdiente 5/6 einheimst. :D

    Ziemlich konträr geht dann der Robert Babicz Sunshine Mix die Grundlage an, kleidet diese in ein überaus sommerlich-entspannt anmutendes Gewand und macht dabei seiner Bezeichnung aller Ehre. Den gemeinen Hörer erwartet hier dennoch kein brachial verbreiteter Gute-Laune-Zwang, denn Robert Babicz hat auch auf diesem für ihn eher unbekannten Terrain sein ganzes kreatives Potenzial ausgeschöpft, um seinen Remix zu einem wohlig-melodieseligen Stück Progressive House subtiler Bauart zu arrangieren. Das geht bereits mit den zurückgelehnten Alternativmelodiebögen los, welche in einem lässigen Intro von Beginn an die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und zunehmend drummingtechnische Unterstützung erhalten, welche sich alsbald aus herrlich groovende Basslinewand in deepen Klangfarben entpuppt. Obwohl diese sich stets dezent im Hintergrund hält, so macht vor allen Dingen das überaus gelungene Zusammenspiel aus schwelender Basis und luftigen Melodiefragmenten, welche im weiteren Verlauf schließlich auch die Hintergrundtöne aus dem Original nicht mehr missen wollen, den Reiz dieses Stücks aus. Wem das Zusammenspiel der Elemente bisher noch nicht genug sonnenbetankt erschien, dem dürften dann spätestens mit dem Einsatz einer wunderbar schwerelosen Synthiemelodiefolge die Argumente ausgehen. Diese perfektioniert nicht nur die sphärische Entspanntheit dieses Remixes, sondern wächst zusammen mit den restlichen Melodiestrukturen zu einer mehr als gelungene Hängematte aus sommerlichen Klangfarben, welche sich auch im Mittelteil des Ganzen, wenn sich Synthies und Anhang eine verdiente Verschnaufspause gönnen, heran. Das Hauptaugenmerk verharrt dann kurzzeitig wieder auf dem groovenden Untergrund, wobei die Melodieelemente es sich natürlich nicht nehmen lassen, bald noch ein letztes Mal in progressiver Manier aus der Basis hervorzuschweben, um dem Mix ihren subtil sphärischen Stempel aufzudrücken. Summa summarum ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit von Robert Babicz, der für diese fast break-lose Sommerposse mit nicht weniger als 5,75/6 belohnt werden sollte. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Ich kenn den Herrn seit seinem Release "Raver" mit einem sehr coolen Pig & Dan Remix. Solltest du dir auch mal anhören, vielleicht gefällt's dir ja. ;)

    Nunja... kommen wir zum jetzigen Release vom Russen. Ich finde er hat sich wieder alle Mühe gegeben, aber wenn er immer so hochkarätige Remixer nimmt hat er es etwas schwer. :D Trotzdem ist sein Original Mix sehr hörbar und kratzt schon an an den oberen Plätzen.
    Robert Babicz erstaunt mich immer wieder. Der Kerl klettert in meiner Produzenten Top-Liste höher und höher. Das hier hat etwas von Liebe auf den ersten Blick... sein Remix ist einfach wunderbar.

  • Das Original grooved nur so vor sich hin, ist mir aber insgesamt zu minimalistisch! Das sommerliche, was ich beim Original vermisst habe, beommt der höre dann im Robert Babicz Sunshine Remix. Der ist schön relaxed und lädt zum Entspannen ein. Vollkommen überzeugen kann er mich damit aber nicht! ;)

    Original Mix: 4/6
    Robert Babicz Sunshine Remix: 5/6