N'Abend zusammen!
Vor einigen Wochen ist mir während Matt Darey's Nocturnal Radio Show ein höchst jahreszeitgemäßer Track über den Weg gelaufen, für den sich die beiden Schweizer Chris Reece und Dinka verantwortlich zeigen. Auf den passenden Titel Autumn Leaves hörend bietet diese Kollaboration entspannt vorwinterliche Klänge in einem schmackhaften Rahmen aus Progressive House, welcher durch trancige Melodieversatzstücke die passende Gewürzmischung für das imaginäre Auflockern auch des trübsten Novembergraus bietet. Auf Vinyl wird man das Ganze aber wohl leider nicht finden, denn das verantwortliche Label Enormous Tunes hat sich ausschließlich dem digitalen Vertriebsweg verschrieben - wer sich trotzdem einen aussagekräftigen Höreindruck (von den imho beiden ansprechendsten Mixen) verschaffen möchte, klickt einfach auf die unten folgenden Links. ![]()
Die beruhigende Ausstrahlung des Progressive Dub kann dabei bereits nach wenigen Momenten inhaliert werden, wenn sich auf einem lockeren Beat die ersten Melodiesprengsel offenbaren und mit ihrer positiven Aura auch sogleich ein herrliches Piano-Kurzbreak initiieren. Entfaltet dies bereits einen ersten Eindruck von der entspannten Stimmung dieses Tracks, macht sich im Anschluss erst einmal eine elektroid beeinflusste Bassline ans Werk, um dem Track in ihrer stakkatiert drückenden Manier den passenden Groove zu verpassen, welcher bald auch von den Melodiefragmenten sehr herzlich aufgenommen und infolgedessen passend begleitet wird. Zusammen mit weiteren Melodietönen im Hintergrund und dem in denselbigen eintretenden Drumming weiß auch das nächste Break mit der wunderbar entspannten Ader der Pianomelodie zu überzeugen, ohne dass dabei der Groove allzu sehr im Nirwana zu verschwinden droht. Schließlich liegt es an seinem erneuten Emporklettern, dass sich das Piano zugunsten dezenter Flächen sowie der sphärisch warmen Melodieeinstreuungen wieder zurücknimmt, sodass das Ganze im Anschluss mit auf der Bassline tänzelnden Melodietönen auch im Zusammenspiel mit dem Drumming seinen Hang zum leicht Melancholischen nicht übertüncht. Lässt sich das Drumming alsbald wieder zurückfallen, steht auch dem dritten Piano-Break nichts mehr im Wege, die von den Geistern seiner Vorgänger gerufene entspannte Atmosphäre noch einmal zu zelebrieren, ehe sich die Bassline wieder markant zurückmeldet und in der finalen Phase des Tracks noch einmal mit den Melodiefragmenten gelungen zusammenarbeiten darf. Insgesamt eine herbstlich runde Sache, die sich wunderbar unaufgeregt ihre für meinen Geschmack überaus verdienten 5,25/6 abholt. ![]()
Der Michael Cassette Remix der umtriebigen Finnen Erkka Lempiäinen und Matti Heininen geht das Thema dann mit seiner zum Markenzeichen gewordenen Retro-Affinität an und verpasst dem Ganzen einen gelungenen Synthie-Umhang. Zu Beginn liegt es aber erst einmal an einigen monotonen Alternativtönen in einem Quasi-Intro, eine im Vergleich zum Vorgänger nicht minder unaufgeregte Atmosphäre heraufzubeschwören, bevor sich aus dem Hinterhalt eine leicht drückende Bassline heranschiebt und schon bald den typischen Michael-Cassette-Groove offenbart. Zaghafte Looptonfolgen im Hintergrund bilden dabei die Vorläufer für die sich bald zum ersten Mal zeigende Synthie-Alternativmelodie, welche erneut eine nicht zu verkennende 80er-Referenz in sich trägt und nach kurzem Pausieren schließlich in voller Catchiness (man möge mir diesen Anglizismus verzeihen) zurückkehrt. Sphärisch bewegt sich das Ganze dabei fast schon zu sommerlich für seinen herbstlichen Namen, doch wer will es der verschmitzten Synthie-Melodie verdenken, wenn sie im folgenden Break noch einmal mit ihren hellen Klangfarben die Gehörgänge bezirzt, ehe sich das Ganze mit den Looptonfolgen im Untergrund und der drückenden Bassline schließlich auf seine letzten Meter begibt. Alles in allem könnte der Mix zwar etwas mehr Abwechslung vertragen, doch für solide 4,75/6 sollte es dennoch auf jeden Fall reichen. ![]()
Greetz,
:: der hammer ::