Zunächst das Positive:
Heute war zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gutes Wetter, Sonnenschein und Temperaturen über 20°C
. Ich habe die Gelegenheit auch gleich genutzt und bin mit guten Freunden abends zum See gefahren. Wir haben Lagerfeuer gemacht, Marschmelos geröstet, Warsteiner getrunken, neben mir saß ein süßes Bunny... Ich bin gerade zurückgekommen und muss sagen, dass es ein wirklich sehr gelungener Abend war.
Außerdem habe ich heute endlich die versprochene CD von der 7. Young Leaders Akademie in Strausberg bei Berlin vom 24. - 29. Mai diesen Jahres zugeschickt bekommen. Dabei handelte es sich um einen Workshop in der Akademie der Bundeswehr für Kommunikation und Information zu den Themen Politik, Wirtschaft, Philosophie, Journalismus und ähnlichem. Ich hatte mich angemeldet und wurde auch prompt angenommen (
). Am vorletzten Tag hatten wir die Gelegenheit, den Alltag eines Journalisten nachzuempfinden unter Anleitung professioneller Leute aus Funk und Fernsehen. Aufgabe war es, zwei (konkurrierende) Filme über die Akademie zusammenzustellen und wesentliche Problemfragen aus Politik und Wirtschaft mit Hilfe von Interviews mit Experten zu erörtern; ich war einer der Moderatoren
und unser Film hatte auch die bessere Resonanz. Als ich mir die Filme jedenfalls ansah, kamen wieder zahlreiche Erinnerungen hoch und ich dachte nicht ohne Wehmut an all die netten Leute zurück, die ich dort kennen lernte. Und jetzt muss ich einfach loswerden, was ich hier schon so oft mal schreiben wollte: Einer von den Leuten sah haargenau so aus wie Andru 8o! Das war echt zu krass, ich hab denjenigen auch gefragt, ob er im Tranceforum angemeldet ist (ist er nicht, er hört Ska
). Aber echt, man könnte den für einen Doppelgänger halten...
Jetzt @ Nachtschatten und Diablinchen: Was ihr da beschreibt, ist jene ferientypische Phlegmatie, die mir nicht neu ist. Ich sagte es ja bereits, die Dinge verlieren ihre Bedeutung, wenn man sie ihrer Exklusivität beraubt. Nachtschatten, es ist keineswegs ein Widerspruch, dass du mit deiner Freizeit nicht so recht etwas anzufangen weißt, obwohl du so viel davon hast. Der Philosoph nennt derartige Phänomene Wohlstandsverwahrlosung oder eben hedonistische Tretmühle. Es ist zum Beispiel keineswegs verwunderlich, dass die Menschen in den ärmsten Ländern dieser Welt nachgewiesenermaßen glücklicher sind als die Menschen in den modernen Industriestaaten. Ich möchte mir allerdings nicht zumuten, mit Alkohol intus um diese Uhrzeit philosophische Erörterungen vorzunehmen. Wenn es erwünscht ist, kann ich dies aber gerne zu einem besser geeigneten Zeitpunkt nachholen, da mir deine seelische Verfassung durchaus bekannt ist. Ich werde weiter unten noch etwas dazu schreiben.
Diablinchen, ich finde es sehr interessant, dass du offenbar hin und wieder deiner Kreativität in Form von Geschichten Ausdruck gibst. Ich bin nämlich auch von diesem Schlag - oder war es zumindest. Vor etwa zwei Jahren kam ich in diese Phase, in der ich all meinen unausgereiften Gedanken in Kurzgeschichten Raum gab. Vor etwa einem Jahr brach der "Fluss" ab. Seitdem scheine ich unfähig zu sein, etwas Vernünftiges aus Eigeninitiative zu Papier zu bringen. Gerade während der Ferien versuchte ich mich krampfhaft dazu zu zwingen, irgendetwas zu schreiben, denn darin liegt eindeutig meine Stärke - jedoch ohne Erfolg. Der "Fluss" lässt sich einfach nicht erzwingen, aber es gibt ihn noch; es gab Momente, in denen ich meine Deutschlehrerin schlicht sprachlos gemacht oder die ganze Klasse zum Applaudieren gebracht habe. Ich wünschte, ich könnte auch unter persönlichem Druck Derartiges zustande bringen. Ich will aber nicht zu viel von mir erzählen, sondern nur verdeutlichen, dass ich deine Situation nachvollziehen kann
. Wenn du aber einmal konstruktive Kritik für deine Geschichten brauchst, bist du, denke ich, bei mir an der richtigen Stelle :D!
Das Gefühl, die Ferien nicht effektiv zu nutzen, habe ich vor allem deshalb, weil ich in diesen kein "Projekt" habe. Vor zwei Jahren etwa war ich die gesamten sechs Wochen fleißig am Schreiben und auch wenn im Nachhinein betrachtet nicht wirklich etwas Gescheites bei herauskam, hat es mir doch eine sinnvolle Nebenbeschäftigung geboten. Im letzten Jahr standen die Ferien ganz im Sinne der Philosophie; im Zuge meiner Meinungsbildung entwickelte ich meine persönliche Philosophie und machte sie zum Gegenstand in einem entsprechenden Forum, um mir die Meinung studierter Philosophen einzuholen. Es war sehr interessant und ich erhielt viele Anregungen. Mittlerweile habe ich meine eigene Lebensphilosophie, die mir oft weiterhilft und Entscheidungen erleichtert.
Das Einzige, was mich diese Ferien befallen hat, ist eine schiere Besessenheit, Klassiker der Weltliteratur zu lesen: "Große Erwartungen" und "Oliver Twist" von Charles Dickens, "1984" von George Orwell, "Frankenstein" von Mary W. Shelley, endlich auch "Alice im Wunderland" und "Alice im Spiegelland" von Lewis Carrol.
Aber was habe ich nur wieder zusammengeschrieben...