Ich hatte gerade Bock zu schreiben... 
Ich bin ganz gemütlich am Samstagnachmittag mit dem Auto angereist. Während der Fahrt nur strahlender Sonnenschein und nirgendwo Anzeichen von schlechtem Wetter. Durch eine große Zollkontrolle kurz vor der Pydna bin ich einfach durchgerauscht, ohne eine Regung der Wachtmeister. Weil es so schön praktisch war, habe ich dann doch - entgegen meiner ersten Pläne - auf dem offiziellen NO Parkplatz (Stoppelfeld) geparkt. Von da aus ein wie gewohnt langer Fußmarsch zum Eingang.
Meine dicke Snowboardjacke konnte ich wegen des angenehmen Wetters sogar an der Garderobe abgeben. Als erstes Highlight sprang dann auch gerade noch eine junge, bildhübsche Dame nackt vom Bungeeturm. Als sie dann Stück für Stück runter gelassen wurde, entpuppte sie sich allerdings doch als Durchschnittskaliber… Trotzdem ein cooles Spektakel!
Auf dem schnuckeligen Armada Hügel lief mir dann endlich nach ca. 1 ½ Stunden ein bekanntes Gesicht über den Weg: Southern! Da noch nirgendwo etwas los war, haben wir noch eine kleine Runde durch einige Bunker und Zelte gedreht. Unglaublich, was manche Menschen für einen Musikgeschmack zu haben scheinen. Am interessantesten fand ich übrigens neben Armada das Cocoon Zelt. Die Aufmachung war ziemlich schick und die undergroundige, minimale Musik traf auch meinen Geschmack.
Die eigentliche Party ging für mich erst nach einer Dose Urpils bei Heller & Enkie im Armada Zelt los. Ich war ca. eine Stunde dabei und kam langsam ins tanzen rein. Das Set war wie immer, das heißt geile Tracks, aber schrottige Übergänge. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich bin auf den Open Air Floor gegangen. Gerade behind the decks: Bad Boy Bill. Ich drücke es mal vorsichtig aus: Heller & Enkie und Bad Boy Bill spielen mixtechnisch in einer anderen Liga. Er spielt zwar im weitesten Sinne House, aber ich kann den Mann nur empfehlen. Bei mir löste er die anfängliche In-der-Ecke-Steh-Laune und ich habe fast eine Stunde bei ihm abgehottet.
Danach gings zurück zu Armada, wo dann Andrew Bennett ran durfte. Sein Set habe ich nicht mehr so ganz in Erinnerung, weil es mich auch nicht so mitreißen konnte, wie letztes Jahr. Es war sicher nicht schlecht, aber vielleicht war die Musik dann nach Bad Boy Bill erstmal etwas ungewohnt.
Egal, um 1 Uhr ging es wieder zum Open Air Floor. Die Wege waren sowieso schon verstopft und dann kam auch noch das Feuerwerk dazwischen. Alle blieben stehen, legten den Kopf in den Nacken und haben ihre blöden Fotohandys ausgepackt. Ich war mitten drin und wollte zu Armin! Irgendwie konnte ich mich dann doch noch durchschlängeln und stand bei den ersten Control Freak Samples vorne rechts auf dem Open Air Floor. Interessanterweise traf ich wieder ganz zufällig auf Richard aus Norwegen, mit dem ich schon im letzten Jahr bei Armin gefeiert habe.
Nun gut, dann war er also dran, der neue Star, der Nature One: Armin van Buuren. Jetzt mal ganz ehrlich, er hatte die beste Zeit. Samstags direkt nach dem Feuerwerk und Nature One Inc. auf dem Open Air Floor kann man nicht mehr toppen. Dabei ist er doch scheinbar so unbekannt in Deutschland. Jedenfalls wurde er seiner Rolle als Star-DJ mehr als gerecht. Das Set war hart, aber die Leute sind unglaublich gut abgegangen. Armin machte einen sehr glücklichen und gelassenen Eindruck und das hat sich auch auf die Stimmung ausgewirkt. Der Höhepunkt: Zwischendurch durften Leute aus dem Publikum auf die Bühne rauf und konnten Fotos von ihm machen. Zweimal ist er nach vorne gekommen und hat sich frenetisch feiern lassen! Unglaublich dieser Mann… Wir müssen nach dem Set nur hoffen, dass er nächstes Jahr nicht in den Century Circus verlegt wird!
Danach war dann bei mir leider so ein bisschen die Luft raus. Auch wenn Perry O’Neil sehr gut spielt, konnten meine Füße nicht mehr. Selbstverständlich habe ich Markus Schulz auf dem großen Floor nicht verpasst, wir waren sogar früher dort und haben noch den Rest von Alexander Kowalski gesehen. Ich mag den Kerl und seinen Sound. Diesmal war es leider sehr schnell und mehr vocallastig, aber da kommt einfach Groove auf.
Nun gut, Markus Schulz. Im Armada Zelt hat er eher langsamer und progressiver aufgelegt, zumindest in der letzten Stunde. Unter dem inzwischen ziemlich hellen Himmel bot er das Contraprogramm. Er hat echt nur drauf geballert und viele Sachen im Sander van Doorn oder Katana-Style gespielt. Es war schon geil, aber mir fehlten hier ehrlich gesagt so ein paar für Schulz typische Elemente. Das Intro (Karen Overton) ließ viel versprechen, aber danach folgten leider wenig düster böse Bretter. Gewünscht hätte ich mir z. B. so Sachen wie Niklas Harding – Ice Beach im Brandenburg Tech Mix. Naja, auch egal. Ich war sowieso zu fertig, um noch mal Stimmung zu machen. DJ Dag hat übrigens gleich am Anfang auch was von Coldharbour gespielt, hätte ich nicht gedacht. Wir sind trotzdem weg und haben den schönen Abend geendet…
Zugegeben, wir hatten natürlich viel Glück, aber das Wetter war gut. Kaum Regen und die Temperatur auch nicht so krass wie letztes Jahr. Ich bin froh, dass ich auch dieses Jahr auf der Nature war. Es war mal wieder klasse, dass ich so viele bekannte Gesichter getroffen habe und wir zusammen feiern konnten. Viele Grüße an alle!