Moonbeam "Spring story EP"

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  • An den überzeugenden Produktionen des russischen Brüderpaars Pavel und Vitaliy Khvaleyev alias Moonbeam kommt man ja derzeit kaum vorbei. Veröffentlichungen auf Songbird (u.a. auch auf der ISOS 6), Traum, Proton Music oder ihrem eigenen Label Moonbeam Digital standen in den letzten Monaten an und überzeugten durch die Bank durch immer wieder ausgefallene sphärische Momente - mal mehr, mal weniger energetisch. Ganz frisch steht nun erneut eine Platte auf Traum in den Startlöchern, die unsere Ohren verwöhnen möchte - hier sowie bei Astralmusic.nl gibt's schon mal einen passenden Vorgeschmack. :yes:

    Die EP beginnt mit dem herrlich mysthisch gehaltenen Soft Heart, zu dem es auf der oben verlinkten Myspace-Seite von "Traum Schallplatten" übrigens auch ein nettes Video gibt. Mit einem in Watte gewickelten Drumming beginnt der Track dabei, den Hörer durch die ersten Melodieandeutungen im Hintergrund zu fesseln. Nach dem Einsetzen einer wunderbar deep gehaltenen Bassline vermehren sich nun die immer wieder fragmentiert eingeworfenen Melodieelemente, welche von flächiger bis fluffiger Instrumentierung stimmungstechnisch einiges auf dem Kasten haben, und vereinnahmen den Track mit ihrer wunderbar geheimnisvollen Atmosphäre. An allen Ecken und Enden lugen die subtilen Melodien hervor und laden dabein auf ihre ganze einge Schatzsuche innerhalb des mysthischen Soundspektrums ein. Nach einem kurz eingeworfenen Break gestaltet sich die Melodiefindung nun zwar etwas geradliniger, präsentiert dabei in immer noch verwobenen Instrumentierungen aber eine noch wesentlich mehr unter die Haut gehende Stimmung, die auch bestens in die Wintermonate passt - wenn nicht mal wieder verfrühter Frühling im Februar ausbricht. :no: Langsam verabschieden sich die Melodiefragmente wieder in ihre unteridischen Bauten und lassen das fein strukturiertes Drumming zurück, welches den Track immer noch recht düster zu Ende geleitet. Insgesamt zeigen sich Moonbeam hier einmal mehr in Bestform, sodass es meiner Meinung nach auch wieder für sehr gute 5,5/6 reicht. :yes:

    Something Alive ist dagegen der fragilste Track, den ich von Moonbeam bisher gehört habe und beschränkt sich daher in den ersten Minuten erst einmal nur auf die Ausarbeitung eines fein austarierten Drummings, welches mit allerhand klickernden Effekten angereichert wird. Zudem zeigt sich auch die Bassline von ihrer überaus deepen Geschmeidigkeit und legt sich sehr galant unter die Sounds. Erst kurz vor dem Break entschleichen dem Untergrund die ersten sphärischen Töne, welche sich nach einem Kurzbreak dann urplötzlich in einer hellen Synthiefahne über das Drumming ergießen, dann aber schnell wieder in den Hintergrund verschwinden. Mit der Zeit mehren sich aber wieder die Anschleichversuche, sodass man trotz recht monoton gehaltener Spielweise keinesfalls in die Falle der Langatmigkeit tappt. Alles in allem zeigt sich mal wieder die Vielseitigkeit der beiden Russen, die mir hier trotz spärlicher Atmosphäre solide 4,5/6 abluchst. ;)

    Zu guter Letzt fehlt natürlich der Namesgeber der EP: Spring Story präsentiert sich dabei als Mittelding zwischen seinen beiden Vorgängern und lässt dabei zu Beginn vor allen Dingen mit seiner düster drückenden Bassline aufhorchen, die das Ganze monoton nach vorne drückt. Erweitert mit interessanten Effekten baut sich nun immer wieder eine geheimnisvolle Tonhöhe im Untergrund auf, welche in unterschiedlichen Ausarbeitungen dezent auf sich aufmerksam macht. Nach einem ersten Kurzbreak entfalten sich diese Andeutungen schließlich auch zu einer subtil klimpernden Tonfolge, welche in ihrer Minimal-Manier den Track in seiner Vorwärtsbewegung passend unterstützt. Unterbrochen wird der Fluss aber leider jäh durch den Fleischwolf, der sich der Melodie annimmt und sie erneut in mundgerechte Stücke zerreißt. Damit ist auch die subtil sphärische Arbeit an der Grenze des Möglichen und verabschiedet den Track nach fünfeinhalb Minuten wieder in den Äther. Insgesamt sind jedenfalls 4,5/6 sicherlich auch hier mehr als angebracht. :yes:


    Greetz,
    :: der hammer ::