Beiträge von Pharaoh

    Zitat

    Original von Lukas W.
    Wie sehe ich das Ganze? Ich denke mal ich muss hier eine klare Grenze zwischen elektronischer und "akustischer" Musik ziehen. In der elektronischen Musik sind die Vocals tatsächlich nur ein weiteres Instrument. Ein Instrument, dass leider viel zu oft die Stimmung einfach kaputt macht. In seltenen Fällen kommt es aber vor, dass es richtig gut eingesetzt wird und man einen Track ohne dieses Instrument nicht missen will.


    Dem schließe ich mich mal vollkommen an. Es gibt viele EDM-Lieder, von denen ich mir denke "ohne Vocals wäre es perfekt". Wenn die Vocals zu sehr im Vordergrund sind, erwartet man eine wirkliche Message. Und gerade bei EDM ist diese Message dann eher enttäuschend flach.
    Dann gibt es widerum Lieder, wo der Gesang dazugehört. "Southern sun" wurde ja schon genannt und ist mMn ein perfektes Beispiel. Der Gesang ist Hauptmelodieträger und der Inhalt untersützt die Emotion der Melodie. Das fehlt mir bei vielen Vocal trance Liedern. Da wird ein eigentlich komplettes Lied mit einer Stimme überlagert, die keine prägende oder emotionsfördernde Melodie hat, von Inhalt ganz zu schweigen. Das überflüssig wie ein Kropf.
    Es muss auch nicht mal sein, dass der Text sinntragend ist. Gut gesetzte Shouts wie in "Age of Love" können dazu passen, aber dann muss eine wirkliche instrumentelle Melodie eingebunden sein.


    Kurz, ohne Melodie geht es nicht, entweder kommt diese aus dem PC und dann soll die Stimme schweigen oder nicht pseudosinntragend sein oder die Melodie kommt aus einem Mund, dann aber bitte mit Sinn und Verstand eingesetzt.

    Die Namensabhängigkeit finde ich auch wenig förderlich, da man (ich) ein Set erwarte, das den Produktionen ähnelt/gleicht. Und das ist bei mir selten motivierend. Ich kenne keinen Producer von dem mir alles oder das meiste gefällt (außer Gouryella, aber bei 4 Tracks ists ja keine Kunst). AvB, Tiesto & Co. haben auch viel Schrott produziert. Und ob die guten Tracks von einem Herrn AvB oder von einen unbekannten DJ gespielt werden ist mir egal.
    Solange es nicht überwiegend Vocal Trance ist (sorry, aber diese belanglosen Frauenstimmchen gehen mir enorm auf den Senkel und haben mir ASoT vermiest), bin ich sehr offen. Und schließlich gibt es super Tracks aus anderen Genres. Wenn ich an das Set von Marusha denke zum Ende des Tresors, dann kommen da 80er-Songs rein, Sven Väth mixte Kraftwerk nahtlos in sein Minimalset und es ist geil.


    Das bereits angesprochene Problem ist das Wort "Trance". Ich war zwei Mal auf Parties von mit "Trance" geworben wurde, eines war das "Trance Project" und war komplett Hardcore/Hardstyle und dann verirrte ich mich unwissenderweise auf die Deep Space Night (Münchener wissen Bescheid). Derzeit läuft in Minga eine Partyserie, die mit "wie Sensation white" (Deep Space White [sic!]) wirbt. Das finde ich nicht unclever. Damit kann man mehr anfangen als mit Labels und unbekannten DJ-Namen, lässt aber viel Spielraum. Ich war zwar noch nicht da, aber vll finde ich ja Zeit und Lust. Mich schreckt nur der Veranstalter, halt DSN ab, da ich diese billige Alienshow und Vocaltrance befürchte (wer DSN kennt, weiß Bescheid).


    Anyway, ich finde, wenn dann sollte wirklich mit "EDM im Stile von ..." geworben werden und dann kann man immer mal einen Upliftingklassiker oder Techtrance reinmischen. Alles nur eine Frage eines guten Setaufbaus.

    Als Einstands-Posting offeriere ich gleich mal meine Tracks-of-life:


    Sven Väth - Accident in paradise: das ganze Album. Habe es mir 1995 in GB gekauft, ehrlich gesagt, ich kannte da nur den Namen Sven Väth vom Hörensagen und ich fand das Cover cool. Und als ichs gehört hatte, wusste ich, was meine Musik ist. ^^ Natürlich stechen die die ersten drei Tracks und der Titeltrack hervor.


    William Orbit - Barbers adagio for strings (Ferry Corsten mix): Uplifting, wie ich es mir vorstelle, ein Lied, das Trance für mich definiert


    Gouryella - Gouryella (Ferry Corsten mix): Wie auch die anderen Gouryella-Tracks der Beweis, dass Uplifting einfach nur genial ist


    RMB - Redemption: Habe ich mal auf dem Heimweg aus irgendnem Fenster gehört, ließ mich lange Zeit nicht mehr los und tut es heute noch immer nicht


    Marusha - Somewhere over the rainbow: Ich glaube, das war mein erster Kontakt mit EDM. Die Vocals sind immer noch geil, trotz 14 Jahren nach Erscheinen. 8o


    Buzz Fuzz - Nu year: Thunderdome VIII war meine erste Hardcore-CD (gekauft, weil es als "Techno" angepriesen wurde). Ich hörte damals die erste Scheibe und legte enttäuscht die Doppel-CD wieder in den Schrank. Eine Weile später hörte ich CD2 und ich war weg. ^^ Melodischer Hardcore rult noch immer.


    Kirlian Camera - K-Pax: Mein erster bewusster Kontakt mit der schwarzen Szene (Gothic). Himmlische Lyrics, die mich neugierig gemacht haben. Interessanterweise habe ich diese musikalischer Bekanntschaft über das Internet geschlossen, es lebe das mp3-Format. Sorry, aber die Digitalisierung bietet dadurch nämlich auch Vorteile.


    Dimmu Borgir - Alt lys er svunnet hen: Melodic Black metal. Die Band fesselt mich noch heute mit ihrer Musik, da kommt verdammt viel Kraft rüber. Bekanntschaft erfolgte wie bei Kirlian Camera.


    Depeche Mode - ? Irgendwas aus der Ecke Synthiepop war es während meiner Kindheit, vll waren's auch die Pet Shop Boys, aber den 80er Jahre Synthiepop-Sound mag ich noch immer.


    Und um die Verwirrung ob meines Musikgeschmacks zu komplettieren: Modest Mussorgskij - Bilder einer Ausstelllung: Haben wir im Musikunterricht gehört. Ich mochte damals schon Klassik, aber die Vielfalt der Klassik wurde mir erst dabei bewusst.