der Hahneffekt !!!

  • ich hoffe mal das es dieses Thema hier noch nicht gab....


    Der Hahneffekt oder warum es schnell langweilig wird...
    Jeder von uns Männern kennt das, es wird nie mehr so geil wie in der ersten Nacht, ihr zieht euch an und geht aus eurem Schlafzimmer, ein kurzer Kuss und der schmeckt auch wie immer . . .
    Für fünf Minuten ein Orkan der Gefühle doch so wie in der ersten Nacht wird es nicht mehr . . .


    Im Tierreich nennt man das den Hahneffekt, das Männchen tut was es tun muss um die Evolution voranzutreiben, dann verliert er das Interesse und sucht sich das nächste Weibchen, denn die die er befruchtet hat haben ja jetzt keine Zeit mehr, die müssen ja eine Schwangerschaft durchstehen.


    Sind Männer für nur eine Frau gemacht?
    Sind wir etwa keine Tiere oder wenn dann verhaltensgestörte Tiere?
    Vor 2000 Jahren gab es so etwas wie Ehe und monogame Beziehungen su gut wie überhaupt nicht, erst mit der Entstehung der Weltreligionen und deren Etablierung wurde die Ehe gängiges Modell.
    Der Mensch als Tier oder vielmehr die Männer waren maximal noch so lange bei den "Weibchen" bis die Kinder aus dem Gröbsten raus waren.


    Was ist richtig oder falsch - soll man sich gegen die Natur stellen und ewig und drei Tage unglücklich sein oder gibts da noch was anderes was Monogamie befürworten würde ?

  • Uff, ein philosophisches Thema schon so früh am Morgen. Aber ok.


    Zitat

    Original von Matthias van Jansen
    Sind wir etwa keine Tiere oder wenn dann verhaltensgestörte Tiere?


    Auch wenn die Überheblichkeit der Menschen was anderes sagt, aus meiner Sicht sind wir Tiere, die ein besonderes Merkmal zur Selbsterhaltung entwickelt haben. Andere Tiere haben scharfe Zähne, oder Krallen, oder Gift um zu überleben. Wir haben dagegen den Verstand und die Anpassungsfähigkeit als Waffe entwickelt.
    Das hat uns im Überlebenskampf so erfolgreich gemacht, dass wir uns über die ganze Welt verbreitet haben.
    Ob man von einer Verhaltensstörung sprechen kann, ist schwer zu sagen, da unser Verhalten so komplex ist, dass es schwer ist eine Norm zu finden.
    Unser Verhalten wird ja nicht nur durch Instinkte und Reaktionen gelenkt, sondern auch durch die Moral und gesellschaftliche Regeln. Die letzten beiden Punkte aber sind von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich. In der einen Gesellschaft gilt z.B. Rülpsen als ein Unding. In der anderen ist es ein Kompliment für den Koch. Ok, beim Rülpsen kann man nicht von Verhaltensstörung sprechen, aber ich glaube, man kann erkennen, worauf ich hinaus will.


    Zitat

    Original von Matthias van Jansen
    Sind Männer für nur eine Frau gemacht?


    Jain.
    Es gibt auch im Tierreich durchaus Beispiele von Tierarten, die ein Pärchen für die Dauer ihres Lebens bilden und sich treu sind.
    Der Mensch ist aber ursprünglich ganz eindeutig dafür nicht vorgesehen. Sowohl Männer, wie auch Frauen gehen fremd, dabei dürften sich die Zahlen mehr oder weniger die Waage halten. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass es dabei keinen Unterscheid macht, ob man eine Frau oder Mann ist.
    Dabei laufen bei uns Programme ab, die sich vor vielen tausend Jahren über einen langen Zeitraum entwickelt haben (daher ist es auch so schwer, diese abzuschütteln). Bei den meisten ist es Eitelkeit, Selbstbestätigung, der Reiz des Verbotenen, aber auch so was wie beim Mann das verbreiten von Genen, und bei der Frau das aussuchen des Mannes mit den best möglichen Genen für die Nachkommen (die Dunkelziffer für Kuckuckskinder ist erschreckend hoch). Dabei mischt sich Unterbewusstsein mit dem Bewusstsein, mit Gefühlen, mit Instinkten, mit Moral usw. Daraus entsteht ein Mix, der nur schwer zu kontrollieren ist.


    Zitat

    Original von Matthias van Jansen
    Vor 2000 Jahren gab es so etwas wie Ehe und monogame Beziehungen su gut wie überhaupt nicht, erst mit der Entstehung der Weltreligionen und deren Etablierung wurde die Ehe gängiges Modell.


    Die Ehe oder besser gesagt das Leben als Paar erfüllt mehrere Zwecke.
    Zunächst mal wurden damit die aufkommenden Geschlechtskrankheiten bekämpft.
    Die Frau hatte bessere Chancen zu überleben und auch Nachkommen groß zu ziehen.
    Durch Arbeitsteilung konnte der Mensch sich ein „besseres“ Leben ermöglichen.
    Dazu muss man noch das stark ausgeprägte Territorialverhalten des Menschen mischen. Dann kann man so im Ansatz erahnen, warum es dazu kam.


