N'Abend zusammen!
Auf Little Mountain Recordings ist schon seit ein paar Monaten eine schicke neue Platte von Fine Taste, dem Gemeinschaftsprojekt von Freek Geuze und Johan Vermeulen, draußen. Diese überzeugt zum einen mit einer mehr als gelungenen A-Seite, enttäuscht aber etwas mit einer imho unausgereiften B-Seite...
More Gray Than Blue ist dabei der Vorzeigetrack dieser Vinyl. Auf einem lockeren Drumming in progressiver Geschwindigkeit groovt sich das Ganze erst einmal ein, bis nach einer Minute die erste kurze melodische Andeutung in den Raum geworfen wird. Weitere dezente Hinweise in dieser Art finden sich nun zunehmend im Hintergrundgefrickel des Tracks. Richtig zur Sache geht das Stück aber erst, wenn nach einer weiteren Minute eine unfassbar knarzige Bassline den Untergrund des Tracks übernimmt und in ihrer unnachahmlichen Art das Ganze vorantreibt. Abgehackte Melodieschnipsel surren dabei durch den Raum und schmeicheln der saftigen Bassline. Nachdem nun ordentlich Groove verbreitet wurde, dürfen sich die Melodiefragmente im anschließenden Break noch einmal entfalten - auf dem dramaturgischen Höhepunkt sogar kurz in flächiger Form. Im weiteren Verlauf steht allerdings wieder der überzeugende Basslineknarz mit entsprechender klangtechnischer Unterstützung im Vordergrund. Insgesamt stellt der Track zwar sicherlich nicht die Neuerfindungs des Rades dar, der Knarzfreund dürfte aber sicherlich 5/6 vergeben.
Midnight Clash scheint in den ersten Minuten ähnlich vielversprechend wie sein Vorgänger zu werden. Auf einem erneut proghousigen Untergrund stehen dabei zu Beginn verschiedenste Klangfragmente an der Front, bis sich eine klopfende Melodie herauskristallisiert. Mit entsprechend leicht knarziger Basslineuntermalung klingt das Ganze bald natürlich noch besser, wobei auch einige andere kurze nette Tonfolgen und nicht zu identifizierende Vocalsamples sicherlich ihren Anteil daran haben. Der Knackpunkt des Ganzen liegt aber in der weiteren Entwicklung der Hauptmelodielinie im Break, welche sich in schwammig-schwurbeliger Instrumentierung zeigt und mir in dieser Form einfach nicht gefalllen will. Vielleicht liegt es daran, dass die Ausarbeitung mich irgendwie entfernt an Kommerztracks erinnent... Fakt ist jedenfalls, dass sich der Track von diesem Schock imho nicht mehr zu erholen imstande ist und dadurch ziemlich viel von seinem Potenzial den Bach runterläuft. Daher für mich bitte auch nur 3/6.
Greetz,
:: der hammer ::