Was für ein possierliches Tierchen, das uns der israelische Produzent Guy J mit Geko da auf dem Silbertablett serviert! Eingefasst in einen Rahmen aus techhousigen, minimalen und progtrancigen Einflüssen kriecht es sich - ganz wie es seiner Art entspricht - in die Gehörgänge seiner Zuhörer, um sich dort erst einmal gemütlich einzunisten, worauf die befallene Person allerdings keineswegs mit erregtem Schreien beginnt, sondern sich genüsslich in die angenehme Atmosphäre des Tracks fallen lässt. Wer sich ebenso wie ich infizieren möchte, sollte daher unbedingt einmal die Myspace-Seite des Tel Aviv'ers und/oder die auf Bedrock Records erschienene Platte unter die Lupe nehmen.
Der Original Mix zieht es dabei jedenfalls vor, unter minimal arrangierten Klängen in sein Trackbett zu schlüpfen, auf welchem er allerdings bereits nach wenigen Momenten aus seiner Lethargie aufwacht und das Ganze mit aus dem Hintergrund erwachsenden Melodieversatzstücken aufmischt. Diese präsentieren sich zunächst eher flächig, um sich im weiteren Verlauf in Zusammenarbeit mit weiteren Tönen ein eher trancig anmutendes Spektrum anzueignen und in diesem in einem ersten Kurzbreak herrlich sphärisch anzuschwillen. Ein schwingendes Basslinefragment sorgt dabei im Untergrund für die nötige Portion Groove, welche mit der warmen Atmosphäre des Tracks wirklich sehr gut umzugehen weiß. Dies zeigt sich insbesondere in der weiteren Entwicklung der Melodielinie, welche nun zunehmend charakteristische Formen annimmt und dem Ganzen trotz subtiler Wahrnehmung unverkennbar den Stempel aufdrückt. Ein weiteres kleines Break in leichter Anschwill-Manier schließt sich an und bietet damit den perfekten Vorlauf für die sich im Anschluss nun zu Höchstform aufschwingende Melodieebene. Dazu gehört nicht nur die noch ein wenig intensivere Ausarbeitung der wunderbar warmherzigen Melodielinie im Hintergrund, sondern auch ein flirrendes Tonschweben in hitzigen Synthies, welches die entspannte Atmosphäre noch einmal mehr als passend unterstützt. Die restlichen Momente gehören dann einem galanten Trackabbau, bei dem man noch einmal ausführlich den minimalen Unterbau des Stücks begutachten kann, welcher mich in meiner euphorischen Bewertung von 5,5/6 bestätigt und damit für meinen Geschmack auch seinen Vorgänger "Under Pressure" übertrifft.
Hinter dem Remute Remix auf der B-Seite versteckt sich dann mit Denis Karimani sogar dieselbe Person, die als Error Error bereits auch die eben genannte Platte remixtechnisch verwusten durfte. Seine Überarbeitung findet allerdings eher in in elektroid inspirierten Gefilden statt, was man durch die eher minimale Struktur zu Beginn gar nicht recht glauben mag, wenn man den Verlauf des Mixes nicht genau kennt. In dieses klickklackige Arrangement schleicht sich in und nach einem ersten Kurzbreak zwar auch ein kleiner Teil der Originalmelodieelemente, unterstreicht in seiner monotonen Form aber erst einmal nur noch das minimale Gefühl. Abwechslung bringen dabei nur einige flächige Melodiespielereien ins Spiel, welche sich allerdings an einer Hand abzählen lassen, aber immerhin beim dritten oder vierten Versuch die Entwicklung einer gut drückenden Bassline initiieren, durch deren elektroiden Charme das Ganze nun etwas mehr Struktur bekommt. Noch immer schieben sich dabei Melodieelemente aus dem Original hie und da heran, um kurzzeitig für etwas sphärischen Glanz zu sorgen. Im Vordergrund hält sich dennoch die Bassline, welche im Schlussdrittel des Tracks aber mit den flirrenden Synthies aus dem Original endlich einen ebenbürtigen Mitspieler findet und damit auch der hiesigen Überarbeitung auf den letzten Metern zu einem glücklichen Händchen verhilft, welches in einer spannenden Mischung aus düster drückendem Untergrund und den hier eher mysthisch auftretenden Melodieversatzstücken endet. Alles in allem etwas zu langatmig aufgebaut, aber durch die mehr als entschädigende zweite Hälfte doch noch beruhigende 4,5/6 ergattert.
Greetz,
:: der hammer ::