Shifter & Carvell "A dark distance"

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  • N'Abend zusammen!

    Die beiden britischen Produzenten Kenny Shifter und Andy Carvell waren mir zwar bisher kein Begriff, haben mich aber gleich mit ihrer Debüt-EP auf BozBoz, dem Label von Quivver, auf ihre Seite gezogen. Denn es dauerte nicht allzu lange, bis ich den herrlich düsteren Klänge von A Dark Distance, welche sich wohl am ehesten als Deep Progressive House mit leicht tranciger Ader beschreiben lassen, verfallen war. Wer auf ein ähnliches Schicksal aus ist, sollte also schleunigst Astralmusic.nl oder die hauseigene Myspace-Seite mit seinem Besuch beglücken... ;)

    Der Original Mix hat sich dabei ganz der unaufdringlichen Art und Weise des Trackaufbau verschrieben und präsentiert nach einem anfänglichen Einrollen als erstes bemerkenswertes Element einen Industrial-Klang, welcher sich in seiner monotonen und stakkatierten Struktur langsam aus dem Hintergrund aufbaut und in einem ersten Kurzbreak bedrohlich anschwillt und damit einen ersten Vorgeschmack auf die düstere Atmosphäre dieses Stücks gibt. Im weiteren Verlauf hält sich dieser Sound dann wieder vermehrt zurück, sodass der geneigte Hörer der Entwicklung einer sich kontinuierlich steigernden Bassline in tiefenlastiger Ausarbeitung beiwohnen kann, welche nun auch recht bald ein weiteres Break einleitet. Dieses steht nun ganz im Zeichen einer wunderbar subtilen Melodielinie, welche beweist, dass man trotz simpler Struktur mit der entsprechend deepen Ausrichtung eine intensive Atmosphäre aufbauen kann, wobei man hier die arpeggierte Melodieunterstützung natürlich nicht ganz vergessen darf. Die von düster über mysthisch bis geheimnisvoll reichende Stimmungspalette funktioniert jedenfalls auch zsuammen mit dem Untergrund mehr als passabel und offenbart im letzten Drittel - als kleinen Höhepunkt, sofern man das bei diesem progressiven Aufbau überhaupt sagen kann - eine weitere Melodielinie in wunderbar flächigen Klangfarben, welche sich hervorragend mit den bisherigen Elementen arrangiert und das Stimmungsbarometer noch einmal sehr weit nach oben ausschlagen lässt. Ein letztes Break, in dem die Tonfolgen mit dem Industrial-Sound leicht anschwillen, rundet das Ganze schließlich ab und wehrt die letzten Zweifel an diesem geschmackvoll düsteren Potpourri ab, welches in meinen Ohren überzeugende 5,5/6 verdient haben soll. :D

    Auf der B-Seite wartet diese Platte dann mit einem Hybrid Mix auf, welcher sich trotz seines großen Namens eher zahm zeigt und bereits mit der subtilen Melodielinie aus dem Original in einem entspannten Intro mit allerhand Soundeffekt-Überladung beginnt. Diese setzt sich schließlich auch im weiteren Verlauf fort, wenn sich das Ganze in nur nuancenhaft abgeänderter Form seine Bassline- sowie Begleitmelodieunterstützung erarbeitet. Die flächige Variante kommt hier allerdings schon kurz vor und im ersten Break zum Erscheinen und prägt das Ganze natürlich in ihrer sphärisch deepen Intensität, bevor auch sie sich wieder den Soundeffekten sowie der subtilen Melodielinie beugen muss, welche zudem auch in der Phase nach dem Break zusammen mit dem düsteren Untergrund den Ton angibt. Immerhin schleicht sich die flächige Melodiefolge aber mit der Zeit wieder langsam auf das Trackbett, sodass dieser Mix weniger in totaler Düsternis schwelgt, sondern auch einige schwebende Offerten zu bieten hat. Ein weiteres Break in Industrial-Klangfarben schließt sich nun an und macht es den Melodien erst sehr schwer, sich in Szene zu setzen, bevor alle drei gemeinsam aber schließlich doch noch einmal auf dem zur interessanten Breakbeat-Einlage mutierten Drumming ihre sphärischen Vorzüge in die Gehörgänge flößen. Insgesamt kann diese Überarbeitung für meinen Geschmack zwar nicht mit dem Original mithalten, nach anfänglicher Skepsis spielt sich dieser Mix aber immer mehr in einen progressiven Rausch, der mir auf jeden Fall verdiente 5/6 wert ist. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::