Cliff Coenraad "Modulate / Nord West"

Track Rating
5.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • N'Abend zusammen!

    Mit seiner letzten Platte in Zusammenarbeit mit Thomas Hagenbeek hat Cliff Coenraad bereits die Richtung vorgegeben, mit seinem neuen Two-Tracker geht er diesen Weg nun konsequent weiter. Im Klartext heißt das: Hinfort vom klassischen Trancesound und auf zu neuen, elektroid geprägten Ufern, welche seine Wurzeln aber nicht gänzlich unter den Tisch kehren, sondern immer mal wieder passend durchscheinen lassen. Ein Minimum an gewisser Sympathie gegenüber dreckigen Elektroanteilen sollte aber schon vorhanden sein, um sich mit dieser auf Marco V's Label inCharge Records Scheibe anzufreunden. Hörproben in (fast) voller Länge gibt es jedenfalls wie immer auf Astralmusic.nl oder hier und dort auf Youtube. :yes:

    Modulate beginnt seine spannende Reise auf einem durch allerhand Effektfetzen angereicherten Beat, auf welchem sich selbige ohne Unterlass die Klinke in die Hand geben und schließlich die Entfaltung einer elektroid drückenden Bassline initieren. Diese nimmt auch sofort das Heft in diesem Track in die Hand und schiebt das Ganze genüßlich sabbernd nach vorne, wobei sich im weiteren Verlauf auch die Begleiteffekte wieder ans Sonnenlicht heraustrauen und das Stück bis an den Rand eines ersten Kurzbreaks forcieren. Dort wird für einen kleinen Moment eine klassisch trancig geprägte Melodielinie in hoher Anschwillgeschwindigkeit aus dem Untergrund herausbefördert, welche sich im Anschluss allerdings schnell wieder vom elektroiden Arrangement, das bis zum nächsten Break sein noch ein wenig dreckigeres bzw. verzerrteres Gesich zeigt, den Schneid abkaufen lässt. Auf das bereits angedeutete Break braucht der gemeine Hörer aber nicht allzu lang warten, sodass er sich in diesem wieder den überaus positiven Charakterzügen der bekannten Melodielinie hingeben kann. Indem sich diese danach auch in Zusammenarbeit mit dem nun etwas zurückgenommenen Drumming eint, erreicht der Track kurzzeitig sogar fast schon peaktime-ähnliche Gefilde, unterbricht diese aber recht schnell durch ein weiteres Kurzbreak, welches mit entspannten Flächenandeutungen im Hintergrund und vordergründigem Elektroschleifen etwas gediegener um die Ecke geschlichen kommt als seine beiden Vorgänger. Nichtsdestotrotz geht der Track im Anschluss wieder in eine drückende Elektrophase über, bei der erneut die verzerrten und fragmentierten Klänge vorherrschen und sich von der groovenden Bassline bestens unterstützen lassen, ehe das Ganze mit Siebenmeilenstiefeln auf sein Ende zuläuft. Insgesamt eine interessante Vermischung von elektroiden und trancigen Einflüssen, welche von meiner Seite verdiente 5/6 erntet. :D

    Nord West auf der B-Seite liebäugelt dann noch eine Nuance mehr mit elektrohousigen Gefilden, besitzt aber ebenso wie sein Vorgänger das gewisse Etwas, um den Hörer nicht nur tanzbeinorientiert zu ködern. Dazu zählt vor allen Dingen ein monotones Basslinefragment, welches sich im Untergrund ein schön groovendes Nest baut und zudem keinesfalls Berührungsängste gegenüber verzerrten Melodieandeutungen zeigt, welche sich langsam, aber stetig den Platz an vorderster Front dieses Tracks sichern. Nach einem ersten anschwillenden Break lassen sich diese in ihrem verspielten Charakter nun vermehrt von immer wieder passend eingeworfenen Drummingtönen in markanter Instrumentierung begleiten, welche sich ebenfalls sehr gut in den "Flow" des Untergrunds einfügen. Für die nötige Portion Abwechslung zeichnet sich im Anschluss ein weiteres Kurzbreak aus, welches entspannte Melodietöne aus dem Sack lässt und damit kurzzeitig für eine Durchschnaufgelegenheit sorgt, ehe sich das Ganze jetzt mit knarzenden Subbässen, der verzerrten Elektromelodie und den markanten Drummingelementen wieder auf seine groovenden Vorzüge konzentriert. Langeweile bleibt für das Stück aber dennoch ein absolutes Fremdwort, lässt sich das Ganze doch bald erneut von einem Luft herausnehmenden Kurzbreak unterbrechen, welches kurz vorm anschwillenden Höhepunkt auch die entspannten Melodietöne noch einmal vom Stapel lässt. Mit weiteren Quietscheffekten schaufelt der Track im Anschluss eine letzte drückende Elektrophase heran, sodass man sich einige Momente später mit ebenfalls alles andere als unverdienten 5/6 aus meinem Rezensionskeller schmücken kann. ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Hmm, was soll man jetzt noch zu den Tracks schreiben? Ach genau, es gibt ein Repimp zu "Modulate", welches mir besser als das Original gefällt und deutlich flotter und frischer klingt! Ansonsten kann ich mich den Bewertungen von hammer fast so anschließen! ;)

    ----> "Modulate" (Repimp): 5,75/6
    ----> "Modulate" (Original): 5/6
    ----> "Nord West" (Original): 4,75/6

    Zu hören gibts das Repimp auf Cliffs' Myspace- Seite.