[2009-07-11] B-Parade - Berlin Dance Parade

  • Zitat

    So wie das Oktoberfest nach München gehört und der Striezelmarkt nach Dresden, so gehörte einst die größte Parade der Welt nach Berlin. Nachdem sich die Love Parade mit der Technoszene identifizierte, ganz egal ob es die einen zum wunderbaren Fest zelebrierten oder andere es als kommerzielle Medienschlacht kritisierten, war die Parade ein Teil dieser Jugendkultur.
    Nachdem die Macher und Idealisten vom Thron gestoßen wurden, trieben Eigeninteressen die Love Parade in Berlin zu Grabe. Aber auch in anderen deutschen Städten wurde nicht mehr in den Straßen getanzt. „G-Move“ in Hamburg, „Reincarnation“ in Hannover, alles Geschichte. Für Freunde der elektronischen Musik vollkommen egal aus welchen Gründen. Nun die Love Parade in der Metropole Ruhr. Wenn es da so ein Erfolg ist, warum geht’s dann nicht in Berlin?
    Man stelle sich einmal vor das Oktoberfest wird z.B. nach Stuttgart verlegt. Ein Aufschrei wo allen Bayern die Weißwurst im Halse stecken bleiben würde. Diesen Aufschrei gab es beim Ende der Lopa in Berlin kaum. Warum auch? Identität war verloren, gleiche Musik, gleiche Wagen, hauptsache man sah wie Pornos gedreht wurden. Die Menschen mit Tränen in den Augen die diesen großen Zusammenhalt und Hype noch in Erinnerung hatten, wurden immer weniger.
    Aber nun ist Hoffnung in Sicht! Die Technoszene hat sich gesund gestoßen, ist raus aus den Charts und rein in die Herzen der Menschen. Jedes Wochenende feiern Millionen in Clubs, Kellern, leeren Hallen, auf Wiesen und an Strände, mehr als Hip Hopper und Rockfans zusammen. Und nun kommt die Parade dahin wo sie hingehört: In unsere wunderschöne deutsche Hauptstadt. Nutzen wir diese Chance wieder von vorne anzufangen. Früher war es schön, aber nicht besser als das Morgen seien kann. Mehr Bewegung, mehr Abwechslung, so dass die Dorfjugend erst gar keine Chance hat sich in der Vielfältigkeit der elektronischen Musik wohl zu finden. Dies ist keine Intoleranz denen gegenüber, sondern die Intoleranz derer die ins Normalbild passen und sich über anders gekleidete Menschen amüsieren. Hippies, Gothiks, New Lifestyle Egos, Trillerpfeifen und Schlaghosen. Wenn dies eure Sicht ist und nicht nachgemacht, dann seid ihr willkommen. Gayhouse, Gabber, Drum´n´Bass, Goa, Acid oder Leute die einfach nur ganz normalen Techno hören ohne sich selbst in eine Kategorie packen zu lassen, her mit euch! Für alle die denken, dass diese kostenlose aber dennoch wahnsinnig teure Party immer noch kommerzieller Bullshit ist, kein Problem. Fliegt nach Ibiza und bezahlt 50 Euro Eintritt für einen Club und vergesst nicht eurer Muskelshirtplagiat von Armani anzuziehen. Wenn euch dieses Prestige mehr wert ist als die Musik, brauchen wir euch nicht. Wir brauchen Leute die etwas bewegen, Musik machen und wieder in Berlin feiern wollen. Veranstalter, Communities, DJ´s und Producer, aber vor allem Du! Genau du, der diesen Text nicht dämlich findet, sondern immer noch mit den Kopf vor Zustimmung nickt. Nehmt Teil an der B-Parade in Berlin. Sei Teil der Parade, ganz getreu dem Motto: Be-Parade! Am 11. Juli 2009 unter der Siegessäule. Und wehe wir sehen dich nicht!!!