Umek & Beltek "Option to stimulate / Lifetime use"

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  • Die Zusammenarbeit für Army Of Two hat den beiden Slowenen Umek und Beltek anscheinend so viel Spaß bereitet, dass sie nur einige Monate später nun bereits den Nachfolger unters gemeine Volk werfen. Dieser spaziert diesmal als feiner Two-Tracker daher, der sich von elektroiden, trancigen und techhousigen Gefilden beeinflusst fühlt und in seinem drückenden Vorwärtsgang für erheblich Furore in den Tanzbeinen sorgen könnte. Erschienen sind die beiden neuen Tracks dabei wieder auf Pilot 6 Recordings, einem kleinen Sublabel des Armada-Imperiums, und können auf der Umek'schen Homepage sowie bei Youtube (hier und dort) in voller Länge auf Mark und Bein losgelassen werden. ;)

    Option To Stimulate orientiert sich jedenfalls eindeutig an seinem Vorgänger, was sich bereits nach wenigen Momenten des druckvollen Beatempfangs unverkennbar am Heranschleichen einer elektroid atmenden Melodielinie offenbart. Zuerst nur wabernd und flächig, aber zusammen mit einer drückenden Bassline im Rücken zunehmend stakkatierter sowie tanzflächenorientierter pfeift das Ganze dabei auf dezente Trackaufbaugesten und schleudert dem Hörer viel lieber seine überaus präsente Elektro-Affinität auf die Zwölf. Zeit für übertölpelte Erwartungen wird dabei zum Luxusproblem, schließlich entwickelt sich das Ganze im Handumdrehen mit weiteren trancigen Begleittönen zu einem wahrhaftigen Peaktime-Kracher, der seine alte Liebe Uplifting auch im kommenden Break nicht abstreifen mag und die elektroide Stakkatomelodie nun in alternativem Arrangement nach vorne treiben sieht. Zwar gestaltet sich das Stück dadurch kurzzeitig etwas sphärischer, doch die ersten Bassline-Verschnitte wagen sich schnell wieder aus ihrem Schneckenhäuschen heraus und stellen in einem interessant wabernden Übergang am Ende des Break den perfekten Faden zur erneuten Entfaltung der Rampensau-Melodie in elektroider Tarnung her. Wenn sich die Melodieelemente schließlich in harmonischer Eintracht präsentieren, dürfte schließlich auch dem Letzten klar sein, welches Ziel das Ganze mit seinem simplen, aber effektiven Aufbau verfolgt. In einem elektroiden Outro verabschiedet sich der Track dann schließlich und hinterlässt trotz eindeutiger "Army Of Two"-Überschneidungen ein überzeugendes 5/6-Gefühl. :yes:

    Dass ein dritter Track in diesem Stile eindeutig zu viel des Guten gewesen wäre, dürfte glücklicherweise auch den beiden Slowenen nicht entgangen sein, sodass Lifetime Use etwas weniger uplifting-schielend um die Ecke geschlichen kommt. Trancige Anleihen sind zwar auch hier keinesfalls unter den Tisch zu kehren, doch das Ganze hat sich diesmal etwas weniger der Haudrauf-Methode verschrieben, sondern bietet seine melodischen Ansätze lieber in etwas fragmentierterer Form feil. Mit einer interessant tänzelnden Bassline in elektroid-stakkatierter Ausrichtung verschreibt man sich dabei einem eher groovenden Charakter, welcher sich anfangs nur von einigen immer wieder passend eingeworfenen Tonschalen umgarnen lässt und seinen Untergrund mit leicht klickernden Effekten ausstopft. In einem ersten Kurzbreak offenbaren sich schließlich weitere monotone Melodieandeutungen, welche überaus flink im hiesigen Trackgewand ihren Stammplatz finden und zusammen mit den bisherigen Tönen gelungen vom groovenden Untergrund unter die Arme gegriffen werden. Ein weiterer Pluspunkt dieses Stücks ist eine gewisse sphärische Entwicklung, welche in seinen beiden Vorgängern aufgrund anderer Prioritäten nur minimal zu erkennen war und im Jetzt und Hier durch das stetig durch weitere Melodietöne erweiterte Klangspektrum auf der hypnotischen Intensitätsskala immer wieder einige Kletterpartien unternimmt. Ein weiteres Kurzbreak unterbricht zwar kurzzeitig den Trackfluss, doch der wird im Anschluss schnell wieder eingeholt, ehe sich die Elemente schließlich doch langsam zurückbauen und auf den bevorstehenden Schlussstrich vorbereiten. Insgesamt haben wir es hier mit einer gelungenen Genre-Melange aus Electro, Techhouse und Trance zun tun, welche mit ihren verdienten 5,25/6 für meinen Geschmack sogar die starken Vorgänger etwas übertrifft. :D


    Greetz,
    :: der hammer ::

    2 Mal editiert, zuletzt von hammer (3. Dezember 2008 um 21:09)