Robert Babicz "Afterhourbasar / Nuda"

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  • N'Abend zusammen!

    Nach seinen für meinen Geschmack überaus grandios geratenen Scheiben auf Audiomatique und Kompakt wartet schon seit Ende Mai bereits der nächste Streich vom umtriebigen Kölner Produzenten Robert Babicz darauf, die Gehörgänge der Liebhaber der elektronischen Musik im Sturm zu nehmen. Die zwei neuen Tracks bewegen sich dabei zwar durchwegs in entspannten Sphären, vergessen aber nicht, die nötige Portion Anspruch mit auf den Weg zu nehmen, sodass sich die wahre Größe der beiden Stücke erst nach mehrmaligem Hören vollends offenbart. Erschienen ist das Ganze jedenfalls auf WIR (Wir im Rhythmus), auf deren Myspace-Seite man sich zudem die beiden Tracks - genauso wie bei Astralmusic.nl - (fast) in voller Länge zu Gemüte führen kann. :yes:

    Afterhourbasar - für die A-Seite hätte Robert Babicz auf jeden Fall keinen Namen finden können, der die gelungene Kombination aus lebendigen Melodiefragmenten und entspanntem Flair besser beschreiben würde. Ausgehend von einem sanft klickenden Drumming, welches von einem monotonen Bassline-Versatzstück gesteuert wird, werden dem Hörer dabei schon nach wenigen Momenten die ersten interessanten Melodielinien angeboten, welche galant durch den Raum schweben und damit bereits einen ersten Vorgeschmack auf die raumgreifende Afterhour-Atmosphäre dieses Tracks bilden. Unterstützt durch weitere fluffige Melodiesprengsel nimmt das Ganze nämlich nun Fahrt auf und spielt sich in seinem progressiven Aufbau allmählich in leicht hypnotische Gewässer. Zwischendurch nehmen sich die schwebenden Melodiefragmente zwar immer wieder mehr oder weniger große Auszeiten, mit dem entspannt rollenden Drumming sowie den darauf gelagerten Tönen in wunderbar fluffiger Instrumentierung wird der zurückgelehnten Atmosphäre allerdings kein Abbruch getan. In einem ersten ernstzunehmenden Kurzbreak schleicht sich dann zudem noch ein weiteres Melodiefragment heran, welches mit seinem hellen Klang die bisherigen Elemente passend ergänzt und sich dabei in den progressiven Fluss dieses überaus beruhigenden Tracks bestens einfügt. Ein weiteres Kurzbreak sowie entspanntes Auslaufen runden das Stück schließlich ab und ermuntern mich noch einmal, überzeugende 5,25/6 für diese subtile Sonnenaufgangsuntermalung nicht zu verweigern. :D

    Nuda kann seinem Vorgänger dann nicht ganz das Wasser reichen und bevorzugt insgesamt eine leicht forscher zu nennende Fortbewegungsart, welche sich zu Beginn vor allen Dingen in der etwas klarer nach vorn strebenden Bassline erkennbar wird. Angereichert durch einige minimale Soundeffekte sowie ein erstes Subbass-Grollen im Untergrund entsteht somit eine geheimnisvoll anmutende Atmosphäre, welche sich in unterschiedlicher Intensität durch den gesamten Track ziehen soll. In recht monotonem Fortgang erreicht man schließlich nach knapp vier Minuten ein erstes Break, welches den mysteriösen Charakter des Tracks durch Atmungseffekte à la Darth Vader sowie einzelne entspannte Melodietöne weiter verstärkt. Viel Abwechslung bringt dieses Innehalten allerdings nicht, denn im Anschluss kurvt das Stück erneut in seiner monoton-progressiven Art und Weise durch menschenleere Wüstenlandschaften, bevor sich am Horizont doch noch ein vager Hoffnungsschimmer aufbaut: Eine arpeggierte Melodielinie in hellen Klangfarben erscheint immer deutlicher und bringt das Ganze atmosphärentechnisch endlich auf eine neue geheimnisvolle Stufe. Auch Bass- sowie Subbass-Elemente fühlen sich nun wieder sichtlich wohler in ihrer Haut, wobei vor allen Dingen letztere im Schlussdrittel zu ungeahnt knarziger Willenskraft heranreifen und den deepen Charakter dieses Tracks noch einmal kurzzeitig etwas intensivieren. Monoton wie eh und je schweift das Stück auf den letzten Metern aber wieder auf seinen gewohnten Pfad hinüber und findet nach fast 11 Minuten Spielzeit schließlich sein Ende, das ohne diverse Längen für meinen Geschmack ruhig etwas zeitiger hätte kommen dürfen. So sind es insgesamt nämlich auch nur solide 4,5/6 geworden, die diesem Track nun als Aushängeschild reichen müssen... ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::