Kiko "Faces of life / Galaxia"

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  • Kommen wir mal wieder zum allseits beliebten Thema Neo-Trance, zu dem hier der Franzose Christophe Dallaca alias Kiko neues Futter liefert. Auf seiner neuen Platte befinden sich zwei neue Tracks, die - von allen Genrezwängen befreit - kräftig aufspielen und mit einer überzeugenden Mixtur der elektronischen Musik überzeugen. Erschienen ist die Platte auf Confused Recordings, dem Label von Oliver Huntemann.

    Faces Of Life ist der eigentliche Grund, warum diese Platte auch hier im Forum sicherlich den ein oder anderen Anhänger finden sollte. Ohne Vorbehalte zischt hier zuerst einmal von der ersten Sekunde an eine ziemliche düstere Grundstimmung ins Trommelfell, wobei sich elektroide Breitwand-Attacken mit verspielt wirren Tonfolgen paaren. Doch schon bald deuten die ersten Flächen im Hintergrund auf die folgende Entwicklung des Ganzen hin. Nach einer Minute kommt der Track mit einem techhousigen Drumming und wabernden Basslinewand dann auch gut in Fahrt. Mit spannenden Effekten versehen mehren sich nun die Melodieandeutungen und verpassen dem Ganzen schon in ihrer minimalen Form eine schön deepe Atmosphäre. Nachdem sich kurzzeitig das betont motone Drumming in den Vordergrund gespielt hat, dürfen nun wieder die wunderbaren Flächen in Erscheinung treten und dem Track mit ihrer Atmosphärenarbeit bald ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. In perfekter Wechselspiel-Manier steht nun wieder brummiger Untergrund und sein wabernd-drückender Charakter im Vordergrund. Die hellen melodischen Klänge lassen sich jedoch nicht unterkriegen und dürfen bald erneut ihre atmosphärische Ader ausleben. So treibt sich das Ganze dann schon seinem Ende entgegen, wo man staunt, was in 6 Minuten alles passieren kann. Alles in allem für meinen Geschmack ein absolut überzeugender Track, der mit nicht weniger als 5,5/6 in die Plattenkoffer dieser Welt wandern sollte. ;)

    Galaxia fällt dann im Vergleich mit seinem Vorgänger etwas ab, da das Konzept dieses Track mir dann doch etwas zu wirsch elektroid geraten ist. Auf einem groovigen Techhouse-Beat entfalten sich dabei verworrene Tonfolgen in unterschiedlicher Instrumentierung, sodass immerhin die weitere Entwicklung des Ganzen noch ziemlich offen ist. Etwas mehr Klarheit bekommt das Stück dann durch seine Melodie approximierenden Klänge in betont verspielter Gameboy-Manier. So etwas wie Atmosphärenaufbau sucht man hier sicherlich vergebens, da das Ganze eher auf Minimal-Tanzbarkeit ausgelegt zu sein scheint. Fluffig schwirren die Töne immer wieder durch den intergalaktischen Raum und wissen nicht so recht, wohin sie mit ihrem fehlenden Orientierungssinn entschweifen möchten. Sich dazu entwickelnde alternative Tonfolgen wirken auch recht gewollt und beleben den Track nicht. Insgesamt überwiegt also der wahrhaft (zweifelhafte) elektroide "Charme" des Ganzen, der imho zu nicht mehr als 3,5/6 reichen wird... :hmm:

    PS: Hörproben gibt's übrigens hier oder hier...

    Greetz,
    :: der hammer ::