Wow, die Meinungen hier gehen ja wirklich auseinander. Schade, dass es euch nicht allen gefallen hat, ich hatte sehr viel Spaß und möchte euch auch einen kleinen Einblick geben. 
Am Samstag gegen 10 Uhr vormittags habe ich mich auf den Weg von Rostock nach Hamburg gemacht, um dort auf meine Partycrew zu stoßen. Es ist das erste Mal, dass ich im Vorfeld eines großen Events nicht schon stundenlang DJ-Sets der auflegenden Künstler gehört habe und ich machte mir Gedanken, ob es Einfluss auf den Genuss der ASOT nehmen würde. Doch später dazu mehr. In Hamburg ging es mit einer guten dreiviertel Stunde, vielleicht sogar einer Stunde Verspätung mit dem Zug weiter. Nach Umstiegen in Münster und Enschede, gab uns im nächsten Zug ein netter Niederländer den Tipp, dass wir in Deventer in einen Zug nach Den Bosch umsteigen und so dem Schienenersatzverkehr in Utrecht umgehen könnten. Gesagt getan, trotz Verspätung in Hamburg kamen wir kurz nach 8 in Den Bosch an. Leider waren dort am Bahnhof die Schließfächer kaputt, allerdings konnten wir netterweise unsere Sachen kurzfristig in einem Hotel unterbringen.
Zwischen 21:20 Uhr und 21:50 Uhr kamen wir dann am Event an. Dank zweier WarmUp Tickets konnten schonmal 2 Leute von uns rein und Lockerboxen sichern, der Rest von uns musste in die hier schon mehrmals angesprochene große Schlange am Haupteingang. Ich kann mich hier der Mehrheit anschließen, der Einlass hat wirklich sehr sehr lange gedauert und hat im ersten Jahr oder auf der Trance Energy besser funktioniert. Hier sollte Alda Events nächstes Jahr unbedingt nachbessern. Die eigentliche Einlasskontrolle ging dann schnell und angenehm vorüber, nun noch die Jacken in die Lockerboxen, Token kaufen und los konnte die Party gehen.
Zunächst wanderten wir durch die Hallen und schauten uns alle Bühnen an. Sofort ist aufgefallen, dass der Druck auf der 138er Stage fehlte. Mir kam es so vor, als ob die Tiefen stark rausgedreht wurden. Wir entschieden uns dann die letzten Minuten von Ummet Ozcan mitzunehmen. Mir hat sein Sound sehr gut gefallen, druckvoll, nach vorne, für mich genau der richtige Einstieg. Anschließend gab es kurze Aufenthalte bei Cosmic Gate und John Askew bis wir schließlich bei KhoMha geblieben sind. Wow, was hat der Junge für ein Set gespielt! Absolutes Highlight war der Remix von Derb, welchen er ausgepackt hat, ich hätte nicht gedacht, dass den Track überhaupt jemand außerhalb von Deutschland kennt

Nun ging es rüber zur 138er und John O'Callaghan. Nach starken Auftritten in Prag 2011 und Rotterdam 2012 wusste ich, was mich erwartete und ich wurde nicht enttäuscht. Als er dann seinen Remix zur Paul van Dyk's I don't deserve you auspackte, hatte JOC bei mir sowieso gewonnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 138er Floor auch deutlich mehr Druck als noch bei John Askew, den Nachhall aus dem Nebenfloor kann ich nicht bestätigen (ich tanzte ganz hinten rechts auf dem Floor).
Kleiner Exkurs: In den letzen Jahre bewegte ich mich auf den Events in Holland immer in der Mitte der Tanzfläche, da die Leute hier (und ganz besonders in Den Bosch, da teile ich die Meiung von Hueppemann) meist rumstehen, war ich dieses Mal immer am Rand, die perfekte Entscheidung zum Party machen 
Zurück zum Geschehen, was ist bisher passiert? Tolle Sets von Ummet Ozcan, KhoMha und John O'Callaghan. Nun sollte Armin kommen, eine Wundertüte, jedes Mal wenn ich ihn sah, wusste ich nicht was mich erwartet. Bisher war alles dabei. Tolle, emotionale Sets von ihm oder auch Enttäuschende. Doch was Armin an diesem Abend in Den Bosch auf der 138er Stage ablegte, das war der absolute Hammer! Ich hatte 90 Minuten Dauergrinsen im Gesicht, ein Track toppte den Nächsten! Danke Armin, danke für dieses unvergessliche DJ Set!

Wie sollte es nun weitergehen? Ich hatte eben eines der besten Sets meines Lebens erlebt, ich war überwältigt von der Euphorie und ich wechselte die Stage, ich wechselte zu Simon (Br)etterson 
Zuletzt sah ich ihn auf der Energy 2011 mit emotionalen Tracks aller Mood Swing und dieses Mal? Er spielte diesen treibenden psychelic Sound, die Masse war etwas verwirrt, ich fands geil
"You're unbelievable!" 
5:45 Uhr, eine harte Anreise in den Beinen und die Rückfahrt noch vor mir. Wer sollte die diejährige ASOT abschließen? Ich wusste Mark Sherry würde einen harten Sound spielen, vielleicht waren aber doch Melodien alla Shogun das Richtige? Infinity machte es mir leicht und ich lief zu Mark Sherry
Er spielte das perfekte Closingset. Immer nach vorne und "ordentlich auf die Fr****". So verflog die Zeit bis kurz vor 7 wie im Fluge und wir machten uns, begleitet von diesem wunderschönen Remix von Hans Zimmer's Time aus Inception, auf dem Weg zurück zum Bahnhof.
Anfangs schrieb ich, dass im Vorfeld keine aktuellen Sets der Künstler angehört habe. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass das eine super Entscheidung war. Ich wusste kaum welche Tracks mich bei wem erwarten würden und ging so bei jedem Set auf Überraschungsreise.
Ich denke, dass die heutige, schnelllebige Zeit gerade mit dem Internet eine ganz schöne (Spaß)bremse sein kann. Natürlich ist es schön, dass ich mir die DJ Sets im Nachgang eines Events im Internet anhören kann. Allerdings nimmt es auch die Spannung und Abwechslung für ein zeitnahes Event. Ich glaube dies trägt auch zudem teilweise auftretenden "ich habe alles schon erlebt"-Gefühl bei. Vielleicht können wir das Theme reizüberflutendes Internet ja in einem extra Thread diskutieren.
Wie hat mir die diesjährige ASOT gefallen? Ich hatte sehr viel Spaß mit einer tollen Truppe und sehr guter Musik. Den Sound empfand ich auch am Rande der Tanzflächen sehr positiv. Nächstes Jahr hoffe ich auf clevereres System am Einlass und wieder auf ein abwechslungsreiches LineUp 