Sébastien Léger "Terra / Cylo"

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  • N'Abend zusammen!

    Der französische Produzent Sébastien Léger tobt sich ja schon seit längerer Zeit in der elektronischen Musik herum, wobei er sich nicht auf einen bestimmten Stil herunterschrauben lässt und neben seinen eigenen Tracks auch in der Remix-Arbeit immer wieder mit gelungenen Werkschauen sein Können beweist. Seit einigen Tagen gibt es nun einen schicken, neuen Two-Tracker auf seinem eigenen Label Mistakes Music, auf dem er fluffig inspirierten Klängen mit ordentlichem Melodieeinschlag frönt und daher auch für die hiesigen Melodieliebhaber ein gefundenes Fressen bieten könnte. Wer sich davon jedenfalls ein akustisches Bild davon machen möchte, dem ist hier sowie bei Astralmusic.nl schnell geholfen... :D

    Mit dem überaus gelungenen Terra auf der A-Seite bekommt man schon nach wenigen Momenten einen Vorgeschmack auf die verspielten Klänge dieser Platte, welche bereits hier durch wunderbar fluffig geratene Melodiefragmente vertreten werden. Ein Bassfetzen kriecht zudem zunehmend aus dem Erdreich hervor, um sich zusammen mit einem entspannten Drumming unter die Melodieansätze zu legen und einen interessanten Untergrund für diese zu kreieren. In diesem Sinne groovt sich das Stück nun erst einmal ein, verstärkt zwischendurch immer mal wieder den verschrobenen Bass-Einsatz und lässt auch die Melodieansätze kurzzeitig ungespielt schmoren. Dies ändert sich allerdings mit dem Einsatz einer subtil ausgearbeiteten Basslinewand (ja, so etwas gibt es wirklich!), welche sich in leicht deeper Manier unter die nun wieder einsetzenden Melodietöne schiebt und bereits nach kurzer Dauer ein erstes Break einläutet. Dort mutiert diese schließlich in traumwandlerischer Manier zu einer wahrhaft atmosphärischen Flächenwand, welche in wunderbar trancigen Klangfarben eine ganz neue Facette dieses Tracks aufdeckt. Das Ganze schwillt dabei bis zu einem flehenden Höhepunkt an und fällt kurz darauf im Anbetracht des nahenden Drummings wieder ineinander - allerdings nur, um im nächsten Moment das passende Melodiependant in bester fluffiger Manier zu präsentieren. In Zusammenarbeit mit den Basslinefetzen ist nämlich dieses ebenfalls imstande, das Stück stimmungstechnisch zusammenzuhalten - wenn auch nicht ganz so intensiv wie sein flächiger Vorgänger. Insgesamt dürften für diesen gelungenen Track daher mal wieder die angestaubten 5,25/6 aus dem Keller geholt werden. :yes:

    Cylo auf der B-Seite ist zwar nicht ganz so mitreißend geraten, schafft es aber ebenfalls, seine fluffigen Melodieklänge unter die Leute zu bringen. Schließlich spielen sich diese bereits nach wenigen Sekunden in gekonnt dezenter Art langsam in den Vordergrund des Tracks, um dort ein angenehm entspanntes Ambiente zu verbreiten. Da der Ruf nach Ecken bzw. Kanten allerdings sich bereits hier unverkennbar breitmacht, lässt Sébastien Léger nach einer Minute Spielzeit nun auch eine flexibel drückende Bassline frei, welche groovesteigernd und breakfordernd ihren Einstand feiert. Legt die Melodielinie im letzteren mit weiterer Tonanreicherung ein lupenreines Solo hin, so harmoniert sie im Anschluss auch zusammen mit dem Restarrangement. Atmosphärische Unterstützung naht zudem durch den Einsatz subtiler Flächen, welche sich im Hintergrund an die fluffigen Töne schmiegen, schon bald aber wieder zwecks Fokussierung auf die Bassline zurückgedrängt werden. Nach einem weiteren Break mit identischem Aufbau ist dann aber die Zeit gekommen, um sich erneut für ein paar Momente aus der Umklammerung zu befreien und das Ganze ein wenig sphärisch zu beglücken. Alles in allem ein Track für laue Sommerabende und über mehr als solide 4,75/6 sicherlich hocherfreut. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::