    Zitat

    Original von Matthias van Jansen
    Was ist richtig oder falsch - soll man sich gegen die Natur stellen und ewig und drei Tage unglücklich sein oder gibts da noch was anderes was Monogamie befürworten würde ?


    Die Frage ist gefährlich, denn wenn man dabei konsequent ist, hat das unter Umständen schlimme Folgen.
    Dazu mal ein Beispiel:
    Die Evolution nach Darvin besagt, dass der stärkere oder am besten angepasste überlebt. So wird nur der überleben, der bestimmte Merkmale ausgebildet hat, die ihm ein besseres Überleben sichern. Diese Merkmale kann er an seine Nachkommen weitergeben, die sie weiter ausprägen, usw. Im Umkehrschluss heißt das aber, dass die Schwachen aussterben. So, und jetzt geh mal in ein Altersheim. Oder in eine Sonderschule. Würden wir uns nicht gegen die Natur stellen, müssten die Alten, Kranken oder Behinderten konsequenterweise nach dem Evolutionsprinzip sterben (was ja früher auch so war). Wir halten sie aber „künstlich“ am Leben, obwohl sie der Gesellschaft nichts nutzen (augenscheinlich), und sie sogar eher behindern. In der Natur z.B. im Tierreich ist das aber so, die Alten, Kranken und Behinderten überleben nicht.
    Wenn man aber in deiner Frage nicht konsequent ist, und sich nur die Rosinen vom Kuchen pickt, dann ist das Argument mit der Natur nur ein Vorwand und eine Ausrede.


    Ein anderer Aspekt ist, dass man in der Natur nicht von richtig oder falsch sprechen kann. Da heißt es entweder überleben oder sterben. Die Natur und somit die Tiere kennen keine Moral. Sie töten um zu überleben. Wir personifizieren und vermenschlichen Tiere aber nur all zu gerne, so dass wir z.B. einen Wolf, der ein Schaf reist, als böse abstempeln. Der jedoch folgt seiner Natur und muss das tun um sich und seine Nachkommen durchzubringen. Für ihn stellt sich nicht die Frage, ob es moralisch richtiger ist lieber Möhren zu essen.
    Lustigerweise neigen wir, die wir über Moral, Gewissen und Verstand verfügen zu Dingen, die wirklich gegen die Natur sind. Wir töten auch, aber nicht um zu überleben. Wir sind Spezialisten in Massenvernichtung, wie keine zweite Spezies.



    So, und jetzt mal Butter bei die Fische.
    Eigentlich ist es so, dass uns immer was fehlt, wir sind nie wirklich zufrieden, und wollen geraden das, was wir nicht haben.
    Ich denke mal, die meisten kennen das. Wenn man in keiner Beziehung ist, ist es zwar ganz nett, sich mal auszutoben und wechselnde Sexualpartner zu haben. Die Euphorie hält aber nicht lange an. Wenn man dann irgendwann (meistens im Winter) alleine zu Hause hock, und sich irgendwo anlehnen oder einkuschen möchte, und es ist keiner da, dann fühlt man sich doch recht einsam und leer.
    Ist man dagegen in einer Beziehung, ist es oft so, dass sich nach der Verlebtheits-Phase der Alltag einstellt, und es nicht mehr so prickelnd ist. Hinzu kommt, dass die Mädels im Frühling und Sommer so verdammt kurze Röcke tragen :D und den ohnehin schon aufgewirbelten Hormonhaushalt durcheinander bringen und unsere Urinstinkte wecken.


    Da wir aber über einen Verstand verfügen, können wir uns über unsere Gefühle und Triebe hinwegsetzen.
    Jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm mehr Vorteile bringt Monogamie oder halt nicht. Wobei sich das mit dem Alter auch ändern dürfte.


    Ich sag immer (nur nicht mit so schönen Worten :D):
    Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale hat jede. Das, worauf es ankommt, ist das man gut miteinander auskommt, und das über einen langen Zeitraum.
    Wenn ich eine feste Partnerin habe, und die Möglichkeit hätte, ihr fremd zu gehen, muss man sich das mal vor Augen halten. Denn welche Vorteile bringt mir mein Seitensprung? Sex kann ich auch mit meiner festen Partnerin haben. Aber passt sie auch so gut oder besser zu mir, dass es jeden Tag im Alltag klappen würde gut auszukommen? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht. So geht man die Gefahr ein wegen ein paar Streicheleinheiten fürs Selbstbewusstsein und etwas Adrenalin eine Beziehung aufs Spiel zu setzen, die für mich eigentlich sehr gut ist.
    Das muss nun aber jeder für sich selbst wissen. Mir ist es das auf jeden Fall nicht wert.


    Uff, wer das durchgelesen hat, hat sich eigentlich ein Keks verdient :D