... habe es endlich mal geschafft, die Files in Ruhe durchzuhören. Eigentlich war es doch klar, daniel85, was einen erwartet, oder?
Wer hier krampfhaft Uplift und Vocaltracks erwartet, wird enttäuscht werden. Die CD fängt nämlich da an, wo Armin, Markus und Co. vor ca. 4-5 Jahren aufgehört haben. Sie ist also alles andere als Kom..., ähm, Mainstream. Gerade die ausgesuchten Tracks, welche sich im Genre von, ..., das überlasse ich lieber dem Zuhörer, befinden, machen diese CD modern und frisch und wiederum ganz neu und absolut hörenswert. Beide Seiten fangen ruhig und besinnlich an und enden zumindest auf der zweiten auch so. Ich greife dem Fazit eigentlich schon vor. Man hat sich offensichtlich sehr viel Zeit für die Zusammenstellung gemacht, was dieser Veröffentlichung absolut zu Gute kommt. Es ist aus meiner Sicht auch der Mix, in dem die Stärke liegt, sei es die ganzen Reconstructions oder halt die Tracks an sich, welche sich einfach sehr schön ineinanderfügen.
Es fängt schon auf der ersten Seite an. Für solch ein Intro lohnt sich die CD schon. Es macht absolut Lust auf mehr. Klavier, Flächen, Vocoder-Stimme, es mündet in Matvey Emerson's "Prizma", welches mit seiner Melodie leicht fernöstlich daherkommt und gewisse Fernwehmomente bei mir erzeugt. Es folgt Piotro's "Mist". Die Percussions mit der Melodie lassen erahnen, warum der Track heißt, wie er heißt. Der Track könnte durchaus das Gefühl eines Regenwaldes vermitteln. Nick Stoynoff mit seinem "Tokyo Nights" knüpft dort an. Bin ich hier bei "ISOS"? Besser! Nick ist vielleicht dem Einen oder Anderen bekannt durch seinen Remix zu Holden & Thompson's "Nothing". "Winter Solstice" nimmt mich immer weiter mit. Unglaublich viele Melodien und Flächen bahnen sich über diese CD ihren Weg. Gerade dieser von Daniel Mahuad im Sunn Jellie Remix ist ein Highlight von vielen. Es geht einfach immer munter weiter mit unbeschreiblichen Flächen. Es ist erneut Piotro, dieses Mal mit "Uncontrollable". Wahnsinn. Das ist Trance. Gerade die Verbindung bzw. der Übergang zu Abdomen Burst feat. Yavanndiel's "Solar Eclipse". Das breakige Pianostück fügt sich nahtlos ein und strotzt nur so vor Energie. spätestens bei Hybrid's "Numb" im Kill City Sounds 03 Remix dürfte klar sein, warum die CD "Electronic Architecture" heißt. Seite 1 schraubt sich zum Schluss immer weiter in die Höhe und entlässt mich mit einem zufriedenen Grinsen.
Auch auf Seite 2 werde ich mit einem träumerischen Intro begrüßt. Wieder steigt bei mir die Vorfreude. Es folgt das breakige Stück von Aeron Aether & Embliss "A new Dawn". Sofort denke ich an das fantastische "Chasing the Sun" in Verbindung mit Matt Darey und Ridgewalkers. Wobei der Track schon ein "Song" ist. Es folgt Janeiro & Sovt's "Dreams of the Sea", unheimlich melodiös und flächig. Sicherlich klingen Gitarren mit Meeresrauschen und Möwen nicht unbedingt nach Innovation, bei einem Break von jedoch fast 2:30min kann ich mich schon mal verlieren. Gerade, wenn noch ein Piano mit im Spiel ist und einem nicht eine quäkige Stimme irgendetwas vom Leben erzählen will. Mike Saint-Jules dürfte manchen vielleicht durch Filo & Peri bekannt vorkommen. Er steuerte einen Track auf ihrem Album bei, welcher für mich der klare Favorit war und ist, "Far from reach". Somit dürfte auch klar sein, was Saint-Jules beisteuerte. Was habe ich diesen Track gefeiert. Von ihm kommt "Vespera". Orkidea liefert einen pumpenden und treibenden Remix zu Solarstone's "Touchstone". Genau so macht Proff weiter. Ich befinde mich also im Peak. Lang lang ist es her, da hatte Baltic Sound für mich ein unglaubliches Stück geschaffen. Leider muss Ilya sich nun auf immer und ewig an ihm messen lassen. Ich spreche von "Glimmer". "Searchers Lane" ist von seiner Atmosphäre her ähnlich, jedoch kommt er einfach nicht an "Glimmer" heran. Nichtsdestotrotz werde ich immer weiter mitgenommen. Es sind so viele Flächen und Melodien. Ich dachte teilweise, das eigentlich schon alles erzählt wurde und dann lud ich mir die Files. Zum Schluss wird sogar nicht an der pathetischen E-Gitarre gespart, welche sich auf dem zweiten Blick gar nicht so gibt. Sie wird nämlich gekonnt in das Outro melodisch mitgenommen. Hier werde ich wieder runtergeholt und ich darf dann alles bei leichtem Plätschern, Donnergrollen und Vogelzwitschern Revue passieren lassen.
Fazit: So klingt Trance für mich gestern, heute und morgen.