N'Abend zusammen!
Bin letztens durch Zufall auf den russischen Progressive-Produzenten Alex Golawonow alias Mango aufmerksam geworden, der mit seiner Serene EP auf dem digitalen Label Neuroscience Deep einen meiner Meinung nach sehr überzeugenden 2-Tracker abliefert. Uns erwarten hier nämlich zwei wunderbar ruhige Progressive-Perlen im Stile von Snake Sedrick, die man sich ansatzweise bei Beatport, Dancetunes oder vielleicht auch bald auf seiner Myspace-Seite anhören kann - habe mir die Tracks letzte Woche gekauft und bereue keinen Cent davon.
Die erste Frucht der EP hört auf den Namen Encanta und bietet dabei feinste Verwebungen von Progressive House und Progressive Trance in großartiger Atmosphäre. Das Ganze beginnt mit einem effektbegleitenden Drumming in zurückgelehnter Geschwindigkeit, auf dem nach einer Minute schon die ersten schönen Melodieansätze immer wieder durchscheinen. Zudem bekommt der Track kurz darauf ein gut sitzendes Electrobassline-Fragment, welches mit den sanften Melodieklängen einen gelungenen Kontrast bildet, verpasst. Die sphärischen Bedingungen werden nun zunehmend dichter, da der Track nun immer deutlicher von den zur Ebene aufgestiegenen Melodiefolgen beeinflusst wird und eine wunderbar schwebende Atmosphäre voller herbstlicher Assoziationen entwickelt. Besonders herausstechend sind dabei die herrlichen Pianospritzer, die den Track - vor allen Dingen auch im Break - schon leicht ambientlastig klingen lassen. Damit das Ganze sich nicht zu sehr in seiner Sanftheit gefällt, gibt es aber schließlich immer noch das kräftige Bassline-Fragment, welches auch im Break vor der Kooperationen mit der Melodieebene nicht zurückschreckt. Im Anschluss gerät die Atmosphäre zudem noch einen Tick dichter, da sich eine weitere passende Begleitmelodie unter die bisherigen Elemente schleicht. Insgesamt bin ich daher auch bereit, 5,75/6 für dieses wunderbar entspannte Progressive-Schmankerl hinzublättern.
Nirvana, die zweite Frucht auf der EP, ist eine Zusammenarbeit zwischen Mango & Vaya (Alex Golawonow & Vahid Emadzadeh) und lässt sich wohl am besten als Progressive Breaks charakterisieren. Vom Start weg betört der Track dabei mit seinen warmen Flächen im Hintergrund, welche sich entspannt auf die lässigen Breakbeats legen und in einem ersten Kurzbreak im Vordergrund stehen. Im Anschluss bekommt das Ganze dann passendes Basslinegewummer im Untergrund verpasst, sodass sich auch die bald zeigende Klaviermelodie in Zusammenarbeit mit den Flächen atmosphärisch wertvoll entfalten kann. So driftet das Ganze - mal mehr, mal weniger vom Drumming angetrieben - in Richtung des nächsten Breaks, in dem sich nach anfänglicher Schwebestimmung mit den wunderbaren Pianotupfern einige leicht drückende Effekte in den Vordergrund drängen und auch zusammen mit dem Drumming für einen Schub nach vorne sorgen. Die Flächen im Hintergrund werden dabei allerdings zu keinem Zeitpunkt vergessen, sorgen sie doch bald mit einem weiteren Begleitmelodiefragment und zum Ende hin wieder zusammen mit dem Piano für die sphärisch entspannte Ader in diesem Track. Alles in allem sicherlich nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, aber für verdiente 5,25/6 sollte es auf jeden Fall reichen.
Greetz,
:: der hammer ::