Glenn Morrison "Finally / Orange Glow"

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  • N'Abend zusammen!

    Dass sich der Kanadier Glenn Morrison schon seit geraumer Zeit vom Deadmau5-Sound verabschiedet hat und mittlerweile sein Glück in proghousigen Gefilden sucht, dürfte den meisten sicherlich nicht entgangen sein. So ist es zwar keine Überraschung, dass er auch mit seiner letzten Scheibe in diese Richtung tendiert, doch so lange dabei zwei solch wunderbar entrückte Stücke wie auf der Finally EP herauskommen, lasse ich gerne meine Gehörgänge von seinen Klängen durchdringen. Das Ganze ist übrigens auf dem renommierten Label Audio Therapy von Dave Seaman erschienen und kann sowohl hier und hier als auch bei Astralmusic.nl vorgehört werden. :yes:

    Finally, der Namensgeber der EP, macht jedenfalls von Beginn an keinen Hehl aus seinem eher entspannten Charakter, indem er eine monoton ausgerichtete Flächenwand voranschickt, unter dessen herbstlich unaufgeregter Klangfarbe sich ein progressives Drumming entwickelt. In besonderer Art und Weise ragen dabei hier schon die immer wieder eingeworfenen Alternativtöne in nicht minder entspannter Manier heraus, welche allerdings alsbald von wabernden Synthie-Tönen kontrastiert werden. Diese entpuppen sich in ihren zunehmenden Trackübernahmegedanken als druckvoller Antreiber dieses Stücks, wobei sie sich zwischendurch auch immer mal wieder künstlerische Pausen gönnen und wieder vermehrt die wunderbar beruhigenden Melodieandeutungen zum Zuge kommen lassen. Im ersten und einzigen richtigen Break liegt es dann allerdings erneut an ihrem Elan, dass der Druck dieses Tracks ein gutes Stück vorangebracht wird, bevor im Anschluss wieder ein kleines Versteckspiel initiiert wird, durch welches wieder die entspannten Melodieelemente in den Vordergrund rücken. Nach einer finalen Druckphase schwebt der überaus progressiv aufgebaute Track jedenfalls langsam seinem Ende entgegen, das er schließlich in einem Outro noch einmal dem subtilen Charme der entrückten Flächen widmet. Alles in allem ein Track, der sein Potenzial am besten an kalten, dunklen Herbstabenden entfaltet und von meiner Seite insgesamt verdiente 5/6 abstaubt. ;)

    Orange Glow fühlt sich zwar ebenso wie sein Vorgänger in seiner Umgebung aus proghousigen und trancigen Anleihen wohl, kreiert allerdings eine Atmosphäre, bei der der Himmel über dem Track sich nicht komplett bedeckt zeigt, sondern sogar einzelne blaue Löcher zulässt. Ansonsten besticht das Stück vor allen Dingen durch seinen perkussiv ausgestalteten Untergrund, auf welchem sich bereits nach wenigen Momenten mit der Entfaltung entspannter Melodieversatzstücke in Loop-Manier der progressive Charakter des Ganzen offenbart. Mit kristallklaren Begleitklängen im Hintergrund, welche sich in ihrer leicht spacigen Art zunehmend Gehör im hiesigen Arrangement verschaffen, wird dann endgültig ein schwebend-hypnotischer Zustand erreicht. Auch ein anstehendes Break kann diesen Zustand nicht wesentlich aus der Bahn werfen, sodass der Track auch im weiteren Verlauf sein sphärisches Potenzial voll ausschöpfen kann. Die feinen Begleitmelodien legen sich im Anschluss zwar schleppend zur Ruhe, der Hörer dürfte sich zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits so in den Track hineingelegt haben, dass er erst nach Verklingen des letzten Tons merkt, dass die Reise durch die schwebenden Klänge beendet ist. Gemächlich progressiv voranschreitend baut sich das Ganze jedenfalls auf seinen letzten Metern peu à peu ab, um schließlich sanft zu entfleuchen und ebenfalls nicht unverdiente 5/6 in Empfang zu nehmen. :D


    Greetz,
    :: der hammer ::